Zweimal in Folge haben die Bietigheimer Steelers im Finale der zweiten Eishockey-Bundesliga gestanden. Bei den Experten gehen sie trotzdem nicht als Favorit in die am Freitag beginnende Saison – sondern der erste Gegner.

Bietigheim - Spätsommer und Eis, das passt ganz gut zusammen. Nicht nur für die Menschen in den Bietigheimer Eiscafés, auch für die Spieler der Steelers. Am Freitag startet die neue Saison der zweiten Eishockey-Bundesliga (DEL 2) und der Vorjahresfinalist aus Bietigheim-Bissingen will wieder überraschen.

 

Mit dem Auswärtsspiel bei einem der Favoriten, dem EVL Landshut, gehen die Steelers in die neue Spielzeit. Und obwohl die Bietigheimer in den vergangenen beiden Spielzeiten im Finale um die Meisterschaft standen, wird ihnen in der Fachpresse nur die Rolle des Außenseiters zugesprochen. Bremerhaven und Rosenheim stehen neben den Landshutern hoch im Kurs.

Das liegt unter anderem an der durchwachsenen Vorbereitungsphase der Bietigheimer: Nach Verletzungen von wichtigen Neuzugängen wie dem Stürmer Jason Pinizzotto und dem neuen Kapitän Adam Borzecki konnten nur vier der acht Vorbereitungsspiele gewonnen werden. „Wir wollen unter die ersten sechs kommen, die Play-offs sicher erreichen“, sagt Volker Schnabel, der Geschäftsführer der Steelers. Die Plätze sieben bis zehn spielen diese Saison die letzten beiden Endrundenteilnehmer in einer Sonderrunde nach der Hauptrunde aus.

Der Kartenvorverkauf zieht an

Der Modus wurde dadurch weiter an die erste Liga (DEL) angeglichen, einen sportlichen Aufsteiger wird es vermutlich in dieser Saison trotzdem noch nicht geben. Trotzdem will Schnabel in Bietigheim weiter „attraktives Eishockey“ zeigen. „Wir wollen die Zuschauer begeistern“, sagt der Geschäftsführer, der sich erfreut darüber zeigt, dass im Vorverkauf bereits 35 Prozent mehr Dauerkarten verkauft wurden als vor der vergangenen Saison.

Es geht den Steelers darum, sich auf lange Sicht zu einer Marke zu entwickeln. Das soll mit dem gleichen Etat wie in der vergangenen Saison gelingen, der bei weitem nicht an der Ligaspitze liegt. Es liegt also vor allem am Trainer Kevin Gaudet, was er aus der Mannschaft macht. Er schaffte, was bisher keinem Coach gelang: zweimal in Folge dasselbe Team ins DEL-2-Finale zu führen. Das dürfte diese Saison noch schwieriger werden, denn der Geschäftsführer Schnabel sagt: „Die Liga ist sehr ausgeglichen, die Aufsteiger aus Frankfurt und Kassel machen sie unberechenbar.“

Der Außenseiter aus Bietigheim gefällt sich gut in seiner Rolle. Überraschen wollen die Steelers trotzdem. Am besten schon am Freitagabend gegen Landshut, spätestens aber im ersten Heimspiel gegen Kassel am Sonntag (17 Uhr, Egetrans-Arena).