Der 13. Februar ist für Dresden ein schwieriger Tag. Gedacht wird der Opfer der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Der Umgang damit ist in diesem Jahr besonders umstritten.

Dresden - Mit der Erinnerung an die Bombenopfer und an die eigene NS-Vergangenheit hat Dresden der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) legte am Montag eine weiße Rose an einem Gedenkstein auf dem zentralen Altmarkt nieder. Dort waren nach den Luftangriffen alliierter Bomber vom 13. und 14. Februar 1945 die Leichen von knapp 7000 Opfern verbrannt worden.

 

Hilbert betonte, wie wichtig es sei, „daran zu erinnern, was der Krieg an Leid über die Menschen bringt“. Zugleich verwies er auf Verbrechen der Nazi-Zeit wie Judenverfolgung, Euthanasie oder Bücherverbrennung, bei denen auch und gerade in seiner Stadt „Täter am Werke waren“. „Insoweit hat die Dresdner Bevölkerung Schuld auf sich geladen“, sagte Hilbert, auch wenn die „Stadt an sich weder schuldig noch unschuldig“ sein könne.

Rechtsextreme missbrauchen Jahrestag

Neben dem Gedenken auf dem Altmarkt fanden an mehreren Orten zeitgleich Veranstaltungen statt. Mit einer Kranzniederlegung im Urnenhain Tolkewitz wurde an die Ermordung tausender psychisch kranker und behinderter Menschen in der NS-Zeit erinnert. So wurden allein in der nahe Dresden gelegenen Pflegeanstalt auf dem Pirnaer Sonnenstein in den Jahren 1940 und 1941 etwa 13 700 Menschen vergast.

Das Gedenken steht in diesem Jahr im Zeichen der Menschlichkeit und ist in der Stadt heftig umstritten. Wie schon am Wochenende missbrauchten Rechtsextreme auch den Jahrestag selbst für ihre Ideologie. Die NPD legte einen Kranz auf dem Heidefriedhof nieder, wo viele der Bombenopfer in Massengräbern liegen.

Rechtsextreme nutzen den Jahrestag immer wieder für ihre Zwecke und rechnen die Opferzahlen hoch, um so „alliierte Kriegsverbrechen“ zu belegen und den Holocaust zu relativieren. Einer Historikerkommission zufolge kamen bei den Bombardements in Dresden etwa 25 000 Menschen ums Leben.

Als Höhepunkt des Gedenkens war am Abend eine Menschenkette für Frieden und Versöhnung geplant, mit der beide Seiten der Elbestadt verbunden werden sollten.