100 Jahre SV Gebersheim Mitglieder-Parade – vom ältesten zum jüngsten, vom Promi und einem in Norwegen
Der Sportverein Gebersheim feiert seine Gründung vor 100 Jahren. Wir haben mit ein paar ganz besonderen Mitgliedern gesprochen, was den Verein ausmacht.
8 Bilder

Foto privat
1 / 8
Das Gelände des SV Gebersheim – Mitte der 1950er Jahre wurde der Grundstein des Sportheims am heutigen Standort gelegt.

Foto privat/Dirk Kittelberger
2 / 8
Das (wohl) prominenteste Mitglied – Roy Epple Roy Epple und Sport, das ist fast dasselbe. Er hat Sportwissenschaft studiert, arbeitete als Trainer am Olympiastützpunkt Stuttgart, trimmt Schauspieler für Filmproduktionen – und er coachte Übergewichtige in der RTL-2-Show „Extrem schwer – Mein Weg in ein neues Leben“. Was ihn beeindruckt: „Das Glück in den Augen der Menschen zu sehen, wenn sie extrem viel Gewicht verloren haben und sich wie neugeboren fühlen.“ Einem seiner Klienten gelang es, von 219 auf 109 Kilogramm in zwei Jahren abzuspecken, wobei der 38-Jährige mehrere Fitnessstudios betreibt. Natürlich treibt Roy Epple selbst auch Sport – seit er fünf ist, ist der SV Gebersheim sein Verein. Er spielt Tennis und Fußball, macht die SVG-Kicker in der Vorbereitung mit ein paar Einheiten fit, er half auch als Übungsleiter im Kinderturnen aus, als eine Vakanz bestand. „Meine Verbundenheit zum Verein ist riesig“, sagt Roy Epple.

Foto privat
3 / 8
Das älteste Mitglied – Benedikt Gairing Das neunte Jahrzehnt vollendet hat Benedikt Gairing. Ganz sicher hat der Sport dazu beigetragen, dass er die 90 erreicht hat – noch heute geht er täglich in den Wald und hält sich mit Nordic Walking fit. Im SVG ist er wohlbekannt: Nachdem er im August 1970 nach Gebersheim gezogen war, wurde er 1971 Mitglied. Noch im gleichen Jahr begann seine Laufbahn als Funktionär, er bekleidete das Amt des Kassenprüfers. Einige Jahre später übernahm er das Amt des Kassiers beim Club. In den 1980er-Jahren schließlich ließ er sich in den Vorstand wählen und füllte das Amt acht Jahre lang aus. Es ist daher alles andere als verwunderlich, dass der SV Gebersheim Benedikt Gairing die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat.

Foto privat
4 / 8
Das jüngste Mitglied – Julia Fritsch Mit knapp 17 Monaten ist Julia Fritsch das jüngste Mitglied. Im Januar hat sich die Familie beim SV Gebersheim angemeldet. Mutter Isabel hat mehrere Kurse im Pop-Pilates absolviert und wäre mit Sohn Daniel wohl zum Eltern-Kind-Turnen gegangen, wenn Corona nicht passiert wäre. Das hat sie nun mit Julia vor. Daniel darf mit seinen vier Jahren bei den Fußball-Bambini mitspielen, Vater Daniel ist passionierter Schwimmer bei den Wasserfreunden Leonberg. „Mit der Familienmitgliedschaft kann er sich auch eine Sportart beim SVG aussuchen“, sagt Isabel Fritsch.

Foto privat
5 / 8
Das am längsten treue Mitglied – Kurt Wendel Seit fast unglaublichen 67 Jahren ist Kurt Wendel Mitglied beim SVG. „Als ich mit sieben oder acht Jahren Sport machen wollte, gab es in Gebersheim nur Fußball und den Gesangsverein“, erinnert sich der 81-Jährige noch gut. Der Fußball hatte es ihm angetan, Kurt Wendel spielte in einer Schülermannschaft, ein Lehrer unterstützte die jungen Kicker damals. Als Aktiver schaffte er es bis zur A-Klasse, bis Mitte 30 war er Mitglied der Aktiventeams. Es folgten weitere zehn Jahre in der AH-Mannschaft. Auch als Funktionär hat Kurt Wendel beim Verein Spuren hinterlassen: Als sein Sohn Fußball spielte, war er mehrere Jahre Jugendtrainer. Als Mitglied des Ausschusses trug er seinen Teil dazu bei, dass beim SV Gebersheim das ein oder andere zünftige Fest gefeiert werden konnte.

Foto privat
6 / 8
Mitglied am längsten im Ehrenamt – Martina Mayer-Schuster Als begeisterte Volleyballspielerin fand Martina Mayer-Schuster zum SVG, wo sie 1978 als Übungsleiterin der Freizeit-Mannschaft begonnen hat. Seitdem hat die Frau aus Gebersheim stets irgendein Ehrenamt im Verein bekleidet. „Das hat sich damals so ergeben, ich war mit 19 die Jüngste“, erzählt die 65-Jährige, die seit zehn Jahren zudem die Abteilung Breitensport leitet – sodass die Sporthalle ihre zweite Heimat geworden ist. Das Freizeit-Team besteht noch heute, aktuell spielen zwölf Sportbegeisterte im gemischten Team regelmäßig Volleyball. Als die Truppe noch jünger war, spielte sie in der Freizeit-Runde, die sie sogar einmal als Sieger beendete. „Wir spielen aus Spaß, aber auf einem durchaus ordentlichen Niveau“, sagt Martina Mayer-Schuster. Und ihre Fähigkeiten im Ehrenamt sind wahrscheinlich noch viel besser.

Foto privat
7 / 8
Das am weitesten entfernte Mitglied – Ulrich Scheibe Den weitesten Anfahrtsweg zu einem Heimspiel der Tischtennisabteilung hat Ulrich Scheibe. Der 66-Jährige wohnt seit mehr als zehn Jahren mit Familie in Norwegens ältester Stadt Tönsberg, etwa 80 Kilometer südlich von Oslo. Es war die Liebe zu einer Norwegerin, die ihn nach Skandinavien geführt hat. „Meine Frau hat Heimweh bekommen, deshalb sind wir nach Norwegen gezogen, als unsere Kinder in die Schule kamen“, erzählt der ehemalige Daimler-Mitarbeiter. Er kümmert sich um Kinder und Haushalt, während seine Frau arbeitet – auf einer Ölbohrinsel. „Sie ist mit ihrem Team für vielfältige Aufgaben zuständig – vom Catering bis zum Einweisen von Hubschraubern“, erzählt Ulrich Scheibe. Jeden Sommer kommt der ehemalige Fußballer und Tennisspieler, der seit über 50 Jahren Mitglied ist, nach Gebersheim. Bei den Tischtennis-Vereinsmeisterschaften war er vor der Coronapandemie zuletzt am Start – dafür hat er einen ungewöhnlich langen Weg in Kauf genommen.

Foto privat
8 / 8
Das sportlich erfolgreichste Mitglied – Rainer Ziegler Rainer Ziegler war ein ambitioniertes Radsport-Talent – im Querfeldein brachte er es bis in die deutsche Junioren-Nationalmannschaft, mit der er an Weltmeisterschaften teilnahm. 1996 belegte der heute 45-Jährige bei den Welttitelkämpfen in Montreal Platz 47 im Querfeldein-Juniorenrennen. „Auf nationaler Ebene habe ich ein paar Titel geholt“, berichtet Rainer Ziegler, der als Radsportler aber nie unter der Flagge des SV Gebersheim (sondern für Magstadt) gefahren ist – weil der Verein keine Radsport-Abteilung besaß. Im SVG schnürt Rainer Ziegler bis heute die Fußballschuhe, nachdem er mit 19 das Rad beiseite gestellt hatte. Zudem bringt er sich im Wirtschaftsausschuss ein, wo er auch in die Planung der 100-Jahr-Feier involviert war.