28 Jahre Mauerfall Die bewegte Geschichte der Wende
Von den gefälschten Kommunalwahlen im Mai 1989 bis zur Wiedervereinigung 1990 waren es nur wenige Monate, in denen die DDR ihrem Ende zutaumelte. Eine Chronologie.
33 Bilder
Foto dpa
1 / 33
Emotionaler Höhepunkt der Wendezeit: Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer. Doch der Anfang vom Ende der DDR begann Monate früher.
Foto dpa
2 / 33
7. Mai 1989: In der DDR finden die letzten Kommunalwahlen nach dem Einheitslistenprinzip statt. Nach offensichtlichen Wahlfälschungen protestieren Oppositionelle öffentlich gegen den Wahlbetrug - ein Affront gegen die Führungsriege um Erich Honecker.
Foto dpa
3 / 33
27. Juni 1989: In einem symbolischen Akt durchtrennen der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock ein Stück des Eisernen Vorhangs zwischen ihren Ländern.
Foto dpa
4 / 33
In den folgenden Monaten flüchten zehntausende DDR-Bürger über die "Grüne Grenze" in den Westen.
Foto dpa
5 / 33
28. Juni 1989: DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker besucht Moskau und lehnt es ab, in der DDR Reformen zuzulassen.
Foto dpa
6 / 33
Im Laufe des Sommers fliehen unzählige DDR-Bürger in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin sowie in die Botschaften in Budapest, Warschau und Prag.
Foto dpa
7 / 33
In Prag wird die Lage über die Wochen immer prekärer: Menschen schlafen in den Gängen der Botschaft, im Garten werden Zelte aufgestellt.
Foto dpa
8 / 33
19. August 1989: Hunderte DDR-Bürger nutzen beim "Paneuropäischen Picknick" an der ungarisch-österreichischen Grenze die Chance und flüchten ungehindert in den Westen.
Foto dpa
9 / 33
4. September 1989: In Leipzig versammeln sich nach dem traditionellen Friedensgebet in der Nikolaikirche...
Foto dpa
10 / 33
... mehrere hundert Menschen vor dem Gotteshaus. Sie fordern Reisefreiheit und die Abschaffung der Staatssicherheit. Daraus entstehen die Montagsdemonstrationen.
Foto dpa
11 / 33
Auch in anderen Städten regt sich der Widerstand. Viele Pfarrer öffnen ihre Kirchen für die Bürgerrechtler. In Rostock predigt auch der Geistliche Joachim Gauck für Veränderungen.
Foto dpa
12 / 33
September 1989: In der Prager Botschaft spitzt sich die Lage zu. Vor allem die hygienischen Zustände werden nach und nach immer bedenklicher. Bonn muss reagieren. Hinter den Kulissen wird intensiv mit der DDR verhandelt.
Foto dpa
13 / 33
30. September 1989: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher verkündet 6000 Flüchtlingen in der Prager Botschaft, dass die DDR die Ausreise genehmigt hat. "Ich bin gekommen, um ihnen mitzuteilen, dass ihre Ausreise..." - der Rest geht im Jubel unter.
Foto dpa
14 / 33
Die Menschen aus der Prager Botschaft reisen in versiegelten Sonderzügen durch die DDR in die BRD - eine Bedingung aus Ostberlin, die sich für das SED-Regime als verhängnisvoll erweisen soll.
Foto dpa
15 / 33
7. Oktober 1989: Die Proteste stören die SED, die in Ruhe den 40. Jahrestag der DDR begehen will.
Foto dpa
16 / 33
Bei seinem Besuch in Ost-Berlin mahnt der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow grundlegende Reformen an.
Foto dpa
17 / 33
9. Oktober 1989: In Leipzig gehen 70.000 Menschen auf die Straße, um friedlich für Reformen zu demonstrieren. Die Staatsmacht greift nicht ein, das befürchtete Blutvergießen bleibt aus.
Foto dpa
18 / 33
18. Oktober 1989: Egon Krenz löst Erich Honecker als SED-Generalsekretär ab. Er kündigt eine "Wende" an, doch die Kundgebungen gehen weiter.
Foto dpa
19 / 33
4. November 1989: Bei der größten Demonstration in der Geschichte der DDR fordern auf dem Alexanderplatz Hunderttausende Reformen.
Foto dpa
20 / 33
7. November 1989: Die DDR-Regierung tritt zurück, tags darauf auch das SED-Politbüro. Krenz wird als Generalsekretär bestätigt. Im neu formierten Politbüro, dem höchsten Machtzirkel, herrscht Konfusion.
Foto dpa
21 / 33
9. November 1989: Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski kündigt auf einer Pressekonferenz eher beiläufig an, die DDR werde ihren Bürgern künftig Reisefreiheit gewähren und mit sofortiger Wirkung die Grenzen öffnen. Auf die Nachfrage eines Journalisten, wann das in Kraft träte, stammelt Schabowski die berühmten Worte: "Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich..."
Foto dpa
22 / 33
In der Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" des DDR-Staatsfernsehens sehen am Abend tausende DDR-Bürger Schabowskis Ankündigung. Im Westen beginnt die ARD-"Tagesschau" mit der Nachricht: "DDR öffnet die Grenze".
Foto dpa
23 / 33
Zu Tausenden strömen Ostberliner an die Grenzübergänge. An der Bornholmer Straße werden die Schlagbäume als erstes geöffnet. Rasch sind die DDR-Grenzer vom Ansturm so überfordert, dass sie keine Kontrollen mehr vornehmen.
Foto dpa
24 / 33
Berlin versinkt in dieser Nacht im deutsch-deutschen Wiedersehen. Ostberliner schlendern durch den Westteil der Stadt - ihr Ziel: Der Kurfürstendamm.
Foto dpa
25 / 33
Auf der Berliner Mauer knallen die Korken, fließen die Freudentränen - und die DDR-Grenzer schauen zu. Manch einer dürfte sich perplex die Augen gerieben haben, über das deutsch-deutsche Wunder, das sich in dieser Nacht vollzieht.
Foto dpa
26 / 33
Auch an anderen deutsch-deutschen Grenzübergängen ist der Andrang groß. Bis zum Mittag des 11. November werden 2,7 Millionen Visa erteilt.
Foto dpa
27 / 33
10. November 1989: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper (SPD), sagt in einer Rede: "Gestern Nacht war das deutsche Volk das glücklichste Volk auf der Welt." Auch Berlins legendärer Regierender Bürgermeister Willy Brandt nimmt an der Kundgebung am Schöneberger Rathaus teil.
Foto dpa
28 / 33
Dem Freudentaumel folgt der Wunsch nach mehr: Die Wiedervereinigung scheint plötzlich im Bereich des Möglichen - und mit ihr die Einführung der begehrten D-Mark.
Foto dpa
29 / 33
18. März 1990: In der DDR finden die ersten freien Volkskammerwahlen statt. Klarer Sieger ist die konservative Allianz mit der CDU an der Spitze. Lothar de Maizière (CDU) wird Ministerpräsident. Er wird den sozialistischen Staat abwickeln.
Foto dpa
30 / 33
1. Juli 1990: Die Wirtschafts- und Währungsunion tritt in Kraft. Im Osten gibt es einen gewaltigen Ansturm auf die begehrte D-Mark.
Foto dpa
31 / 33
Juli 1990: Große Politik in der Strickjacke - im Kaukasus ringt Bundeskanzler Helmut Kohl Michail Gorbatschow die deutsche Einheit und die uneingeschränkte Souveränität Deutschlands ab.
Foto dpa
32 / 33
12. September 1990: In Moskau unterzeichnen die beiden deutschen Staaten und die vier Siegermächte den Zwei-plus-vier-Vetrag über die deutsche Einheit. Nach rund 45 Jahren erhält Deutschland damit seine volle Souveränität zurück.
Foto dpa
33 / 33
3. Oktober 1990: Beide Teile Deutschlands sind wieder vereint. Der Tag der Deutschen Einheit ist seitdem ein Feiertag.