Handball Warum der TVB Stuttgart den großen Umbruch plant
Der TVB Stuttgart bestreitet am Sonntag gegen den HC Erlangen sein letztes Saisonspiel in der Handball-Bundesliga. Nach Michael Kraus in der Winterpause verlassen weitere acht Spieler den Verein.
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TVB-Trainer Jürgen Schweikardt setzt auf Konkurrenzkampf.
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Den Anfang – aber nicht vom Ende – der Wechsel-Flut machte Michael Kraus noch mitten in der Saison. In einem Last-Minute-Transfer wechselte der Weltmeister von 2007 wenige Minuten vor Schließung der Transferliste am 15. Februar zum Nachbarn SG BBM Bietigheim. Aus Sicht der Aufsteigers ein echter Transfercoup, der sich auszahlen könnte. Jedenfalls hat die SG am Pfingstsonntag ihr Endspiel um den Klassenverbleib gegen den Traditionsverein VfL Gummersbach. Ob Kraus auflaufen kann, steht allerdings noch in den Sternen. Er hat sich im letzten Heimspiel gegen Lemgo einen Muskelfaserriss zugezogen, will aber unbedingt dabei sein – im Zweifel eben auf der Bank als moralische Stütze.
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Jonas Maier verlässt den TVB ebenfalls in Richtung Bietigheim. Der 25-jährige Torhüter verspricht sich dort deutlich mehr Spielanteile als in Stuttgart, wo er hinter Johannes „Jogi“ Bitter eben die klare Nummer zwei war. Allerdings wird sich Maier auch in Bietigheim – nach dem Angang der dortigen Nummer eins Domenico Ebner – einen harten Kampf mit Jürgen Müller (einst TV Bittenfeld) liefern. Mal sehen, wer am Ende die Nase vorne hat?
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Bietigheim entwickelt sich langsam aber sicher zur Bittenfeld-Filiale. Aller guten Dinge sind drei: Jedenfalls wechselte auch der Linksaußen Max Oehler noch zum Nachbarn. Der erst 18-Jährige hätte beim TVB hauptsächlich in der A-Jugend gespielt und wäre, wie bisher schon, gelegentlich in den Bundesliga-Kader aufgerückt. Das war ihm wohl nicht genug. Bei der SG BBM zählt er von Beginn an zum Profikader und soll hauptsächlich im Rückraum eingesetzt werden. „Man kann beide Wege gehen“, sagt TVB-Trainer Jürgen Schweikardt, der dem Spieler letztendlich keine Steine in den Weg legen wollte. „In zwei Jahren werde wir sehen, ob es die richtige Entscheidung war.“
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Gerne behalten hätte der TVB in jedem Fall auch Bobby Schagen. Doch der 29-jährige Rechtsaußen bricht nach drei erfolgreichen Jahren im Schwabenland seine Zelte ab, um beim TBV Lemgo Lippe wieder etwas näher an der Heimat Niederlande zu sein. „Er hatte eben auch ein sehr gutes Angebot“, sagt Schweikardt zu dem durchaus schmerzhaften Verlust des holländischen Nationalspielers.
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Auch auf der anderen Außenposition geht ein noch älterer Bekannter neue Wege. Nach neun Jahren wurde der Vertrag mit dem Linksaußen und Abwehrspezialisten Tobias Schimmelbauer nicht mehr verlängert. Der bald 32-Jährige hat in der Zwischenzeit beim ambitionierten Zweitligisten HSV Hamburg unterschrieben. Wer weiß, vielleicht trifft man sich ja mal wieder - die Hanseaten wollen nach der Insolvenz des Vorgänger-Vereins auf jeden Fall zurück ins Rampenlicht. Dort steht er in seinem Nebenjob nicht: Schimmelbauer wird auch noch die U 13 der Hanseaten trainieren.
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Früher als erwartet verlässt dagegen Lukas von Deschwanden den Bundesligisten, um schon ein jahr vor Ablauf seines Vertrages nach Chamberry in Frankreich zu wechseln. Das wird sportlich auf jeden Fall ein Aufstieg, denn sein neuer Verein ist frisch gebackener Pokalsieger und somit auf jeden Fall im EHF-Cup vertreten. Als Tabellendritter winkt vielleicht sogar noch eine Wild Card in Richtung Champions League. Die hat er mit Wacker Thun ja schon mal gespielt. Dennoch freut sich der Spielmacher, der sich in Stuttgart nicht 100-prozentig durchsetzen konnte, auf die neue Herausforderung: „Ich bin mal auf die Stärke der Liga im Vergleich zur Bundesliga gespannt“, sagt der sympathische Schweizer.
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In Michael Schweikardt verliert der Verein eine seiner Identifikationsfiguren, die neben dem sportlichen Leiter Günter Schweikardt und dem aktuellen Trainer Jürgen Schweikardt über viele Jahre die Geschicke in dem „Familienbetrieb“ der Wild Boys geprägt hat. Auch wenn er vom Niveau her durchaus noch ein Jahr hätte dranhängen können, sagt der Familienvater: „Mit 36 Jahren ist es irgendwann gut.“ Er widmet sich seiner Trainerkarriere, zunächst beim Drittligisten TSB Horkheim – und irgendwann auch beim TVB?
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In dem 33-jährigen Simon Baumgarten verlässt zudem das Urgestein schlechthin den Verein, auch wenn er persönlich gerne noch ein Jahr drangehängt hätte. Doch die Verantwortlichen entschieden sich, in dem mazedonischen Nationalspielers Zarko Pesevski einen torgefährlichen Typ am Kreis zu holen. Baumgarten, der sein eigenes Fitness-Studio mit dem Namen „Bewegungsmuster“ in Fellbach als zweites Standbein leitet, wir dem Verein trotzdem weiter erhalten bleiben – als Stütze der zweiten Mannschaft.
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Last but not least wird auch Florian Burmeister verabschiedet. Der 22-jährige Rechtshänder kam in der Bundesliga lediglich auf ein paar Kurzeinsätze und spielte ansonsten in der zweiten Mannschaften. Jetzt wechselt er zum Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen. Deren Trainer Holger Löhr freut sich auf die Verstärkung. Mit seiner Dynamik und mit allem, was er als Teil des Bundesliga-Teams lernt, wird uns Flo in Angriff und Abwehr enorm weiterbringen.“