Architektur aus Stuttgart Stuttgarter Architekten beeindrucken mit einem lässigen Öko-Bau samt Disco
So zeitgemäß sieht ökologische Architektur aus: ein Rundgang durchs preisgekrönte Rapunzel-Gebäude, entworfen von haascookzemmrich STUDIO 2050. Die Stuttgarter Architekten planen derzeit auch für Stuttgarts Innenstadt wichtige Gebäude.
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Mit 120 000 Ziegeln wurde die Holzdachkonstruktion mitsamt dem 21 Meter hohen Turm der Rapunzelwelt in Legau bedeckt.

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Damit das Gebäude möglichst 24 Stunden am Tag in Betrieb ist, sind neben dem Museum und dem Café auch eine Kaffeerösterei, ein Weinkeller, eine Disco, Seminar- und Yogaräume und ein Laden untergebracht.

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Über eine Treppe ist vom Garten aus das begrünte Dach begehbar. Von dort oben . . .

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. . . lässt sich die Allgäuer Landschaft bewundern. Das Bauvorhaben mit einem Volumen von rund 25 Millionen Euro netto ist die größte Einzel-Investition in der 45-jährigen Firmengeschichte.

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Die meisten Materialien kamen aus der Gegend, um die ökologischen Auswirkungen langer Transportwege gering zu halten. Die 120 000 Naturbrandziegel zu finden, war schwieriger. Die ursprünglich gewählten schönen alten Ziegel aus Dänemark schieden wegen der Entfernung aus, die dann gefundene kleine Firma in Rapperswiel in der nahe gelegenen Schweiz hatte zunächst Schwierigkeiten mit ihrem historischen Brennofen.

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Die Holztreppe konnte nicht in der Umgebung hergestellt werden. Sie kam von weiter her aus Nordrhein-Westfalen. Die eigens für Rapunzel entworfenen 170 Stühle mit geschwungenen Sprossen im Besucherzentrum wiederum stammen von der Firma Möslang in Winterstetten-Leutkirch im Allgäu.

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Die ganz aus Holz gefertigte Wendeltreppe ist das Verbindungsstück des Gebäudes. Im Erdgeschoss beginnt die rund zwölf Tonnen schwere und rund 14,5 Meter hohe dreifach gewendelte und freitragende Wangentreppe.

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Die äußere Furnierlage besteht aus Eichenholz. Sie ist mit vertikaler Faserrichtung angeordnet und gibt der Treppe ihr spezifisches Erscheinungsbild.

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Eine ausgeklügelte technische Anlage, geplant mit den Ingenieuren von Transsolar Energietechnik, nutzt fürs Heizen sogar die Wärme, die beim Kaffeerösten entsteht, sodass das Haus ohne Klimaanlage funktioniert. „Es ist eine komplexe Anlage mit effizienter Wärmerückgewinnung“, sagt Martin Haas. „Der Gebäudeabluft wird die Wärme entzogen, um damit die frische Zuluft zu beheizen.“ Die Dachüberstände spenden Schatten, sodass kein extra Sonnenschutz vor den Fenstern nötig ist. Die Belüftung ist natürlich. Lediglich die Bereiche der Rösterei müssen noch mechanisch belüftet werden, da hier die Wärmelasten ein Normalmaß überschreiten. Das Gebäude wurde an das Nahwärmenetz und die solare Stromgewinnung von Rapunzel angeschlossen.

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Der Turm wirkt wie „ein weithin sichtbarer Willkommensgruß“, sagt der Architekt Martin Haas.

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Holz stammt aus heimischer Produktion, auch die Fensterbauer kamen aus der Gegend.

Foto Rendering haascookzemmrich STUDIO 2050
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Ein aktuelles Projekt des Stuttgarter Architekturbüros entsteht am Charlottenplatz: „Im Untergeschoss bleibt der Betonparkraum erhalten“, sagt Martin Haas. „Darüber. . .

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. . . wird der Hub in Holzbauweise mit Fahrradreparaturwerkstatt, Fahrradparkplätzen, einem Café einem Restaurant und Supermarkt umgesetzt“, sagt der Architekt.

Foto Lichtgut/Leif Piechowski
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Wo jetzt noch die Bagger das Breuninger-Parkhaus abreißen . . .

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. . . soll es dann nach dem Um- und Neubau so aussehen, mit begrünter Fassade. Auch hier gilt dann die Maxime der Durchmischung von Nutzungen, damit das Gebäude dauerhaft bespielt wird und nicht stunden- und tagelang ungenutzt da steht.

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Blick in Richtung Charlottenplatz. Links neben dem Hub geplant ist dann das Haus für Film und Medien.

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Ein anderes Projekt der ARchitekten ist gegenüber des Stuttgarter Hauptbahnhofes: So soll es nach dem Umbau der Königstraße 1a/b aussehen. Das Architekturbüro konnte mit seinem Ansatz, so viel wie möglich im Bestand umzubauen, das Dach zu begrünen, die Aufstockung in Holzbauweise zu planen, die Bauherren überzeugen. Seit Juni wird konkret geplant, zu hoffen bleibt, dass der Bauantrag dann nicht viele Monate im Amt liegt, bevor es ein Go gibt.

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Gewonnen hat das Architekturbüro auch den Wettbewerb für das Wohnprojekt Neues Stöckach in Stuttgart-Ost. Die Jury lobte den Entwurf: „Maximaler Bestandserhalt, Nutzung von Sekundärbaustoffen, einfach reproduzierbare Innovationen, Dauerhaftigkeit der Konstruktion und eine minimale Haustechnik.“ Allerdings . . .

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. . . wurde das Projekt vorerst gestoppt, wann und ob gebaut wird, steht in den Sternen.

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In Arbeit ist hingegen ein Bauprojekt für das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam. Geplant ist ein Komplex mit Räumen für Büros und Wissenstransfer, eine Forschungshalle mit Laboren, ein Fasertechnikum, eine Maschinenhalle sowie ein Areal für eine Forschungs-Biogasanlage. 2026 soll alles fertig sein.

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Einen der beiden ersten Preise für den Bau des Rathauses in Schömberg im Nordschwarzwald hat das Büro jüngst gewonnen. Derzeit müssen beide Siegerbüros ihre Pläne überarbeiten, danach wird die Jury entscheiden, welcher Entwurf umgesetzt wird. 15 Teilnehmer hatten am Wettbewerb teilgenommen, mehr als 100 interessierte Planer hatten sich um Teilnahme beworben.

Foto Roland Halbe
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Bereits gebaut und preisgekrönt ist die neue Alnatura-Zentrale in Darmstadt.

Foto Roland Halbe
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Die „Alnatura Arbeitswelt“ ist das Herz des Campus, der sich im Süden von Darmstadt auf einem ehemaligen US-Militärgelände ausbreitet. Ein Lehmbau. Von außen wie ein schlichter Kasten, zeigt er sich . . .

Foto Roland Halbe
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. . . im Inneren hell und luftig – eine offene, bewegte Raumlandschaft, die ohne Türen und geschlossene Wände auskommt. Das lichtdurchflutete Atrium reicht vom Erdgeschoss bis unters Dach, das von einem Oberlichtband aufgebrochen ist.

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Architekt Martin Haas hat mit David Cook und Stephan Zemmrich erst im Büro Behnisch Architekten gearbeitet, 2012 haben die drei Architekten das Stuttgarter Architekturbüro haascookzemmrich STUDIO 2050 gegründet.