Gestaltungswille bis in die kleinste Fuge

Beim Hölderlinhaus bringen Von M Alt und Neu mit viel Fingerspitzengefühl zusammen: Blick in den Hof mit dem neuen Mehrzweck-Kubus und der historischen Scheune (rechts), die Kasse und Shop beherbergt.

Das Hölderlin-Haus in Lauffen – hier verbrachte die Dichterlegende seine ersten Lebensjahre.

Beton und Glas kennzeichnen die hinzugefügten Bauten klar als zeitgenössisch: Der Erschließungsturm, der ein Treppenhaus aufnimmt, setzt die Kubatur der ehemaligen Scheune fort. Flach setzt sich davon der Veranstaltungsbau ab, der sich mit seiner Glasfront zum Hof öffnet.

Der Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, der ein einst zweigeschossiges Scheunenteil ersetzt, gibt die Sicht frei auf den Weinberg, zu dessen Füßen das Gebäudeensemble liegt.

Von M wissen, wie man Räume intermedial bespielt: Leuchtende Wortkombinationen des Dichters hängen wie Mobiles in der historischen Scheune und kontrastieren belebend mit den betagten Mauern und Balken: „heiligtrauernd“, „weithindämmernd“. Der Luftraum der Scheune auf der Rückseite des Altbaus wird von zwei Stahlstegen durchquert.