100-Jahr-Jubiläum Popstar Bauhaus
1919 eröffnet in Weimar das Staatliche Bauhaus. Gelehrt wird Gestaltung als umfassender Begriff – von Gebrauchsgegenständen über Möbel bis hin zu Wohnungen, Häusern und Stadtlandschaften. 100 Jahre später wird das Bauhaus als weltweit spürbare Erfolgsgeschichte gefeiert. Zu Recht?
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Ein Freigeschoss mit Stützen trägt Le Corbusiers 1952 eröffneten Wohnturm „Cité radieuse“ in Marseille.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/VG Bild-Kunst, Bonn 2018/Bauhaus100
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Hauptgebäude der ehemaligen Kunstschule (1904–11) in Weimar, der Architekt war Henry van de Velde (1863-1957). Als Walter Gropius (1883-1969) im Jahre 1919 zum Direktor der „Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Künste“ in Weimar berufen wird, sieht Gropius seine Chance. In der Wortwahl abgeleitet von den mittelalterlichen Bauhütten, verwandelt er die Kunsthochschule in das „Staatliche Bauhaus“.
Foto Joachim Barfknecht/dpa
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Der Architekt Walter Gropius hatte 1919 in Weimar das Staatliche Bauhaus ins Leben gerufen. Es sollte durch die Verbindung von Handwerk, Leben und Kunst ein Versuchslabor für eine neue, humanere Gestaltung der Gesellschaft sein.
Foto Tillmann Franzen, 2018, tillmannfranzen.com/VG Bild-Kunst / Bauhaus 100
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Geldsorgen und nationalistische Attacken provozieren einen Standortwechsel von Weimar nach Dessau. Gropius etabliert das Bauhaus im Jahr 1925 in Dessau. Das Gebäude von Südwesten, von Walter Gropius.
Foto Atelier Schneider 2017/ Bauhaus-Archiv/ VG Bild-Kunst/ Bauhaus100
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Namhafte Künstler engagierten sich fürs Bauhaus: Der Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956), „Kathedrale“, Titelblatt zum Manifest und Programm des Staatlichen Bauhauses, April 1919
Foto Klassik Stiftung Weimar/ Stephan Consemüller (Erich Consemüller)
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Mehrere Handwerkskünste sollten im Bauhaus gefördert werden: Frau im Clubsessel B3 von Marcel Breuer, Maske von Oskar Schlemmer, Kleid von Lis Beyer – im Bild festgehalten von Erich Consemüller um 1927.
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Gehört zum Unesco-Welterbe, das Fagus-Werk (1911) von Architekt Walter Gropius.Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/ VG Bild-Kunst, Bonn 2018/ Bauhaus100
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Meisterhäuser in Dessau (1925–26), entworfen vom Architekten Walter Gropius.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/VG Bild-Kunst, Bonn 2018/Bauhaus100
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Das Musterhaus von Architekt Georg Muche (1895-1987) ist die einzige in Weimar realisierte Bauhausarchitektur. Es wurde zur ersten großen Bauhausausstellung 1923 errichtet. In Weimar wurde das Haus am Horn seinerzeit belächelt. Viele Menschen reagierten mit Unverständnis auf die ungewohnte Art zu bauen. Die Bauhaus-Künstler hatten an diesem Hang, in unmittelbarer Nähe zu Goethes Gartenhaus, eine ganze Siedlung geplant. Aus finanziellen Nöten wurde nur dieses eine Gebäude realisiert. Zwei Jahre später zog das Bauhaus nach Dessau um. Das Haus am Horn gehört zum Unesco-Welterbe.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/ F.L.C./ VG Bild-Kunst, Bonn 2018/Bauhaus100
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Für die Werkbundausstellung „Die Wohnung“ 1927 in Stuttgart entsteht, koordiniert von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969), in 21 Wochen eine Mustersiedlung mit 21 Häusern – darunter Gebäude von Gropius, Scharoun und, hier im Bild, von Le Corbusier (1887-1965).
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/Bauhaus100
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Die Pläne für die Großsiedlung Schillerpromenade in Berlin-Reinickendorf entstanden bereits vor 1914 und spiegeln die durch das Bauhaus forcierte Idee des Neuen Bauens. 1929 bis 1931 gebaut, erhielt die Siedlung wegen des hellen Verputzes den Namen „Weiße Stadt“. Seit 2008 gehört das Areal zum Weltkulturerbe der Unesco.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/Bauhaus100
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Siedlung Bornheimer Hang (1929–30). Die Kirche stammt von Ernst May (1886-1970). Das Neue Frankfurt war ein Stadtplanungsprogramm zwischen 1925 und 1930, das alle Bereiche der städtischen Gestaltung in Frankfurt am Main umfasste. Der Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann ernannte 1925 den Architekten Ernst May zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/Bauhaus100
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Hans Scharoun (1893-1972) baute ein Haus in Stuttgart in der Weißenhofsiedlung und eines hier in Sachsen: Haus Schminke (1930). Das Haus Schminke in Löbau zählt weltweit zu den vier wichtigsten Wohnhäusern der klassischen Moderne.
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Aus Hitlerdeutschland vertrieben und geflüchtet, schaffen Bauhaus-Schüler in den 1930er Jahren in Tel Aviv das weltgrößte Ensemble von Häusern im Stil des Neuen Bauens.
Foto Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com/ VG Bild-Kunst, Bonn 2018/Bauhaus100
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Der Architekt und Bauhaus-Schüler Max Bill entwarf die Hochschule für Gestaltung in Ulm, die 1955 im Beisein von Walter Gropius eröffnet wurde. Die Schule sollte die Ideen des Bauhauses weiterführen. 1968 wurde die international renommierte Gestaltungsschule wieder geschlossen.
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So organisch kann ein Bau des „Béton brut“ sein: 1950 bis 1955 nach Plänen des französisch-schweizerischen Architekten Le Corbusier errichtet, gilt die Kapelle Notre Dame du Haus von Ronchamp als eines der bekanntesten Architekturdenkmale weltweit. Seit 2016 zählt der Bau zum Unesco-Weltkulturerbe.
Foto Marco Antonio/ 100 Jahre Bauhaus
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In Sao Paulo verwandelt die Architektin Lina Bo Bardi eine ehemalige Fabrik in ein Kulturzentrum. Das SESC Pompéia spiegelt die Idee der von Bo Bardi gegründeten Designschule „Instituto de Arte Contemporanea“.
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Ein Freigeschoss mit Stützen trägt Le Corbusiers 1952 eröffnete „Cité radieuse“ in Marseille. Neben 337 jeweils zweigeschossigen Wohnungen finden sich auf 18 Stockwerken auch Geschäfte, ein Kindergarten, eine Sporthalle und ein Hotel. Im Konzept der „vertikalen Stadt“ sah Le Corbusier eine Möglichkeit, der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg ohne größeren Flächenverbrauch zu begegnen.
Foto Arieh Sharon Digital Archive/ Bauhaus100
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Arieh Scharon, Schüler von Walter Gropius, bringt das Neue Bauen nach Nigeria. Die Obafemi Awolowo Universität bei Lagos wird 1962 sein Hauptwerk.