Brexit Sieben unschlagbar leckere Gerichte von der Insel
Großbritannien verlässt die Europäische Union. Wir stellen sieben Speisen vor, auf die wir nach dem Abschied von den Briten ungern verzichten würden.
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Essen in England: Der Hunger und ein paar Pints treiben es rein.
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Full English Breakfast: Vegetarier und Veganer schauen jetzt am besten mal kurz weg. Und auch Gesundheitsfanatiker sollten nicht weiterlesen. Denn ein Full English Breakfast ist eine Bombe, eine deftige, fettige, aus mehreren Gängen bestehende Mahlzeit. Heute fehlt dafür unter der Woche meist die Zeit. Am Wochenende wird es aber immer noch gern genossen. Auf eine halbe Grapefruit vorweg folgen Porridge oder Frühstücksflocken. So weit, so gesund. Doch dann werden Spiegelei oder Rührei, gebackene Bohnen (Baked Beans), knuspriger Speck, Würstchen, manchmal auch Bratkartoffeln und nicht zu vergessen gebratene Champignons und eine Grilltomate verputzt. Uff, wer jetzt noch nicht geplatzt ist, legt zum Abschluss mit gebuttertem Toast samt Orangenmarmelade nach. In diesem Fall zumindest gilt: Zum Glück ist nicht jeden Tag Sonntag.
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Essigchips: Paprikachips, Flips und Salzstangen – Deutschland snackt recht uninspiriert. Wie vielfältig präsentiert sich dagegen die britische Chipskultur. Ob Räucherspeck, Grillhühnchen, Krabbencocktail, Honigschinken oder Steak mit Zwiebeln: Den Geschmacksrichtungen sind kaum Grenzen gesetzt. In den 80ern war sogar mal Hedgehog, also Igel, schwer angesagt. Die Briten sind eben selbst beim Knuspern exzentrisch – und Meister in der Produktion von frittierten Kartoffelscheiben. Der Klassiker: Essigchips, dort Salt&Vinegar-Crisps genannt. Denn Achtung: Wer Chips bestellt, bekommt auf der Insel Pommes serviert.
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Afternoon Tea: Teatime ist für Briten eigentlich den ganzen Tag über. Wenn zum Tee Gurken- und Hühnchensalat-Sandwiches, Scones mit dicker Sahne und Erdbeermarmelade, Pralinen, Früchtekuchen und andere Häppchen gereicht werden, spricht der Brite vom Afternoon, High oder Cream Tea, der richtig fein zelebriert wird. Gedacht als kleine Mahlzeit, um den Hunger vor dem eigentlichen Abendessen zu stillen, ist der Afternoon Tea heutzutage ein richtiges Festessen. Entsprechend wird das beste Service rausgeholt und der Tisch schön dekoriert. Auf den eigentlichen Tea – so bezeichnet man in Großbritannien gern das Abendessen – kann man nach all den Leckereien getrost verzichten.
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Fish and Chips: Wer an englische Küche denkt, dem steigt wohl sofort der Geruch von frittiertem Fisch samt Pommes in die Nase: Und tatsächlich, obwohl inzwischen von Chicken Tikka Masala verdrängt, erfreuen sich Fish and Chips, gesprochen: Fish ’n’ Chips, im Vereinigten Königreich größter Beliebtheit. Zu Recht! Denn die Kombination schmeckt - sofern in einem guten Chippy (Frittenbude) verzehrt oder gar selbst gemacht – köstlich. Der saftige, mit knusprigem Teig umhüllte Fisch samt dick geschnittenen Pommes – und Klassischerweise mit Erbsenpüree gegessen – ist eine Sünde wert. Kein Wunder, dass Winston Churchill das Gericht als „die guten Kumpanen“ bezeichnet haben soll. Britisch ist es dennoch nicht: Jüdische Einwanderer brachten es im 16. Jahrhundert aus Portugal mit. Heutzutage wird Fish ’n’ Chips aus Gesundheitsgründen nicht mehr in Zeitungspapier verpackt serviert, dafür aber noch immer mit Essig.
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Scotch Eggs: Wären sie nicht längst auf dem Markt, man müsste sie erfinden: Scotch Eggs halten tagelang, sind nahrhaft und perfekt zum Mitnehmen geeignet. Hart gekochte Eier werden mit gewürztem Hack oder Brät ummantelt, in Brotkrumen gewälzt und frittiert. Dann kann man sie warm oder kalt und ganz einfach aus der Hand essen. Okay, kalorienarm sind die Eier nicht gerade. Und sie wurden auch nicht in Schottland erfunden, sondern im Jahr 1738 in London. Doch sie schmecken einfach verboten gut.
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Chicken Tikka Masala: Man glaubt es kaum. Das britische Nationalgericht schlechthin ist, nein, nicht Fish and Chips – sondern Chicken Tikka Masala. In indischen Lokalen auf der Insel steht es auf jeder Karte. Dabei ist das Gericht in Indien selbst unbekannt. Erfunden wurde es wohl in den 50er Jahren. Eigentlich sind Tikka-Gerichte eine recht trockene Angelegenheit. Da Briten (wie Schwaben!) aber gerne Soße mögen, servierten Einwanderer in ihren Lokalen die marinierten Hühnchen-Stücke fortan eben mit einer cremigen, mild-würzigen Tomatensoße.
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Sunday Roast: Nein, bei Yorkshire Pudding handelt es sich nicht um einen Nachtisch. Obwohl Briten gern von Pudding reden, wenn sie das Dessert meinen. Das aus Mehl, Milch, Eiern und Fett bestehende Backwerk darf aber bei keinem Sunday Roast fehlen. Das klassische Sonntagsessen kommt unter anderem mit Roastbeef, Lammkeule oder Brathuhn auf den Tisch und kann locker mit Mamas schwäbischem Sonntagsbraten mithalten. Als Beilage gibt es Kartoffelbrei, Wurzelgemüse aus dem Ofen, Rosenkohl oder Erbsen. Und besagten Yorkshire Pudding. In seine typische Mulde passt nun mal herrlich viel Bratensoße.