Buch-Tipp: Don DeLillo, „Die Stille“ Und plötzlich gehen die Lichter aus
Das Ende kommt nicht mit einem Knall, sondern in der Stille. Der amerikanische Autor Don DeLillo zeigt in seinem neuen Roman, wie es ist, wenn sich die Ordnung, in der wir leben, auflöst.
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Die Stadt, die niemals schläft, in völliger Dunkelheit: New York ist der Schauplatz von Don DeLillos neuem Werk. In unserer Bildergalerie können Sie sich durch seine wichtigsten Romane klicken.
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Spieler Don DeLillo entwirft in diesem frühen Werk von 1977 ein düsteres Bild einer hermetischen Arbeitswelt, deren Zusammenhänge sich ihren Bewohnern nicht mehr erschließen. Spieler erzählt von Lyle, einem Börsianer, und Pammy, einer Public Relations-Fachfrau. Beide versuchen ihre privilegierte Lebenswelt mit Affären und Umschnalldildos aufzumöbeln. Doch die existenzielle Leere wird selbst von einem Ausflug ins terroristische Fach nicht ausgefüllt.
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Bluthunde Die Leiche eines Mannes in Frauenkleidern wird in einem verlassenen Teil Manhattans gefunden. Das Opfer hatte versucht, die einzige noch existierende Kopie eines Films zu verkaufen, der Aufnahmen von einer Orgie in Hitlers Bunker zeigen soll. Die extravagante Geschichte gewährt aber zudem Einblicke in eine geheimdienstliche Abteilung, deren Praktiken sich zunehmend denen der Staatsfeinde annähern, die sie eigentlich bekämpfen soll.
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Die Namen Es beginnt wie ein normales Ehedrama. Doch schon bald sieht sich der Versicherungsagent James Axton einer Serie von Kultmorden konfrontiert, die einem geheimnisvollen Gesetz sprachlicher Ähnlichkeiten zu folgen scheinen. Er versucht, sie aufzuklären und gerät dabei in ein immer dichteres Netz von geheimdienstlichen Aktivitäten, religiösem Sendungsbewusstsein und durchgeknallter Sprachphilosophie.
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Unterwelt DeLillos Opus Magnum. Ein sensationeller Homerun im Endspiel der Baseball-World-Series und die erste Zündung einer Atombombe durch die Sowjetunion überlagern sich. Der Kalte Krieg hat begonnen. „Unterwelt“ zeichnet das große Gesellschaftspanorama Amerikas, zwischen der Wüste Arizonas und der New Yorker Bronx, zwischen wucherndem Konsum und der Paranoia der McCarthy-Ära. Dieser Raum, überschlagen von der ballistischen Flugkurve eines Baseballs, ist angefüllt mit einem ganzen Chor von Stimmen, in denen Politik, Werbung, Sport und Kunst ineinanderklingen.
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Körperzeit Der 2001 erschienene Roman eröffnet die Auseinandersetzung mit Zeit und Sterblichkeit, die DeLillos Spätwerk prägt. Die Prosa wird immer karger, kühler, mönchischer. Der Mann der Konzeptkünstlerin Lauren hat sich umgebracht. In einer an spirituelle Offenbarungen grenzenden Weise vollzieht der Roman einen langsamen Vergegenwärtigungsprozess nach, der die Gesetze der Zeit und der Persönlichkeit außer Kraft setzt.
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Null K Der Roman führt in einen Wartesaal der Wiederauferstehung. Ein kompliziertes Tiefkühlverfahren soll den Traum vom ewigen Leben wahr werden lassen. Für den Multimillionär Ross Lockhart ist der Kälteschlaf eine Investition, geschäftlich wie persönlich. Für seine zweite Frau, die Archäologin Artis, ist er die letzte Hoffnung: Sie legt ihren unheilbar kranken Körper provisorisch auf Eis. Aber das letzte Wort hat nicht die Technologie, sondern die Sprache.