Buch über typisch deutsche Dinge Pril-Blumen und Toast-Hawaii
Kinderladen, Viagra oder Birkenstock-Latschen – Geschichte lässt sich auch an Gegenständen ablesen. Was sind die typisch deutschen Dinge, die prägend waren?
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Wer Mitte der 1970er Jahren etwas auf sich hielt, holte sich eine Fototapete ins Wohnzimmer

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So richtig populär wurde der Toast Hawaii in den 1970er Jahren. Erfunden wurde er aber bereits deutlich früher – und zwar an einem Freitagabend im Jahr 1955 um zwanzig nach acht. Damals präsentierte ihn der Fernsehkoch Clemens Wilmenrod, der eigentlich Schauspieler war, in seiner Kochsendung „Clemens Wilmenrod bittet zu Tisch“. Dabei zauberte er gern Kreationen mit dem, was er gerade zur Verfügung hatte. In diesem Fall waren es eine geröstete Scheibe Weißbrot, Kochschinken, Dosenananas, Schmelzkäse und eine Cocktailkirsche. Zehn Jahre später kam das Rezept auch in der DDR an – unter dem Namen Karlsbader Schnitte, die allerdings ohne Ananas und mit Jagdwurst oder Hackbraten statt Schinken serviert wurde.

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Im Rückblick klingen die Hoffnungen schal, die 1991 mit der Einführung des Gelben Sacks verbunden waren. Er sollte dafür sorgen, dass Kunststoffe und Verpackungen wiederverwertet werden. Im Einsatz ist er bis heute – und doch haben der Grüne Punkt und die diversen Abfallsysteme das Problem mit dem Plastik nicht ernsthaft eindämmen können. Angeblich trennt ein Großteil der Bevölkerung heute aber zumindest seinen Müll, wobei es bei dreißig Prozent zu „Fehlzuteilungen“ komme, so eine Umfrage

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Wer hätte gedacht, dass die Ökolatschen, die in den 1980ern angeblich nur Studienräte und Grüne trugen, eines Tages zum modischen Trendartikel avancieren würden? Die Birkenstock-Sandalen haben eine sensationelle Imagewende vollzogen. Seit 2012 arbeitet das Unternehmen mit Modemarken wie Dior zusammen, und seither tragen sogar internationale Filmstars und Promis stolz die Schlappen. Steve Jobs’ ausgelatschte Birkenstocks wurden 2022 sogar für fast 220 000 Dollar versteigert. Apropos Geld: 2023 wagte das Unternehmen dann auch den Sprung an die New Yorker Börse

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1994 fusionierten die Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Reichsbahn der DDR zur privatrechtlichen Deutsche Bahn AG. Man hoffte auf höhere Effizienz und geringere Kosten durch mehr Wettbewerb. Im gleichen Jahr überreichte Heinz Dürr, der erste Vorstandsvorsitzende, dem damaligen Verkehrsminister Matthias Wissmann symbolisch ein ICE-Modell. Damit zog ein neues Zeitalter ein und das Bahnfahren veränderte sich grundlegend, denn die Fenster waren fortan nicht mehr zu öffnen – Schluss mit Fahrtwind, den man sich um die Nase wehen lassen konnte

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1957 ging in Garching bei München bereits der erste Forschungsreaktor Deutschlands in Betrieb. Der Fortschrittsglaube erhielt in den 1970er Jahren dann erste Dämpfer durch besorgte Bürgerinnen und Bürger. Fortan war die Anti-Atomkraft-Sonne aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

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Der Unterschied zwischen Ost und West zeigte sich auch an den Verkehrsampeln. Das Ampelmännchen Ost wurde 1961 entwickelt. Da Erich Honecker bei einem TV-Auftritt einen Strohhut getragen hatte, stattete der Schöpfer seine Figur ebenfalls mit einem solchen aus