Stoff für weit mehr als ein Trainerleben

Ist mit sich und seinem Trainerleben im Reinen: Christoph Daum.

Erste große Liebe: Beim 1. FC Köln geht Ende der 80er Jahre der Trainerstern des Christoph Daum auf. Mit dem FC schnuppert er an der Meisterschaft. Dann kommt ihm aber Bayern München in die Quere.

Mit Uli Hoeneß entwickelt sich eine wunderbare Feindschaft. Ursprung sind Daums Verbalattacken auf den Bayern-Trainer Jupp Heynckes im ZDF-Sportstudio. Zitat Daum: „Die Wetterkarte ist interessanter als ein Gespräch mit Heynckes.“

Nach Köln wechselt Daum zum VfB Stuttgart. Und lockt an der Seite von Co-Trainer Lorenz-Günther Köstner beim ersten Training 1990 die Massen an.

Zwei Jahre später wird Daum mit dem VfB sensationell Deutscher Meister. An der Seite von Manager und Uli-Bruder Dieter Hoeneß. Ausgerechnet.

Eine der wichtigsten Stützen im Team: Matthias Sammer.

Wenig später schieben die beiden Frust. Weil Daum gegen Leeds United mit Jovica Simanic einen Ausländer zuviel einsetzt, verpasst der VfB die Teilnahme an der Champions League. Daum und Hoeneß sind blamiert.

Doch es musste ja weitergehen. VfB-Alltag anno 1993 im Trainingslager in Portugal mit Co-Trainer Köstner.

So kannte man Christoph Daum vor allem: Als Lautsprecher.

Sportlich ein erfolgreiches Duo. Aber modisch? Nun ja, urteilen Sie selbst. . .

Zum mittlerweile verstorbenen Ex-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder und dessen Frau Margit unterhielt Daum eine enge Beziehung.

Von 1996 bis 2000 trainiert Daum Bayer Leverkusen. Und verspielt am letzten Spieltag der Saison 1999/2000 in Unterhaching die sicher geglaubte Meisterschaft.

Es folgt der Kokain-Skandal samt Haarprobe („Weil ich ein absolut reines Gewissen habe“). Seinen vereinbarten neuen Job als Deutscher Bundestrainer ist er los – stattdessen wird Daum 2004 der Prozess gemacht.

An die ganz großen Erfolge kann er hernach nicht mehr anknüpfen. Vor allem in der Türkei ist Daum lange und mit Leidenschaft aktiv.

Seit seiner letzten Station als rumänischer Nationalcoach ist Daum ohne Trainerjob. Zum VfB hält er enge Beziehungen – wie beim Jubiläumsspiel an der Seite von Armin Veh und Felix Magath.