Dänemarks Kronprinz wird 45 Prinz Frederik - beliebt und unterschätzt
Verstrubbeltes Haar, verschmitztes Lächeln: Frederik von Dänemark wirkt immer ein bisschen so, als sei er geradeso hineingestolpert in Europas Hochadel. Während er noch nach seiner Rolle sucht, ist die bürgerliche Mary die geborene Prinzessin.
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Beliebt, aber immer ein wenig unterschätzt: Kronprinz Frederik von Dänemark muss dem Volk noch beweisen, dass er ein guter König werden kann. An der Seite seiner populären Frau Mary verblasst der Däne fast ein wenig.
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Lang galt der Kronprinz als schüchtern und unsicher. Offen gibt Frederik heute zu, er habe keine glückliche Kindheit und Jugend gehabt. Seine Eltern seien nicht für ihn dagewesen: "Meine Mutter hat meine Erziehung Kindermädchen überlassen." Sein Vater Henrik sei vor allem eines gewesen: Streng. "Wenn es stimmt, dass man den züchtigt, den man liebt, dann hat mein Vater mich wirklich sehr geliebt", sagte er bei der Silberhochzeit seiner Eltern im Jahr 1992.
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Beim Militär gewinnt Frederik an Selbstvertrauen. Vor allem die Marine tut es dem jungen Prinzen an. Seine Leidenschaft fürs Tauchen bringt Frederik den Spitznamen "Froschmann Pingo" ein.
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Nach seinem Studium der Staatswissenschaften in Harvard und Aarhus arbeitet Frederik als Diplomat. Mit ausschweifenden Partys und zahlreichen Flirts macht der Prinz von sich reden. Seinen Eltern gefällt das überhaupt nicht.
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Im Jahr 2001 geistern erste verwischte Fotos einer attraktiven jungen Australierin durch die dänischen Gazetten. Warum sich die Paparazzi auf Mary Donaldson stürzen? Sie soll die neue Freundin von Dänemarks Kronprinz Frederik sein.
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Ein Jahr lang hatten Frederik und Mary ihre Liebe zuvor geheim gehalten. Im Jahr 2000 lernen sich der Däne und die Marketing-Expertin bei den Olympischen Spielen in Sydney kennen. In einer Bar stellt er sich als "Fred from Denmark" vor - dass sie es mit einem Kronprinzen zu tun hat, weiß Mary zunächst nicht.
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Auch der Hof, allen voran Königin Margrethe, ist von Mary angetan. Früher fand Frederiks Frauengeschmack nicht den Beifall seiner Mutter: Mal ließ sich der Kronprinz mit Unterwäschemodels ein, mal mit Popsängerinnen. 2003 gibt der Hof die Verlobung des Paares bekannt. Monatelang hatte Mary da schon hinter den Kulissen die Schulbank gedrückt: Dänisch steht auf dem Lehrplan, aber auch Landesgeschichte und Etikette.
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Im Mai 2004 läuten in Kopenhagen die Hochzeitsglocken. Als Mary in einem Kleid des dänischen Designers Uffe Frank am Arm ihres Vaters John in den Dom schreitet, fließen nicht nur bei ihrem künftigen Ehemann Frederik die Tränen, sondern auch bei den Millionen Fernsehzuschauern in aller Welt.
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Aus Mary Donaldson, die als Kind nicht Prinzessin, sondern Tierärztin werden wollte, wird "Hendes Kongelige Højhed Kronprinsesse Mary".
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In den folgenden Jahren macht sich die Prinzessin eben so zielstrebig an die Familienplanung, wie sie einst in Sydney an ihrer Karriere bastelte: Im Oktober 2005 sichert der kleine Christian Valdemar Henri John die Thronfolge.
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Im April 2007 bekommt Christian ein Schwesterchen: Isabella Henrietta Ingrid Margrethe wird geboren. Mary, die erst 25 war, als ihre Mutter starb, kümmert sich intensiv um die Erziehung ihrer Kinder: "Eine Mutter ist in gewissen Phasen des Lebens die wichtigste Person", ist die Prinzessin überzeugt und stellt klar: "Meine Familie hat Vorrang."
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Auch wenn Frederik und Mary bei ihrer großen Familie (2011 machten die Zwillinge Vincent und Josephine die Kinderschar komplett) auf die Hilfe des Hofpersonals bauen können, will vor allem Frederik bei seinen Kindern nicht die Fehler seiner Eltern, Königin Margrethe und Prinz Henrik, wiederholen.
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Erstaunlich offen spricht der Kronprinz über das gespaltene Verhältnis, das er zu seinen Eltern und den Anforderungen der Monarchie hat. Lange haderte er mit seiner Rolle, spielte nach eigenem Bekunden als junger Mann mehr als einmal mit dem Gedanken an Suizid.
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Es ist Mary, die Frederiks Leben Stabilität gegeben hat. Bei gemeinsamen Auftritten scheint sie die Stärkere der beiden zu sein. Und der Kronprinz wirkt erleichtert, wenn sie die Aufmerksamkeit der Fotografen und Journalisten auf sich zieht.
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Modern und jugendlich wollen Mary und Frederik die etwas angestaubte dänische Monarchie erscheinen lassen.
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Immer wieder steht das Kronprinzenpaar aber auch in der Kritik. Frederik wird seine Leidenschaft für flotte Flitzer (der Prinz soll 16 Autos in der Garage stehen haben), Mary ihr Faible für Designermode vorgehalten.
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"Sie scharwenzelt oberflächlich auf spitzen Hochhackigen mit immer leutseligem Lächeln durchs Dasein", schimpfte der Publizist Kjeld Koplev in der Zeitung "Politiken".
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Andere bemängeln, das Kronprinzenpaar tue zu wenig für seine beträchtliche Apanage von umgerechnet 2,4 Millionen Euro im Jahr. Man verbringe lieber ausgedehnte Urlaube, als das Königreich zu repräsentieren.
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Auch mit fast 45 nehmen die Dänen ihren Kronprinz noch nicht so richtig ernst. Als sich Frederik 2007 um einen Platz im Internationalen Olympischen Kommitee bewirbt, lacht ganz Dänemark über seine gestammelte, fehlerhafte und zusammenhangslose Präsentation.
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Solche Häme nimmt sich der Prinz schon lange nicht mehr allzu sehr zu Herzen: "Ich habe viel zu lange darüber nachgedacht, was die Leute von mir denken. Aber jetzt habe ich es satt, dauernd Entschuldigung zu sagen, weil ich Prinz bin und soundsoviele Privilegien habe."
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In Sachen Umweltschutz will der Kronprinz einen Schwerpunkt legen: 2009 informierte sich Frederik zusammen mit den Thronfolgern Haakon von Norwegen und Victoria von Schweden über die Folgen des Klimawandels auf der Polarinsel Grönland.
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Dass sich in Dänemark noch zu Lebzeiten von Königin Margrethe ein Thronwechsel vollzieht, gilt Experten zufolge als unwahrscheinlich. Noch im vergangenen Jahr sagte die 73-Jährige über ihr Amt, das sie seit über 40 Jahren ausübt: "Ich war immer der Meinung, dass es eine Verpflichtung fürs Leben ist."
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Auch die meisten Dänen wollen ihre Königin noch eine Weile behalten: In einer Umfrage im Jahr 2012 sprachen sich nur elf Prozent für einen sofortigen Generationswechsel aus. 40 Prozent sind dafür, dass Frederik seiner Mutter in den kommenden fünf bis zehn Jahren auf den Thron folgt.