Das wünschen Passanten Schuster Zeit zum Nachdenken im Unruhestand
Gute Wünsche, aber auch einige Hausaufgaben geben Stuttgarter Passanten dem Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) mit auf den Weg in den Ruhestand.
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„Ich wünsche ihm, dass er die verantwortungsfreie Zeit nutzt, darüber nachzudenken, wie verantwortungslos er war“, meint Heinz Gerger. Der 70-Jährige findet erst deutliche, dann aber auch versöhnliche Worte: „Er soll den Ruhestand genießen. Das tue ich auch“, sagt Gerger, der früher Sänger an der Staatsoper war.
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„Natürlich nur Gutes“, wünscht Elke Huber dem Mann, der 16 Jahre lang die Geschicke der Stadt gelenkt hat. Wenn Würde und Bürde des Amtes von ihm abfallen, traut die 48-jährige Mesnerin Wolfgang Schuster mehr Bürgernähe zu: „Ich denke, man kann ihn dann hier auf dem Marktplatz einfach ansprechen“, sagt sie am Gemüsestand vor dem Rathaus.
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Sie sei zwar nicht in der Position, Rathauschefs zu beraten, meint die 77-jährige Herta Bauer. Jedoch weiß sie, was sie an seiner Stelle nicht tun würde: weiterhin mitmischen in der Stadt. „Ich würde wenn dann gleich ganz von der Politik lassen. Ich persönlich mag das nicht, wenn man am Ende einer Phase keinen klaren Abschluss hat“, sagt sie. „Ich wünsche ihm, dass er vor allem gesund bleibt. Herr Schuster hat das Amt ja lange genug gemacht – er hat es ja auch recht gemacht“, schließt Herta Bauer.
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Dass das, was er „recht“ gemacht hat, mit einem „würdevollen, tollen Abschied gefeiert wird, und dass man seine Lebensleistung respektiert“, das gönnt der freie Unternehmensberater Stefan Kollmer Wolfgang Schuster. Schließlich könne der OB, in dessen Amtszeit die „respektable Leistung“ der Entschuldung der Stadt falle, und der mit der neuen Bibliothek oder dem Kunstmuseum, für das er lange habe kämpfen müssen, eine „sehr positive Leistungsbilanz“ ziehen. Auch habe Schuster in Zeiten der schwierigen Haushaltslage Themen wie Integration und Kinderbetreuung nicht aus dem Blick verloren.
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Petra Dill ist da anderer Meinung. „Ich wünsche ihm, dass er darüber nachdenkt, welche Fehler er gemacht hat“, sagt die 42-Jährige aus dem Stuttgarter Westen. Vor allem bei der Kinderbetreuung sieht die Mutter der 22 Monate alten Emelie noch große Defizite. „Wir brauchen Tagheime und Angebote, die sich auch Familien mit normalem Einkommen leisten können.“
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Von einer Mitarbeiterin gibt es zum Abschied ein dickes Lob: „Er war mein oberster Dienstherr, es war eine schöne Zeit“, meint Cornelia Schröder, die im Jobcenter arbeitet. „Ich hoffe, dass er einen richtigen Unruhestand hat – schließlich ist er ja noch fit und gesund“, sagt die 54-Jährige.