Der Tote des Jahres 2019 Der letzte Zar
Entrückt und doch nahbar, durchgeknallt und gleichzeitig von preußischer Korrektheit – der Modedesigner Karl Lagerfeld war einer der rätselhaftesten Prominenten der Welt. Er war seine eigene Marke, made in Germany – das hat man in seiner Heimat erst posthum erkannt.
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Karl Lagerfeld ist am 19. Februar 2019 gestorben. Nicht nur die Modewelt war bestürzt. Der berühmte Designer war kein Revolutionär der Mode, eher ein Modernisierer. Am Ende war Karl Lagerfelds größter Entwurf er selbst. Klicken Sie sich durch unsere Bilderstrecke.
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Am 19. Februar 2019 bestürzt die Nachricht vom Tod Karl Lagerfelds nicht nur die Modewelt. Im Alter von 85 Jahren ist er im amerikanischen Krankenhaus im Pariser Vorort Neuilly gestorben. Laut französischen Medien litt Lagerfeld an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
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Seine letzte Chanel-Schau in Paris im Oktober 2018, bei der Lagerfeld wie immer am Ende die Ovationen entgegen nimmt und sich beim Publikum bedankt. Die Kulisse für die Frühjahr-/Sommerkollektion bildete ein Strand-Meer-Panorama.
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Karl Lagerfeld zählte zu den berühmtesten Menschen der Welt. Er hatte sich eine Maske geschaffen, hinter der er sich – trotz aller Dauerpräsenz – verstecken konnte.
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Seine Markenzeichen: dunkle Sonnenbrille, schmaler Dioranzug, steifer Vatermörderkragen, fingerlose Lederhandschuhe
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Gefeierter Designer im Rampenlicht: Karl Lagerfeld bei seiner Chanel-Schau 2014. Die berühmte Modekritikerin Suzy Menkes sagte über ihren langjährigen Bekannten: „Lagerfeld mochte keine Menschen um sich herum, und das ist schlimmer geworden nach dem Tod seines geliebten Freundes, der Ende der Achtziger an Aids starb.“
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Mit seiner Birmakatze Choupette faszinierte und nervte er die Menschen gleichermaßen. 2012 ließ Lagerfeld das Tier für Opel und japanische Schönheitsprodukte werben. Choupette trat auch als Covermodel, unter anderem zusammen mit den Models Gisele Bündchen und Linda Evangelista, in verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift „Vogue“ auf. Lagerfeld entwickelte zudem eigene Kollektionen, zum Beispiel „Monster Choupette!“ und „Choupette in Love“, die diverse Accessoires wie Socken, Schlüsselanhänger, Einkaufs- und Handtaschen sowie T-Shirts umfassten.
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Cool und einfach so Chanel: Lagerfeld mit seinen Mädchen, wie er die Models gerne nannte, beim Abschlussdefilee für die Winterschau 2005/2006. Der Designer fügt sich perfekt in die schwarz-weiße Szenerie.
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Wenige Wochen nach dem Tod Lagerfelds: sichtlich ergriffene Models präsentieren im Grand Palais in Paris die Herbst-/Winterkollektion von Chanel.
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Seine Schauen inszenierte Lagerfeld wie Gottesdienste, Prunk und Pomp konnten nicht opulent genug sein. Auf dem Foto sieht man ihn neben seinem Patensohn Hudson Krönig bei einer Schau im Großen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg. Sie sollte auch eine Hommage an seine Geburtsstadt sein.
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Mode als inszenierter Protest: die Chanel-Schau 2014.
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„Sie ist meine rechte und meine linke Hand“, sagte Lagerfeld gerne über seine engste Mitarbeiterin, Virginie Viard, die nach seinem Tod Kreativdirektorin im Hause Chanel wurde.
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Karl Lagerfeld 1995 mit seiner berühmtesten Muse Claudia Schiffer. Er hatte Zeit seines Lebens ein enormes Gespür dafür, welche Menschen gerade den Zeitgeist verkörpern.
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Immer wieder sah er in Frauen und Männern etwas Außergewöhnliches und schickte sie auf den Laufsteg, damit sie seine Kreationen vorführten. Hier sieht man Lagerfeld 2008 mit Claudia Schiffer bei einer Preisverleihung.
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Karl Lagerfeld 1996, umgeben von Supermodels. Zu seiner Rechten: das Model Linda Evangelista, zu seiner Linken: das Enfant Terrible der Supermodels Naomi Campbell
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Noch mal Karl Lagerfeld mit Supermodels 1995 (von links): Cindy Crawford, Linda Evangelista, Claudia Schiffer
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Auch in der Tochter des Schauspielers Johnny Depp und der Sängerin Vanessa Paradis erkannte Karl Lagerfeld eines Tages seine Muse: Lily-Rose Melody Depp und der Stardesigner 2017.
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Karl Lagerfeld und das Chanel-Topmodel Ines de la Fressange 1987 in einem Büro.
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Karl Lagerfeld in den Siebzigerjahren am Zeichentisch. Er war ein hervorragender Zeichner, seine Modeskizzen sind berühmt.
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In jungen Jahren: Karl Lagerfeld mit Models in Krefeld während einer Preisverleihung. Seine Arbeit nahm er bis zum Schluss wie ein Besessener ernst: 2017 entwarf er 14 Kollektionen, da hatte er bereits 65 Jahre Modeindustrie hinter sich, erst bei Balmain, dann künstlerischer Direktor bei Chloé, später Fendi, ab 1982 Chanel.
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Anders als Coco Chanel oder Yves Saint Laurent hat Lagerfeld der Welt keinen Klassiker hinterlassen: kein kleines Schwarzes, keinen Smoking für Frauen. Er war kein Revolutionär der Mode, eher ein Modernisierer. Am Ende war Karl Lagerfelds größter Entwurf er selbst.