Deutscher Jugendbuchpreis 2021 Lesetipps: Wir stellen die nominierten Titel vor
Die Auswahlliste für den Deutschen Jugendbuchpreis 2021 wurden nun bekannt gegeben. Wir stellen in unserer Bildergalerie die nominierten Titel vor und blättern in einige hinein.
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Foto dpa/Mascha Brichta
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Lesen will gelernt sein – und eingeübt mit Hilfe guter Bücher. Wir stellen in unserer Bildergalerie die Nominierungen für den Deutschen Jugendbuchpreis vor.
Foto Aladin-Verlag
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Nominiert in der Kategorie Bilderbuch ist Sydney Smiths „Unsichtbar in der großen Stadt“ (Aus dem Englischen von Bernadette Ott. Aladin-Verlag. 40 Seiten. 18 Euro) Unsere Kritikerin Ina Hochreuther lobte: „Ein Junge sucht seine Katze, die laute Stadt verunsichert ihn. Doch in der Sorge um das Tier erkennt er Plätze, die auch ihm Geborgenheit und Zuversicht schenken. Großartige Winterbilder, in denen sich ewig herumspazieren lässt!“ Außerdem im Rennen: Davina Bell: Alfie und der Clownfisch (Insel-Verlag), Dieter Böge: 189 (Aladin-Verlag), Kaatje Vermeire: Im Garten von Monet (Freies Geistesleben), Edward van de Vendel: Der kleine Fuchs (Gerstenberg) sowie Alexandra Helmig: Der Stein und das Meer (Mixtvision).
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Nominiert in der Kategorie Kinderbuch ist Anke Kuhls: „Manno“ (Klett-Kinderbuch. 18 Euro) Unser Kritiker Hans Jörg Wangner lobte: „Insofern ist Anke Kuhls „Manno!“ natürlich nicht nur ein Kinderbuch, sondern auch eines für Erwachsene, die selber mal Kinder waren und sich vielleicht dran erinnern sollten, wie das war damals mit den Geschwistern, mit den Eltern, mit den Ängsten und den herrlichen kleinen Fluchten aus dem Alltag.“ Außerdem im Rennen um den silbernen Kleber: Ayse Bosse: Pembo (Carlsen), Timothée de Fombelle: Rosalie – als mein Vater im Krieg war (Gerstenberg), Marianne Kaurin: Irgendwo ist immer Süden (Woow Books), Anna Woltz: Haifisch-Zähne (Carlsen) sowie Susin Nielsen: Adresse unbekannt (Urachhaus).
Foto Carlsen-Verlag
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Nominiert in der Kategorie Jugendbuch ist unter anderen Tamara Bach mit „Sankt Irgendwas“ (Carlsen-Verlag. 128 Seiten. 13 Euro). Unsere Kritikerin Andrea Kachelrieß lobte: „Was lief schief auf der Klassenfahrt der 10 B? Auf dem Schulhof kursieren wilde Gerüchte. Tamara Bach blickt in Schüler-Protokolle sowie Lehrer-Mails und zeigt, wer wann wo die falsche Abzweigung nahm. Ein Lob der Gemeinschaft, nah dran am Leben!“ Außerdem nominiert sind: „Sibiro Haiku“ von Jurga Vilé (Baobab Books), „Verraten“ von Grit Poppe (Dressler), „Reden ist Verrat“ von Wilma Geldof (Gerstenberg), „Future History 2050“ von Thomas Harding (Jacoby & Stuart).
Foto Beltz & Gelberg
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Ebenfalls nominiert in der Kategorie Jugendbuch ist Elisabeth Steinkellner mit „Papierklavier“ (Beltz & Gelberg. 140 Seiten. 14,95 Euro). Unsere Kritikerin Ina Hochreuther lobte: „Von Anfang an stark und selbstbewusst sowie sympathisch schnoddrig kommt die 16-jährige Protagonistin Maia in dem wunderbargestalteten Buch „Papierklavier“ daher. Leichthändig mixt Elisabeth Steinkellner große Themen wie Armut, Körperbilder, Transsexualität und Feminismus. Die knappen, eindrucksvollen Texte sind in Tagebuchform geschrieben. Die oft großformatigen, skizzenhaften Zeichnungen von Anna Gusella gehen nicht nur eine hervorragende Symbiose mit den Gedanken und Notizen aus Maias Sicht ein, sondern erzählen teilweise darüberhinaus. Ein Buch voller positiver Energie, das glücklich macht!“
Foto Gabriel-Verlag. 104 Seiten. 14 Euro. Ab 9
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Noch eine Sachbuch-Nominierung, deren Lektüre wir empfohlen haben: „100 Kinder von Christoph Drösser“. Unsere Kritikerin schrieb: „Selten war Statistik spannender und unterhaltsamer. Und lehrreicher: Denn dieser geschrumpfte Blick auf die Welt weitet das Verständnis für ihre Wirklichkeit. So erfahren junge Leser, dass in diesem Weltdorf 56 Kinder aus Asien kommen, 25 Kinder aus Afrika, 8 aus Südamerika, 6 aus Europa, 4 aus Nordamerika und nur eines aus Australien. Sauberes Wasser, Strom, Internetanschluss, Fernseher, Spielzeug, Schwimmkenntnisse,Übergewicht, Bildung: Solche Verteilungsfragen im 100-Kinder-Dorf sagen allerhand aus über den Zustand der Welt und machen diesen auch jungen Menschen anschaulich.“
Foto (Klett-Kinderbuch. 40 Seiten. 16 Euro. Ab 7)
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Unter den Sachbüchern fiel der Jury unter anderem “Das Leben der Bauernhoftiere“ auf. Lena Zeise geht darin der Frage nach, wie deren Alltag heute aussieht – jenseits von Kinderbuchromantik und Tierschützerhysterie. Herausgekommen ist eine Bestandsaufnahme, die wissen will, welches Leben Pfeffer-Salami und Putenbrust-Filet vor ihrem Auftritt im Supermarkt geführt haben. In ehrlicher, fotorealistischer Manier zeigt Lena Zeise, wie sich die Arbeit der Landwirte im Lauf der Zeit verändert hat. Und sie fordert am Ende Achtsamkeit ein dafür, was auf unseren Tellern landet: „Wie haben wir darüber mitentschieden, dass es genau so entstanden und zu uns gekommen ist?“ Außerdem nominiert: „Es geht rund“ von Felicitas Horstschäfer (Beltz & Gelberg), „Auf nach Yellowstone“ von Aleksandra Mizielińska (Moritz-Verlag), „Zählen, Rechnen, Messen“ von Isabel Thomas (Kleine Gestalten) sowie „Eine neue Welt“ von Martina Vogl (Peter Hammer).
Foto Hanser-Verlag. 17 Euro. Ab 14
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Die Jugendbuchjury hat ebenfalls sechs Bücher nominiert: „Kampala-Hamburg“ von Lutz van Dijk (Querverlag), „Das kostbarste aller Güter“ von Jean-Claude Grumberg (Jacoby & Stuart), „After the Fire“ von Will Hill (dtv), „You are not safe here“ von Kyrie McCauley (dtv), „They called us enemey“ von George Takei (Cross Cult) sowie „Vor uns das Meer“ von Alan Gratz. Über die Sammlung dreier Flucht-Szenarien aus drei Jahrzehnten schrieb unsere Kritikerin: „Schon wieder Flucht? Ja! Denn „Vor uns das Meer“ hat das Zeug zum Klassiker. Schicksale verwebt Alan Gratz genial: Josef, der 1939 vor den Nazis über den Atlantik flieht; Isabel, die im lecken Kahn 1994 Kuba verlässt; Mahmoud aus Aleppo, der mit dem Schlauchboot 2015 nach Europa will – sie eint Verzweiflung wie Hoffnung.“
Foto Carlsen-Verlag
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Ein Sonderpreis wurde für neue Übersetzertalente ausgelobt. Nominiert sind hier drei Bücher: Marlena Breuer hat Piotr Karskis Buch „Meer!“ übersetzt, Lena Dorn hat Barbora Klárovás Buch „Tippo und Fleck“ übertragen und Christel Kröning hat „Meat Market – Schöner Schein“ für deutsche Leser zugänglich gemacht.