Deutscher Jugendliteraturpreis 2021 Stuttgarter Verlag ist wieder dabei
In fünf Kategorien wird der deutsche Jugendliteraturpreis vergeben. 2021 kommen gleich zwei der ausgezeichneten Bücher aus Stuttgart. Unsere Bildergalerie stellt alle Preisträger vor.
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Foto dpa/Arno Burgi
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Vorlesen ist wichtig, doch dazu braucht es gute Bücher. Der deutsche Jugendliteraturpreis zeichnet jedes Jahr die besten aus. Unsere Bildergalerie stellt die Preisträger vor.
Foto Aladin-Verlag
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Sydney Smith: Unsichtbar in der großen Stadt. (18 Euro. Ab 4 Jahren) Das in der Kategorie Bilderbuch erfolgreiche Werk hatte auch unsere Kritikerin Ina Hochreuther überzeugt. Sie schrieb: „Ein Junge sucht seine Katze, die laute Stadt verunsichert ihn. Doch in der Sorge um das Tier erkennt er Plätze, die auch ihm Geborgenheit und Zuversicht schenken. Großartige Winterbilder, in denen sich ewig herumspazieren lässt!“
Foto Verlag Woow-Books
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Marianne Kaurin: Irgendwo ist immer Süden. (15 Euro. Ab 10 Jahren) Zur in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichneten Geschichte über erfundene Ferien urteilte die Jury: „Marianne Kaurin legt einen vielschichtigen Kinderroman vor, der mehrere ineinander verwobene Erzählstränge aufweist. Eindrucksvoll wird das kindliche Spiel als autonomer Zwischenraum inszeniert, in dem die Kinder aktiv handelnd sich weiterentwickeln können und für die Realität gestärkt werden. Das Figurenensemble ist stimmig konzipiert, auch die Erwachsenen Randfiguren überzeugen in der fein austarierten Darstellung.“
Foto Verlag Baobab Books
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Jurga Vile (Text), Lina Itagaki (Illustrationen): Sibiro Haiku. (25 Euro. Ab 13 Jahren) Zu dem Preisträger der Kategorie Jugendbuch schreibt die Jury: „Sowjetische Truppen verschleppen 1941 ganze Familien aus Litauen in ein Lager in Sibirien. Jeder Tag wird im bitterkalten Winter zum Kampf auf Leben und Tod. Aus der Perspektive des jungen Algis wird das Leiden der Deportierten geschildert, aber auch ihr Miteinander... Jurga Vile erzählt dies in stiller und eindringlicher Sprache, die in der Übersetzung von Saskia Drude grandios funktioniert. Lina Itagaki kombiniert den Text mit einem überraschenden und variationsreichen Bildprogramm. Vile und Itagaki entwickeln auf diese Weise das Medium Graphic Novel inhaltlich wie formal weiter.... Sibiro Haiku ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk, das ein bewegendes Kapitel europäischer Vergangenheit dem Vergessen entreißt.“
Foto Gabriel-Verlag
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Christoph Drösser: 100 Kinder. (14 Euro. Ab 9 Jahren) Der in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnete Bildband hat auch unserer Kritikerin Andrea Kachelrieß ausgesprochen gut gefallen, sie schrieb: „Selten war Statistik spannender und unterhaltsamer. Und lehrreicher: Denn dieser geschrumpfte Blick auf die Welt weitet das Verständnis für ihre Wirklichkeit. Sauberes Wasser, Strom, Internetanschluss, Fernseher, Spielzeug, Schwimmkenntnisse, Übergewicht, Bildung: Solche Verteilungsfragen im 100-Kinder-Dorf sagen allerhand aus über den Zustand der Welt und machen diesen auch jungen Menschen anschaulich.“
Foto Dtv Reihe Hanser
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Will Hill: After the Fire. (15,95 Euro. Ab 14 Jahren) Die Jugendjury hat ihre Entscheidung für diesen Roman über das vom FBI befragte Mädchen Moonbeam und ihr Leben in einer Sekte so begründet: „Moonbeam öffnet sich langsam und erzählt von ihrem Leben in der Sekte, an dem sie schon länger zweifelte... Immer wieder werden Moonbeams Gedanken in die Erzählung verwoben und Andeutungen gemacht, die langsam ein Gesamtbild entstehen lassen. Will Hill rückt ein wenig beachtetes, unkonventionelles Thema in den Mittelpunkt. Mitreißend wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wie Moonbeam die traumatisierenden Ereignisse zunächst erlebte und wie sie diese später verarbeitet. Die realistische Darstellung wirkt dabei niemals verharmlosend. Moonbeam ist eine sehr gut durchdachte Figur, man kann ihr Handeln, ihre Gedanken, Ängste und Zweifel gut nachvollziehen und es lässt sich eine klare Persönlichkeitsentwicklung erkennen. Die relativ einfache, aber eindringliche Sprache von Will Hill hat Wolfram Ströle gekonnt ins Deutsche übertragen.“