Einzelkritik zu Deutschland bei der EM 2021 Das sind die Noten für die DFB-Elf gegen England
Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Europameisterschaft in Wembley gegen England ausgeschieden. Wir haben alle mindestens 15 Minuten eingesetzten DFB-Profis mit einer detaillierten Einzelkritik bewertet.
13 Bilder
Foto dpa/John Sibley
1 / 13
Die Deutschen am Boden – England jubel mit Raheem Sterling.
Foto dpa
2 / 13
Manuel Neuer: Der Kapitän trug wie immer bei der EM seine Regenbogenbinde – und bunt ging es auch vor ihm zu. Gefordert beim Fernschuss von Raheem Sterling, immer wieder gefordert als Libero, immer auf der Hut bei Standards – der deutsche Keeper legte einen souveränen Auftritt im Hexenkessel von Wembley hin. Machtlos bei den Gegentoren. Note 3
Foto Nick Potts/PA Wire/dpa
3 / 13
Matthias Ginter: Das rechte Glied der deutschen Dreierkette sah früh Gelb nach einem harmlosen Foul – und stand sonst meist sicher hinten. Unauffällig, aber stabil: ein echter Ginter - der dann allerdings vor dem Tor zum 0:1 am Ball vorbeigrätschte und beim 0:2 zu spät kam. Note 4
Foto Mike Egerton/PA Wire/dpa
4 / 13
Antonio Rüdiger: Der Profi des FC Chelsea hatte bei seinem Heimspiel in London mal wieder ein paar wilde Aktionen nach vorne. Einmal gab es einen Ballverlust nach Harakiri-Stockfehler, in der Defensive meist stabil. Note 3,5
Foto Nick Potts/PA Wire/dpa
5 / 13
Mats Hummels: Hatte es meist mit Englands Sturmriese Harry Kane zu tun und erwies sich oft als der berühmte Turm in der Schlacht. Nach vorne nicht mit seinen steilen, teils famosen Hummels-Pässen. Im Abwehrzentrum aber meist umsichtig und präsent – bis, ja bis er beim Gegentor zum 0:1 eine Viertelstunde vor Schluss nicht dran war an eben diesem Kane im Zentrum. Und er dann wenig später in der Mitte beim Pass von außen eben nicht präsent war. Note 4
Foto John Sibley/POOL Reuters/dpa
6 / 13
Robin Gosens: Wie immer hochengagiert, immer anspielbereit – allerdings dieses Mal eher selten beteiligt am Offensivspiel, da er auf links wenige Bälle bekam. In der Abwehr meist wach und stabil. Note 3,5
Foto AFP
7 / 13
Joshua Kimmich: Ein sehr dezenter Auftritt nach vorne, in der Abwehr stets gefordert und meist souverän: Das war der Auftritt des rechten Mittelfeldmanns (oder Rechtsverteidigers, je nach Situation) – bis er seine rechte Seite beim Gegentor zum 0:1 und dem Pass nach innen davor nicht dichtmachte. Note 4
Foto dpa
8 / 13
Toni Kroos: Kam erst nicht rein ins Spiel, gewann kaum defensive Zweikämpfe und kam hinterher kaum noch in sie. Im Spiel gegen den Ball also schwach, im Spiel mit dem Ball besser. Aber eher, wenn es darum ging, das Spiel mal zu beruhigen. Tempo brachte Kroos selten rein mit seinen Pässen. Note 4,5
Foto dpa
9 / 13
Thomas Müller: Der Klassensprecher und Wortführer der DFB-Elf gab auch in Wembley wieder seine Kommandos – sonst war da aber nicht viel. Denn Müller war ohne die berühmte Bindung zum Spiel, er war nicht drin und suchte seine Rolle, die er in der Offensive zwischen all den verdammt kleinen Räumen, die die Engländer boten, nicht fand. Und dann hatte Thomas Müller Raum. Viel Raum. Frei durch war er in Minute 82. Völlig überraschend, da England da ja inzwischen mit 1:0 führte. Müller also lief aufs Tor zu, die Engländer kamen nicht mehr hinterher. Und dann schoss er die Kugel neben das Tor und vergab die hundertprozentige Chance zum Ausgleich. Note 4,5
Foto Mike Egerton/PA Wire/dpa
10 / 13
Leon Goretzka: War in Minute acht fast frei durch, wurde an der Strafraumgrenze gefoult und forderte die Rote Karte für seinen Gegenspieler. War so nicht ganz richtig, denn es war noch ein Engländer daneben. Bei seinem Startelfdebüt bei dieser EM bemüht um Struktur und Ordnung im Mittelfeld, manchmal auch um die richtige Prise Härte – was Goretzka zu selten gelang. Note 4
Foto dpa
11 / 13
Kai Havertz: Der Offensivmann des FC Chelsea legte in seiner Wahlheimat einen Auftritt mit Licht und Schatten hin: erst mit Fehlpässen am Anfang, dann mit schwachem Freistoß aus toller Position – und dann besser im Spiel, unter anderem mit einem Traumpass in den Lauf von Timo Werner in Minute 32. Kurz nach der Pause dann fast mit einem satten Linksschuss von der Strafraumgrenze erfolgreich. Note 3
Foto dpa
12 / 13
Serge Gnabry: Kam in Minute 68 für Timo Werner ins Spiel – und knüpfte nahtlos an seine schwachen Leistungen bei dieser EM an. Zum krönenden Abschluss mit dem krassen Ballverlust vor dem 0:2. Note 5
Foto John Sibley/POOL Reuters/dpa
13 / 13
Timo Werner: Der Überraschungsgast in Löws Startelf sollte vorne mit Tempoläufen in die Tiefe starten. Und einmal, in Minute 32, da klappte das alles – fast. Werner war nach einem Pass von Havertz durch, sein Schuss mit links aber war zu schwach. Der Angreifer startete also immer wieder in die Räume, wurde aber selten gefunden. Ansonsten auch mit wenig Bindung zum Spiel. Note 4,5