Einzelkritik zu Deutschland gegen Schweden Viele Schwächen – bis Toni Kroos trifft
Deutschland gewinnt bei der WM mit 2:1 gegen Schweden und wahrt damit weiterhin die Chance auf das Achtelfinale. Allerdings ging dem Sieg eine teilweise schlechte Leistung voraus. Unsere Einzelkritik.
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Jogi Löw geht wutentbrannt in die Kabine beim Spiel Deutschland gegen Schweden.
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Manuel Neuer: Der Weltmeister war zum Auftakt gegen Mexiko der einzige Held von Rio in Normalform. Nun spielte er wieder mit dem ganzen Selbstverständnis eines Welttorhüters – so, als wäre er nie verletzt gewesen. Ein solider Auftritt. 3
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Joshua Kimmich: Der Rechtsverteidiger gab in der ersten Partie ja eher einen Rechtsaußen, er fehlte oft hinten, weshalb seine Seite verdammt offen war – jetzt machte Kimmich hinten immerhin etwas besser dicht. Nach vorne aber nicht stärker als im ersten Spiel. 4
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Jerome Boateng: Nach seiner Oberschenkelblessur noch mit recht durchwachsenem WM-Start – im zweiten Spiel wurde es nicht besser. Hinten nicht stabil, nach vorne mit Fehlpässen. Und mit zwei gelbwürdigen Fouls, weshalb er zu Recht vom Platz flog. Kein Timing, kein Gespür, eine schwache Leistung. 5
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Antonio Rüdiger: Mats Hummels fiel verletzt aus - für den Weltmeister sprang der Confed-Cup-Sieger 2017 und England-Legionär vom FC Chelsea ein. Rüdiger, der bullige, der zweikampfstarke Abwehrmann, der sich selbst gerne als Löwe bezeichnet, brachte seine Stärken kaum ein und kam vor dem 0:1 zu spät. Zudem mit einigen Fehlpässen. 5
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Jonas Hector: In seinem ersten WM-Spiel kam der Kölner nach überstandenem grippalen Infekt hinten links für Ersatzmann Marvin Plattenhardt zum Zug – und spielte wie fast immer: unauffällig. 4
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Sebastian Rudy: Der Mittelfeldspieler ersetzte Sami Khedira etwas überraschend in der Startelf, der Bayern-Profi sollte im Zentrum sein starkes Passspiel, sein Gespür für die Räume, das taktische Geschick und sein Können in den Zweikämpfen auf den Platz bringen – was ihm gegen die Schweden zunächst ganz gut gelang. Dann landete ein schwedischer Fuß unglücklich auf Rudys Nase, die kräftig blutete. Rudy musste noch vor der Pause raus. 3
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Toni Kroos: Was soll man sagen, was soll man schreiben. Der nächste unteriridische Auftritt. Fehlpässe. Fehlpässe. Fehlpässe. Dann kam die Nachspielzeit. Freistoß für Deutschland. Kroos läuft an. Und dann? Ohne Worte! Note: 4
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Thomas Müller: Der WM-Müller, der berühmte WM-Müller, der Torjäger vom Dienst der Turniere von 2010 und 2014, er hatte einen ganz schwachen Start gegen Mexiko, er hing durch. Wie schon in den Wochen zuvor. Jetzt, im zweiten Spiel, müllerte es genausowenig. Wo sind nur Müllers Torgefahr und sein Gespür für die Räume geblieben? Seine Leistung war wieder schwach. Note 5
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Julian Draxler: Überraschend bekam der Offensivmann von Paris St. Germain nach seinem miesen Auftaktspiel gegen Mexiko nochmals eine Chance von Beginn an – und der Weltmeister war fast noch schlechter, was eigentlich kaum möglich war. Die Auswechslung zur Pause war folgerichtig. 5
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Marco Reus: Nach langer Leidensgeschichte mit etlichen Verletzungsdramen kam der Dortmunder nun also tatsächlich zu seinem Startelfdebüt bei einer WM, er sollte Tempo und Leichtigkeit ins deutsche Spiel bringen – was ihm zunächst kaum gelang. Dann war er da, mit dem Knie, oder ein Stückchen weiter unten. Völlig wurscht. Reus mogelte die Kugel ins Tor. Später war auch das Tempo da im Spiel von Reus. 2
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Timo Werner: Bei seinem WM-Debüt gegen Mexiko unglücklich bis gar nicht präsent, oft mit den falschen Laufwegen – nun, in seinem zweiten Spiel bei einem großen Turnier, gelang dem Mann fürs Tempo in vorderster Front zunächst noch weniger. Er hatte keine Abschlüsse und keine gefährlichen Läufe. Bis zur zweiten Hälfte. Werner zündete den Turbo auf links und bereitete das 1:1 durch Reus vor. Ansonsten waren die Aktionen weiter unglücklich, Werner vergab zehn Minuten vor Schluss freistehend. Note 3
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Ilkay Gündogan: Der Mittelfeldmann konnte nach seiner Einwechslung für Sebastian Rudy immerhin so etwas wie einen kleinen persönlichen Sieg feiern. Es gab Applaus aus der deutschen Kurve und keine Pfiffe – was nach der Erdogan-Affäre ja schon mal eine Positivnachricht ist. Sportlich brachte Gündogan nicht die Wende zum Positiven, er brachte keine Struktur und Ordnung ins deutsche Spiel. Ein fahriger Auftritt. 4
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Mario Gomez: Viele Experten rechneten damit, dass Joachim Löw gegen die bulligen Schweden auf seinen bulligen Stuttgarter Angreifer in vorderster Front setzt. Der VfB-Stürmer kam dann erst zur Pause – und war sofort am Ausgleich beteiligt, als er den Ball nach Werners Hereingabe noch leicht berührte. Dann drosch er den Ball unbedrängt aus kurzer Distanz übers Tor - dann hob der Linienrichter die Fahne: abseits. Und dann, ja dann kam sie, die große Kopfballchance kurz vor Schluss. Gomez platzierte die Kugel zu zentral, der Keeper hielt. 4
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Julian Brandt: Ohne Bewertung