EM 2021 in St. Petersburg Ein Viertelfinale im Corona-Hotspot
Kurz vor dem ersten EM-Viertelfinale verzeichnet der Austragungsort St. Petersburg einen Corona-Rekord nach dem anderen. Mehrere Staaten klagen über Fans, die massenhaft infiziert zurückkehren. In Russland wird das Fußball-Großevent zum besonderen Risiko.
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In St. Petersburg wird am Freitag noch ein EM-Viertelfinale ausgetragen.
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EM 2008 – das Debüt: Das Bild des rauchenden und nervösen Bundestrainers hinter einer Glasscheibe beim Viertelfinale gegen Portugal bleibt in Erinnerung. Bei seinem ersten Turnier als Chef war Löw im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Österreich auf die Tribüne verbannt und gesperrt worden. Dennoch zeigte sein Team die beste Turnierleistung und zog nach einem weiteren Sieg gegen die Türkei ins Finale ein. Dem spanischen Tiki-Taka-Fußball war die DFB-Auswahl um Anführer Michael Ballack beim 0:1 aber klar unterlegen. „Die Mannschaft hat Großartiges geleistet“, sagte Löw nach Platz zwei.
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WM 2010 – die Euphorie: Den Ausfall des verletzten Capitanos Ballack nutzte Löw in Südafrika für die Geburtsstunde einer neuen Mannschaft. Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger und Co. verzückten die Fans mit attraktivem Tempo-Fußball. England (4:1) und Argentinien (4:0) wurden überrannt. Ohne den gesperrten Shootingstar Müller erwies sich im Halbfinale aber der spätere Weltmeister Spanien (0:1) erneut als eine Nummer zu groß. „Wir haben in vielen Spielen Qualitätsfußball ‚Made in Germany’ gezeigt“, lautete Löws euphorisches Fazit nach Rang drei.
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EM 2012 – die Fehleinschätzung: Nach der starken WM ging das DFB-Team als Mitfavorit ins Turnier in Polen und der Ukraine. Nach Vorrundensiegen gegen Portugal, die Niederlande und Dänemark sowie einem Viertelfinal-Erfolg gegen Griechenland schien der Weg zum Titel bereitet. Doch der Bundestrainer leistete sich gegen Angstgegner Italien eine fatale Fehleinschätzung, als er sich fast devot am Gegner orientierte. Toni Kroos sollte die Kreise von Andrea Pirlo einengen - das misslang völlig. Mario Balotelli schockte Deutschland beim 1:2 per Doppelpack. „Die Enttäuschung sitzt tief“, sagte Löw geknickt und übernahm „die Verantwortung für die Aufstellung“.
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WM 2014 – die Krönung: 7:1 - was undenkbar erschien, wurde am 8. Juli Realität. Die wie entfesselt aufspielende DFB-Auswahl nahm WM-Gastgeber Brasilien nach allen Regeln der Fußballkunst auseinander. „Nachdem wir 2006 das Halbfinale gegen Italien verloren haben, wissen wir, wie es Brasilien jetzt geht. Daher müssen wir bescheiden bleiben“, sagte Löw nach dem historischen Sieg. Die Krönung seiner Amtszeit erfolgte fünf Tage später durch den Finaltriumph über Argentinien (1:0 n.V.). „Zeige der Welt, dass du besser bist als Messi“, flüsterte Löw Mario Götze bei dessen Einwechslung ins Ohr - und Götze schoss Deutschland zum vierten Stern. „Dieses tiefe Glücksgefühl wird für alle Ewigkeiten bleiben“, sagte Löw.
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EM 2016 – die Unvollendete: Als Weltmeister wollte Löw sich auch endlich Europas Krone aufsetzen. Im Viertelfinale wurde Angstgegner Italien in einem Elfmeter-Drama besiegt. Doch dann war etwas unglücklich gegen Gastgeber Frankreich Endstation (0:2). Löw zog sich zurück, analysierte das Turnier. „Trotz unserer Enttäuschung hat die Mannschaft nicht enttäuscht. Ich bin sicher, sie wird uns noch viel Freude bereiten“, sagte er. Und daher, ergänzte Löw, wolle auch er das Team noch weiterentwickeln.
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Confed Cup 2017 – die Überraschung: Löw blühte so richtig auf. Mit Blick auf die WM ein Jahr später gönnte er zahlreichen Stammkräften eine Pause. Er schickte eine junge Mannschaft in die Generalprobe und konnte dabei wieder so richtig Fußballlehrer sein. Im Urlaubsparadies Sotschi entwickelte sich eine prächtige Stimmung, am Ende stand völlig überraschend durch ein 1:0 im Finale gegen Chile der Turniersieg. „Alle Spieler haben sich positiv gezeigt, es gibt keine Verlierer. Das war meine Priorität. Einzelne Spieler weiterbringen, ihnen Erfahrung geben, die ihnen in Zukunft hilft“, äußerte Löw.
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WM 2018 – das Debakel: Mexiko, Schweden, Südkorea - die Vorrunde schien nur ein lockerer Aufgalopp auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung. Doch am Ende stand nach den Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea das größte Debakel der deutschen WM-Geschichte. Die Ära Löw schien beendet, doch er durfte weitermachen. Bei seiner Analyse räumte Löw ein, „fast schon arrogant“ ins Turnier gegangen zu sein. „Mein allergrößter Fehler war, dass ich geglaubt habe, dass wir mit unserem dominanten Stil durch die Vorrunde kommen“, sagte Löw und läutete danach Schritt für Schritt den Umbruch ein.
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EM 2021 – das Ende: Löw sprang für sein letztes Hurra noch einmal über seinen Schatten und holte die ausgemusterten Thomas Müller und Mats Hummels zurück. Doch es half nichts. Seine Mannschaft glänzte nur beim Sieg gegen Portugal. Gegen Ungarn drohte schon die Blamage, seine Ära endete im Londoner Wembley-Stadion beim 0:2 gegen England.