Frankreich Der neue Sarkozy ist da
Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy greift an diesem Samstagabend nach dem Vorsitz seiner Partei, der Union für eine Volksbewegung (UMP). Im Blick hat er dabei den Élysée-Palast, den er zurückerobern will.
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Nicolas Sarkozy bringt mit, was seine Partei in den vergangenen zweieinhalb Jahren schmerzlich vermisst hat: Charisma, Tatkraft, Führungsstärke.
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Wer soll das Rennen um den UMP-Vorsitz machen? „Na, ich natürlich!“ findet der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy (59) – wie könnte man sich besser in Stellung bringen für einen neuen Anlauf auf die Eroberung des Elysee-Palasts bei den französischen Präsidentschaftswahlen 2017? Zeit, Sarkozys bisheriges Wirken in der folgenden Bilderstrecke zu rekapitulieren.
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An diesem Wochenende entscheiden die UMP-Mitglieder über ihren künftigen Vorsitzenden – die Chancen stehen gut, dass Sarkozy erneut das Rennen macht.
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Geboren wurde der kleine Franzose am 28. Januar 1955 in Paris. Seine politische Karriere begann er in der gaullistischen Partei Rassemblement pour la République (RPR).
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In den 1980er Jahren war Sarkozy Abgeordneter im Regionalrat der nordfranzösischen Region Île de France und Vizepräsident des Départements.
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1993 ergatterte Sarkozy seinen ersten Ministerposten – er war verantwortlich für den Haushalt in der Regierung von Édouard Balladur (RPR). Zwei Jahre lang war Sarkozy Haushaltsminister.
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1999 folgte ein kurzes Intermezzo im Europäischen Parlament. Sarkozy hatte einen Sitz gewonnen, legte aber nach nur zwei Monaten sein Mandat nieder.
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Von 2002 bis 2004 war Sarkozy Innenminister im Kabinett von Premierminister Jean-Pierre Raffarin (UMP). Im Zuge der Kabinettsumbildung 2004 wurde Sarkozy „Superminister“ für Wirtschaft, Finanzen und Industrie – auf Druck des Präsidenten Chirac musste Sarkozy dieses Amt jedoch schon Ende desselben Jahres wieder aufgeben, nachdem er zum Vorsitzenden der UMP gewählt worden war. Schon 2005 bekam er jedoch wieder einen Posten, dieses Mal erneut als Innenminister unter Regierungschef Dominique de Villepin.
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Im Mai 2007 schließlich war Sarkozys große Stunde gekommen: Er gewann die französische Präsidentschaftswahl gegen die sozialistische Kandidatin Ségolène Royal.
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Mehr als einmal machte Sarkozy deutlich, wie er zu sensiblen Themen wie etwa Einwanderern steht. Im Juni 2005 fiel ihm zu der kriminalitätsgeplagten Pariser Vorstadt La Courneuve das Stichwort „mit dem Hochdruckreiniger säubern“ ein. Bei den Unruhen im Herbst 2005 nannte er die Jugendlichen „Gesindel“. Während seiner späteren Präsidentschaft sorgte er für Massenabschiebungen von Roma.
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Politisch war Sarkozy immer auch ein Opportunist. Das zeigte sich zuletzt in einer UMP-Debatte über den Status der Homoehe in Frankreich. 2013 war die Homoehe gesetzlich erlaubt worden. Sarkozy sprach sich zunächst lediglich für eine Gesetzesänderung aus – von wütenden Skandierungen anwesender Homoehe-Gegner ließ er sich jedoch dazu verleiten, zu sagen, wenn es ihnen besser gefalle, dann schaffe man das Gesetz eben ab: „Wenn es ihnen Spaß bringt, bitte, das kostet mich nichts.“
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Bei den Präsidentschaftswahlen 2012 verlor Sarkozy sein Amt in einer knappen Entscheidung.
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Er unterlag dem sozialistischen Kandidaten François Hollande.
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Im Juli 2014 wurde Nicolas Sarkozy als erster früherer französischer Präsident festgenommen – ihm wurden unter anderem Korruption und illegale Einflussnahme vorgeworfen. Auch in diverse Spendenaffären war Sarkozy verstrickt, darunter die Bettencourt-Affäre um illegale Spendengelder der reichsten Frau Frankreichs, Liliane Bettencourt.
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Aus Mangel an Beweisen wurde das Verfahren schließlich eingestellt – gerade rechtzeitig für Sarkozy, um Ansprüche auf den UMP-Vorsitz anzumelden.
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Sollten sich die UMP-Mitglieder für ihn entscheiden, möchte Sarkozy der Oppositionspartei zu neuer Kraft verhelfen. Sarkozy hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den erneuten Parteivorsitz als Sprungbrett zu einer Präsidentschaftskandidatur 2017 sieht.
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Dann könnte er auf alte Bekannte treffen – vielleicht ist auch Angela Merkel dann noch (oder wieder) Bundeskanzlerin.
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Dafür müsste Sarkozy jedoch zunächst seine innerparteilichen Konkurrenten besiegen. Stärkste Widersacher im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur sind der Bürgermeister von Bordeaux und ehemalige Premierminister, Alain Juppé, und der frühere Regierungschef François Fillon.
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Einer Anfang September veröffentlichen Umfrage zufolge sprechen sich allerdings zwei Drittel der Franzosen gegen eine erneute Kandidatur von Sarkozy aus.
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Wenn es nicht klappt, hat „Sarko“ ja immer noch seine Familie. Mit der italienischen Sängerin Carla Bruni ist Sarkozy in dritter Ehe verheiratet, das Paar hat eine kleine Tochter. Aus seinen früheren Ehen hat Sarkozy zudem drei Söhne.