Franziskus im Interview Der fehlbare Papst
Franziskus hat erstmals einer deutschen Zeitung ein Interview gegeben. Darin bekennt er: Es gebe auch Glaubenskrisen in seinem Leben. Und er sei ein Sünder und fehlbar. Und was ist mit der päpstlichen Unfehlbarkeit?
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Er erlebe sich selbst als „ganz normalen Gläubigen“, sagt Franziskus. „Ich sehe mich nicht als etwas Besonderes.“
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Franziskus Superstar: „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Idealisierung eines Menschen stets auch eine unterschwellige Art der Aggression ist. Wenn ich idealisiert werde, fühle ich mich angegriffen.“
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Er erlebe sich selbst „ganz normalen Gläubigen“, erklärt Franziskus. „Ich sehe mich nicht als etwas Besonderes.“
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„Ich bin Sünder und bin fehlbar!“
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„Ich finde eher, dieses Bild wird mir nicht gerecht, es ist übertrieben.“
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Ein flotter Spruch, eine amüsante Anekdote – Franziskus ist für seinen Humor und seine Offenheit bekannt. Die Bürde des Amtes scheint nicht so schwer auf ihm zu lasten, dass er darüber Menschlichkeit und Spontaneität vergessen würde.
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Auf die Frage der „Zeit“, was er über die kritische Plakataktion gegen ihn denke (im Februar hatten Unbekannte in Rom Plakate in römischem Dialekt aufgehängt und Franziskus darauf scharf kritisiert), antwortet er schelmisch; „Das war großartig!“
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Es gehe „der Kirche stets darum, den richtigen Augenblick zu erkennen, wann der Heilige Geist nach etwas verlangt“, so der Papst. „Wir müssen darüber nachdenken, ob ‚Viri probati‘ eine Möglichkeit sind.“
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„Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden.“
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„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Idealisierung eines Menschen stets auch eine unterschwellige Art der Aggression ist. Wenn ich idealisiert werde, fühle ich mich angegriffen.“
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Der Papst sieht sich nicht als einsamer Gralshter des wahren Glaubens, sondern als Teamplayer.
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Gemeinsam mit allen Christenmenschen – ob katholisch, evangelisch, orthodox, anglikanisch oder freikirchlich – will er die christliche Botschaft der Welt verkünden.
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An Autorität mangele es ihm nicht. „Ich habe schon so viele Male „Basta!“ gesagt . . . Das ist angekommen.“
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Für ihn bedeutet katholisch sein die „Catholica“ im ureigensten Sinne: universell, weltumspannend, ökumenisch, gemeinschaftlich. Autoritarismus, Klerikalismus und Zentralismus, wie ihn Pius XII. und Johannes Paul II. verkörperten, lehnt er kategorisch ab.
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Zur Situation in Europa sagt das Kirchenoberhaupt: Der derzeitige Populismus bereite ihm „ein wenig“ Sorgen. Populisten benutzten das Volk. „Populismus braucht immer einen Messias.“
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Auf die Frage, ob er auch Momente kenne, in denen er grundlegend an Gott und Jesus zweifele, sagt Franziskus: „Ja, ja. . . . Momente der Leere... Ich habe von dunklen Momenten gesprochen und von leeren Momenten. Ich kenne auch die leeren Momente.“
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„Es gibt durchaus dunkle Momente, in denen ich sage: ‚Herr, das begreife ich nicht!‘ Und das sind nicht nur Momente innerer Dunkelheit, sondern Bedrängnisse, die ich mir selbst eingebrockt habe, durch meine Schuld.“
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„Ich bin – ich will nicht sagen: ‚ein armer Teufel‘, aber ich bin ein ganz normaler Mensch, der tut, was er kann.“
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„Ein Glaube, der nicht in die Krise gerät, um an ihr zu wachsen, bleibt infantil.“
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„Ich kann verstehen, wenn meine Art, die Dinge anzugehen, manchen nicht gefällt, das ist völlig in Ordnung. Jeder darf seine Meinung haben. Das ist legitim und menschlich und bereichernd.“
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Franziskus sprach auch – ohne es näher zu konkretisieren – von einer „Verlobten“, die er in der Jugendzeit gehabt habe. „Aber ich war nicht dabei zu heiraten“, fügte er hinzu.
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Franziskus enttäuscht Erwartungen, dass er im Reformationsjahr nach Deutschland komme. „Das wird schwierig dieses Jahr, es sind so viele Reisen geplant.“ Für 2018 gebe es auch noch keine Pläne für eine Reise. „Ich weiß es noch nicht, noch ist nichts dergleichen geplant.“