Handball-Bundesliga Das sind die Neuzugänge beim TVB Stuttgart
Der Countdown läuft für den Start der Handball-Bundesliga. Die beginnt zwar erst Ende August, doch bis dahin muss der TVB aus vielen neuen Gesichtern eine Einheit bilden.
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Auf TVB-Trainer Jürgen Schweikardt wartet viel Arbeit.
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Rudolf Faluvegi kommt aus Frankreich, wo er 2018 mit dem HBC Nantes sogar im Final Four der Champions League in Köln dabei war. Aufgrund einer Verletzung und der daraufhin fehlenden Spielpraxis wechselte der 1,93 Meter große Ungar im Winter zu Cesson Rennes MHB. „Trotz seiner internationalen Erfahrung auch in der Nationalmannschaft hat er seinen Zenit noch nicht erreicht“, sagt Jürgen Schweikardt und ergänzt: „Wir müssen schauen, dass wir ihn fit bekommen und halten.“ Denn schon vor ein paar Wochen musste er sich – zum Einstand – in Stuttgart einer Sprunggelenk-OP unterziehen und kann erst Mitte bis Ende August ins Training einsteigen. Das wird eng bis zum Heimauftakt am 1. September gegen den THW Kiel für Faluvegi, der im Rückraum auf Mitte und links spielen kann und „mit seiner individuellen Klasse für die einfachen Tore sorgen soll“, so Schweikardt.
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Nachdem TVB-Urgestein Simon Baumgarten keinen neuen Vertrag mehr erhalten hat (und künftig die zweite Mannschaft verstärken wird), kommt als Nachfolger am Kreis der mazedonischen Nationalspielers Zarko Pesevski, der eine bunte Vita aufweist. Im Sommer 2018 wechselte der 27-Jährige vom HC Metalurg aus Mazedonien zum aktuellen Champions-League-Teilnehmer HC Motor Zaporozhye in die Ukraine. Der 1,95 Meter große und 120 Kilogramm schwere Kreisläufer zeigte bei der Weltmeisterschaft im Januar starke Leistungen und erzielte insgesamt 24 Tore. „Er ist international sicher der erfahrenste Neuzugang“, sagt Schweikardt über Pesevski, der vor allem im Angriff seine Stärken am Kreis zur Geltung und für mehr Torgefahr sorgen soll. „Er muss sich schnell an die Bundesliga gewöhnen“, so der TVB-Trainer, „aber da habe ich bei ihm keine Bedenken.“
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Etwas schwieriger könnte es diesbezüglich bei Elvar Asgeirsson werden, der vom HC Afturelding in Island direkt (im Basketball würde man von einem Rookie sprechen) in die höchste deutsche Spielklasse wechselt. „Er wird sicher etwas Zeit brauchen, um sich an das Tempo zu gewöhnen“ sagt Schweikardt über den Zwei-Meter-Mann, der eine gute Spielübersicht besitzen und sich auf der Spielmacherposition etablieren soll. Zusammen mit Max Häfner, der dabei schon einen kleinen Vorsprung besitzt. Schweikardt über Asgeirsson, der im erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft seines Landes steht: „Wir brauchen Geduld, aber er bringt alle Voraussetzungen mit.“ Und findet bei den Schwaben ein gutes Pflaster vor: Schließlich wird er nach Arnor Gunnarsson, Arni Sigtryggsson und Björgvin Pall Gustavsson bereits der vierte Isländer beim TVB sein.
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Patrick Zieker ist zwar erst 25, besitzt aber schon viel Bundesligaerfahrung. „Trotz anderer Angebote wollte er unbedingt zu uns“, sagt Schweikardt. Zurück zu den Wurzeln. Noch in der Jugend wechselte der gebürtige Ludwigsburger von seinem Stammverein Steinheim-Kleinbottwar nach Bietigheim. Nach vier Jahren bei der SG BBM und als Jugendweltmeister mit der DHB-Auswahl 2011 ging es dann für den Linksaußen zum TBV Lemgo Lippe, wo er viel Erfahrung sammeln konnte, zuletzt sogar auf der Position des Spielmachers. „Nach sieben schönen Jahren in Lemgo gehe ich mit voller Vorfreude die neuen Aufgaben beim TVB an. Dass ich dies mit meiner Rückkehr in die Heimat verbinden kann, ist perfekt“, sagt der Familienvater. „Er ist ein Kind der Region und wir haben ab dem ersten Gespräch gemerkt, dass er sich voll mit dem TVB und unseren Zielen identifizieren wird“, so Schweikardt.
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Die erste Neuverpflichtung – noch im Jahr 2018 – war Adam Lönn, ein Schwede für den linken Rückraum. „Er ist sehr wurfgewaltig und war in Schweden immer unter den besten Scorern der Liga“, sagt Schweikardt über den Rechtshänder. „Mit seiner Führungspersönlichkeit und Erfahrung wird uns Adam in Abwehr und Angriff weiterhelfen.“ Der 27-Jährige spielte mit seinem Club international regelmäßig im EHF-Cup. Lönn hatte zwar seinen Vertrag bei Malmö bereits um zwei Jahre verlängert, besaß aber eine Ausstiegsklausel, die der TVB nutzte. Der Zweijahresvertrag galt übrigens nur für die erste Liga und wurde bereits geschlossen, als der Klassenverbleib noch nicht sicher war. Jetzt soll er sich mit dem etablierten Dominik Weiß einen Konkurrenzkampf liefern „von dem ich mir eine Leistungssteigerung auf dieser Position erhoffe“, sagt der Trainer.
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Tim Roman Wieling war der letzte Zugang für die nächste Saison. Der TVB konnte mit dem Rechtsaußen einen der stärksten Spieler der zweiten Bundesliga für sich gewinnen. Der 1,82 Meter große Rechtsaußen kommt von Bayern Dormagen und erzielte letzte Saison 236 Tore – Platz vier in der Torschützenliste der zweiten Liga. Der 22-Jährige spielte zwischen 2012 und 2017 bereits für die A-Jugend, die zweite Mannschaft sowie für die Profis des TSV GWD Minden. „Mit ihm und Sascha Pfattheicher haben wir auf Rechtsaußen zwei der talentiertesten deutschen Spieler, die für Furore sorgen können“, sagt Schweikardt über den Siebenmeter-Spezialisten, der in der Vorsaison 101 Strafwürfe verwandelt hat.
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Louis Foege fällt mit seinen Rasta-Locken nicht nur optisch auf. „Er hat für sein Alter auch einen Riesenwurf“, sagt Schweikardt über den erst 17-jährigen Linkshänder, der gerade einen Vertrag beim TVB bis 2022 unterschrieben hat und immer mal wieder in der Bundesliga zum Zuge kommen soll. In der Vorbereitung ist das durch die Rekonvaleszenten David Schmidt und Robert Markotic der Fall, falls Foege ist in den nächsten Tagen nicht noch für die deutschen U-19-Nationalmannschaft zur WM nominiert wird. „Bei uns hätte er viel Spielpraxis“, sagt Schweikardt. Doch die Zeit spricht für sowieso für Foege, zumal auf seiner Position Schmidt den Verein zum Saisonende (in Richtung Bergischer HC) verlassen wird und der Vertrag von Markotic ausläuft.
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Torhüter Nick Lehmann ist ebenfalls ein Eigengewächs, das schon in der abgelaufenen Saison gelegentlich in den Bundesligakader geschnuppert hat. Jetzt wird der 20-Jährige offiziell zur Nummer zwei hinter Johannes Bitter (36), von dem er viel lernen soll und kann. „Wir trauen ihm den Sprung zu“, sagt Schweikardt, deshalb haben wir uns für diese Lösung entschieden.“ Soll heißen: Erfahrung (Bitter) plus Talent (Lehmann), nachdem der Vertrag mit Jonas Maier (zur SG BBM Bietigheim) nicht verlängert wurde. „Er ist ein Wettkampftyp, der auch vor großen Namen nicht zurückschreckt“, lobt Schweikardt den 1,91 Meter großen Schlussmann.