Handball-EM Weber und Bitter stark – die deutschen Handballer in der Einzelkritik
Vor dem Spiel um den fünften EM-Platz zeigen die deutschen Handballer im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Tschechien eine durchwachsene Leistung. Trotzdem gelingt der Sieg vor allem dank Torwart Bitter und Rückraumspieler Weber. Unsere Einzelkritik.
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Torhüter Johannes Bitter freut sich über den Sieg der deutschen Handballer.
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Andreas Wolff, Torwart: Durfte sich die 60 Minuten von der Bank aus ansehen, freute sich aber mit seinem Kollegen Johannes Bitter über dessen starke Leistung. Note: -
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Johannes Bitter, Torwart: Das hatte er sich nach der Weltklasse-Leistung gegen Österreich redlich verdient – der 37-Jährige durfte zwischen den Pfosten beginnen. Der Keeper vom TVB Stuttgart konnte die Spannung hochhalten, zeigte schon vor der Pause sieben Paraden und entschärfte auch einen Siebenmeter. Am Ende standen zwölf gehaltene Bälle zu Buche, was einer Fangquote von 36 Prozent entsprach. Auch wenn es nicht zu der Sensationsquote von 54 Prozent aus dem Österreich-Spiel reichte, die Auszeichnung zum Spieler des Spiels bekam Bitter trotzdem. Und das völlig verdient. Note: 2+.
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Uwe Gensheimer, Linksaußen: Was ist mit dem Kapitän los? Er präsentierte sich vor der Pause in ganz schwacher Form. Traute sich wenig zu. Wurde er frei gespielt, scheiterte er zweimal. Nach der Auszeit in der 23. Minute ließ ihn der Bundestrainer auf der Bank, kam nur noch einmal ganz kurz aufs Feld und verwandelte immerhin einen Siebenmeter. Note: 4,5
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Patrick Zieker, Linksaußen: Kam für Gensheimer beim Stand von 10:8 für Deutschland. Deckte in der zweiten Halbzeit auf der Halbposition wie immer mit viel Engagement, vorne verwarf er seinen ersten Wurf, ließ sich nicht entmutigen und traf dann aber noch zweimal. Der 26-Jährige ist derzeit mehr als nur eine Alternative für Gensheimer. Note: 2
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Fabian Böhm, Rückraum: Schwache Vorstellung des Rechtshänders aus Hannover. Konnte auf der halblinken Position keine Akzente setzen. Seine Würfe waren unvorbereitet, erzielte nur ein Tor: Note: 4,5
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Philipp Weber, Rückraum: Es bleibt dabei – der Mann aus Leipzig ist mit Abstand der konstanteste Rückraumspieler im Team. Traut sich viel zu, unglaublich dynamisch – und gegen seinen knallharten Wurf ist kein Kraut gewachsen. Starker Auftritt. Note: 2+
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Julius Kühn, Rückraum: Prokop schenkte ihm das Vertrauen, ließ ihn beginnen, doch der Rückraumhüne wirkt verunsichert, kommt bei diesem Turnier einfach nicht in die Gänge. Note: 4,5
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Paul Drux, Rückraum: Sehr aufmerksam und schnell auf den Beinen auf der Halbposition in der Abwehr. Im Angriff aber mit viel zu wenig Durchschlagskraft und eine große Enttäuschung. Note: 4+
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Kai Häfner, Rückraum: Der Linkshänder ist von seiner Bestform weit entfernt. Zum Teil gute Assists, aber im Abschluss gelang ihm viel zu wenig. Prokop nahm ihn immer wieder zur Seite, besser wurde es nicht. Vielleicht kommt er im Spiel um Platz fünf noch einmal in die Gänge. Note: 4
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David Schmidt, Rückraum: Löste in der 23. Minute Häfner ab, war nicht so mutig wie sonst nach seinen Einwechslungen. Leistete sich relativ schnell wieder ein Stürmerfoul. Der Linkshänder hatte schon bessere Tage, doch im Gegensatz zu den erfahrenen Spielern kann er als EM-Neuling mildernde Umstände geltend machen. Note: 4
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Tobias Reichmann, Rechtsaußen: Durfte diesmal beginnen. Ungewöhnlich für den Mann ohne Nerven: Er scheiterte mit einem Siebenmeter an Martin Galia, dem früheren Torwart von Frisch Auf Göppingen. Machte vier Tore und zeigte einen soliden Auftritt. Note: 3
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Timo Kastening, Rechtsaußen: Die EM-Entdeckung durfte sich weitgehend schonen und brannte nach seiner Einwechslung diesmal kein Feuerwerk ab. Im Spiel um Platz fünf am Samstag gegen Portugal dürfte ihn Prokop wieder von Beginn an bringen. Note: 3.
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Jannik Kohlbacher, Kreis: Saß zunächst auf der Bank, spielte dann die zweite Halbzeit durch. Gewohnt durchsetzungsstark. Am Kreis ist das Kraftpaket von den Rhein-Neckar Löwen einfach eine Wucht. Note: 2,5.
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Patrick Wiencek, Kreis: Der Kreisläufer (auf dem Bild hinten links sitzend) stand wegen einer Knieverletzung nicht im Kader. Note: -
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Hendrik Pekeler, Kreis: Begann als die erfahrene Kraft im Innenblock. Gewohnt souverän, gab auch Neuling Johannes Golla an seiner Seite Halt. Vorne bleibt der Mann aus Kiel „Mister 100 Prozent“. Er hat in diesem Turnier noch keinen Fehlwurf vorzuweisen. Seine Anwesenheit auf dem Spielfeld tut dem deutschen Team einfach gut. Note: 2
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Johannes Golla, Kreis: Zeigte erneut, warum ihn Prokop in den Kader nahm. Hinten sorgte er lange Zeit mit dem ebenfalls erst 22 Jahre alten Michalczik für Stabilität im Innenblock, vorne am Kreis treffsicher. Hatte die meiste Spielzeit aller Feldspieler. Er wird sich als Stammkraft in Zukunft etablieren. Note: 2
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Marian Michalczik, Rückraum: Der für Patrick Wiencek in den Kader gerückte Mindener kam in der 21. Minute und verrichtete gemeinsam mit Johannes Golla passable Arbeit im Innenblock. Vorne mit sehr guten Anspieln an den Kreis. Der 22-Jährige, der kommenden Saison zu den Füchsen Berlin wechselt, kann mit mehr internationaler Erfahrung zu einer festen Größe im Nationalteam werden. Note: 2,5
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Christian Prokop, Trainer: Gab Spielern wie Kühn und Reichmann von Beginn an eine Chance, wechselte dann munter durch. Im Spiel eins nach der ausgestellten Jobgarantie gab es auf der Bank keine besonderen Vorkommnisse. Note: 3