Hotel Silber in Stuttgart Das Grauen ist weg, die Mauern sind noch da
Wie authentisch ist das Hotel Silber noch? Die Debatte über die geplante NS-Gedenkstätte im Hotel Silber hat auch die Forschung befördert – zum Beispiel zur Baugeschichte.
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Foto Martin Stollberg
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Im Keller des Hotels Silber in Stuttgart hatte die Gestapo drei Verwahrzellen eingerichtet – heute zeugt im Untergeschoss nichts mehr von dieser Vergangenheit. In der Fotostrecke zeigen wir die Geschichte um die geplante Gedenkstätte.

Foto Achim Zweygarth
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Im alten Hotel Silber finden sich Spuren der Geschichte Stuttgarts sowie des Landes Baden-Württemberg aus rund 150 Jahren.

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Ursprünglich im Jahr 1845 als Gasthaus „Zum Bahnhof“ gebaut, betrieb der Hotelier Heinrich Silber von 1874 bis 1919 sein „Hotel Silber“ in dem Gebäude am Karlsplatz.Von ihm leitet sich der auch Name ab.

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Im Restaurant des Hotels gründeten Motorradfahrer 1903 die „Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung“, aus der später der ADAC hervorging.

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Bis 1928 war das Gebäude an der Dorotheenstraße dann Sitz der Deutschen Reichspost. Anschließend wurde es zum Polizeipräsidium und von 1937 an Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo).

Foto Foto: Achim Zweygarth
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In dieser Zeit wurden hier Staatsfeinde inhaftiert. Auch die Deportation der württembergischen Juden wurde im ehemaligen Hotel Silber am Karlsplatz organisiert. Eine stählerne Zellentür mit eingeritzten Botschaften von Gefangenen befindet sich seit 1970 im Besitz des Stuttgarter Stadtarchivs.

Foto Achim Zweygarth
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Nach Kriegsende wurde das Gebäude dann als Stuttgarter Polizeizentrale genutzt. Im Jahr 1985 übernahm das Innenministerium das Hotel Silber.

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Ein Bebauungsplan des Kaufhauses Breuninger und des Landes für die Stuttgarter Innenstadt, der das Quartier zischen Karlsplatz und Marktplatz neu ordnen soll, sah ursprünglich den Abriss des historischen Gebäudes vor. 2008 gründete sich eine Bürgerinitiative, die dies verhindern wollte.

Foto Achim Zweygarth
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Die Debatte drehte sich um die Frage, wie und wo die Geschichte der Gestapo in der Stadt dokumentiert werden sollte.

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Namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, darunter die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (im Bild), forderten die Erhaltung des Hotels Silber als geschichtliches Mahnmal.

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Im Jahr 2011 beschloss die frisch gewählte grün-rote Landesregierung dann, das Gebäude zu erhalten. Es wird nun zu einem Gedenk- und Lernort sowie zu einer NS-Dokumentationsstelle ausgebaut.

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Ex-Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) hatte sich dagegen gewehrt, für den Betrieb dieser Gedenkstätte einen finanziellen Beitrag zu leisten. Im April 2012 gaben die Stadträte allerdings bekannt, dass sich die Landeshauptstadt nun doch an den Kosten des laufenden Betriebs beteiligen wolle.

Foto Achim Zweygarth
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Ursprünglich war geplant, die Gedenkstätte am 8. Mai 2015 zu eröffnen – der Tag, an dem sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal jährt. Dieser Termin wurde jedoch verschoben.