„Hut ab!“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg Auch Schlafmützen haben ihre Berechtigung
„Hut ab!“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg zeigt, wie spannend und politisch Kopfputz ist.
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Foto Lichtgut/Leif Piechowski
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Diese neue Seidentuchkollektion in einem Stuttgarter Schaufenster hat panische Kommentare eines AfD-Politikers provoziert.
Foto Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Bernd Eidenmüller
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Schutz Von wegen altmodisch: Die Baseballkappe hat in unserer hutlosen Zeit einen Siegeszug erlebt. Das schwarze, schlichte Modell stammt allerdings nicht von einem coolen Rapper, sondern von Joel Berger, dem ehemaligen Landesrabbiner. Als orthodoxer Jude trägt er immer eine Kopfbedeckung, im Alltag ist das häufig eine Baseballkappe. Mitunter trägt er sie auch über der Kippa, um sich vor Anfeindungen zu schützen. Jüdische Deutsche trügen die Kippa in jüngerer Zeit nicht mehr so unbeschwert, meint er.
Foto Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Bernd Eidenmüller
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Frauenbild Pussy ist das englische Wort für Hauskatze – und wird im vulgären Jargon auch für das weibliche Geschlecht verwendet. Der amerikanische Präsident Donald Trump, der nicht gerade als Feingeist bekannt ist, brüstete sich mit dem Satz „Grab them by the pussy, you can do anything“, – als Star könne man Frauen sogar ungeschoren zwischen die Beinen grapschen. Dagegen formte sich Widerstand – und aus Protest gingen Frauen beim „Womens’ march“ auf die Straße mit „Pussyhats“, Mützen mit Katzenöhrchen.
Foto Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Bernd Eidenmüller
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Helmersatz Fromme Sikhs lassen sich aus Respekt vor der Schöpfung die Haare wachsen und schützen sie mit einem Turban, dem Dastar. Weil der nicht unter seinen Motorradhelm passte, beantragte der Harley-Davidson-Fan Salinder Singh aus Bad Säckingen, von der Helmpflicht befreit zu werden – mit Erfolg. In Konstanz sah man das anders, dort verweigerte die Stadt die Erlaubnis und bestätigte in diesem Jahr das Bundesverwaltungsgericht, dass die Sicherheit im Straßenverkehr höher zu bewerten sei als die Religionsfreiheit
Foto Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Bernd Eidenmüller
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Protest Wer aus Protest auf die Straße geht, muss sichtbar machen, wofür oder wogegen er sich engagiert. Der Stuttgarter Gymnasiast Philipp Leitz, dessen Familie den Bau des neuen Stuttgarter Bahnhofs verhindern wollte, bastelte im Kunstunterricht einen Demonstrationshelm, der nicht nur mit einem Modell des Hauptbahnhofs samt Bauzaun geschmückt ist, sondern auch mit wichtigen Requisiten aufwartet: Beruhigungstabletten und einer Schwimmbrille zum Schutz vor Wasserwerfern.