In Stuttgart Auf Daimlers und Maybachs Spuren
Daimler und Maybach haben auch abseits des berühmten Gartenhauses Spuren hinterlassen.
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Foto Daimler AG/Illustration von Hans Liska
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Gottlieb Daimler (links) und Wilhelm Maybach - die Pioniere des Automobilbaus haben überall in Stuttgart und der Region ihre Spuren hinterlassen.
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Station 1 - Gottlieb Daimlers Geburtshaus in Schorndorf: In der Höllgasse 7 kommt Gottlieb Daimler am 17. März 1834 zur Welt. Der junge Daimler ist ein "wiefer Kerle" und schafft es auf die Schorndorfer Lateinschule. Mit 14 geht er beim Büchsenmacher J.Chr. Wilke in die Lehre.
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Station 2 - Polytechnische Schule in Stuttgart: Nach seinen Lehr- und Wanderjahren, in denen es ihn bis ins Elsass verschlägt, kehrt Gottlieb Daimler 1857 in die Heimat zurück. An der Polytechnischen Schule in Stuttgart studiert er Physik und Chemie, Maschinenbau und Volkswirtschaft. 1859 macht er seinen Abschluss. Die kommenden Jahre führen Daimler nach Reutlingen (dort lernt er nicht nur den jungen, technisch hochtalentierten Wilhelm Maybach kennen, sondern auch seine zukünftige Frau Emma), Karlsruhe und ins rheinländische Deutz. Dort machen Daimler und Maybach den Ottomotor zum Verkaufsschlager.
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Station 3 - Villa Daimler in der Bad Cannstatter Taubenheimstraße 13: 1882 verlassen Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach Deutz - sie hatten sich mit Nikolaus August Otto, dem Vater des Ottomotors, überworfen. Daimler investiert die Abfindung, die er von der Gasmotorenfabrik erhalten hatte, ...
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... und kauft für 75.000 Goldmark eine schmucke Villa in der Bad Cannstatter Taubenheimstraße. Das prachtvolle Haus ist malerisch am Kurpark gelegen. Von der Nähe zu den Kuranlagen erhofft sich der mittlerweile 48-Jährige viel - vor allem die Linderung seiner Herzschwäche.
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Die großzügige Villa bietet Platz für Daimlers große Familie: Gottlieb und Emma haben fünf Kinder. Auf dem Bild aus dem Jahr 1885 sind zu sehen (von links nach rechts): Gottlieb Daimler, seine Schwägerin Marie Kurz, sein ältester Sohn Paul, sein zweiter Sohn Adolf, Daimlers Schwiegervater, der Apotheker Friedrich Kurz, der jüngste Sohn Wilhelm, Gottliebs Ehefrau Emma, die älteste Tochter Emma und schließlich die zweite Tochter Martha - nicht zu vergessen, Hund Bello.
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Station 4 - Wilhelm Maybachs Wohnung in der Bad Cannstatter Pragstraße 34: Während das Gartenhaus der Daimlerschen Villa um- und ausgebaut wird, dient die Wohnung der Familie Maybach den Herren Ingenieuren als Konstruktionsbüro. Seit 1882 leben Wilhelm und Bertha (ganz rechts) mit ihren Kindern Karl (links), Adolf (zweiter von rechts) und Emma (Mitte) in der Pragstraße.
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Sein Gartenhaus lässt Gottlieb Daimler zu einer Werkstatt ausbauen. Es wird zum Refugium der beiden Tüftler. 1883 wird ihr Traum wahr - sie bringen den ersten Benzinmotor zum Laufen. Das "Motorle" leistet 0,25 Pferdestärken und ist viel leichter als der Ottomotor - eine Sensation.
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Während in Daimlers Büro die ersten Anfragen eingehen, ...
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... tüfteln die Konstrukteure an einem verbesserten Modell. Am 3. April 1885 melden Daimler und Maybach die "Standuhr" zum Patent an.
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Am 10. November 1885 ist der "Reitwagen" einsatzbereit: Wilhelm Maybach legt die Fahrt von Cannstatt nach Untertürkheim zurück - die erste Motorradtour der Welt. 1887 bauen Daimler und Maybach die "Standuhr" in eine Kutsche ein. Immer mehr Interessenten melden sich. Die Daimler-Maybach-Unternehmung wird für das Gartenhaus zu groß...
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Station 5 - Fabrik auf dem Seelberg in Bad Cannstatt: 1887 ziehen Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und 23 handverlesene Arbeiter mit ihrer Werkstatt in die Fabrikräume der ehemaligen Vernickelungsanstalt auf dem Seelberg.
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Hier erblickt auch der "Stahlradwagen" das Licht der Welt, er ist 1889 eine Sensation auf der Pariser Weltausstellung. 1890 wird die "Daimler-Motoren-Gesellschaft" (DMG) aus der Taufe gehoben. Doch auf dem Seelberg brodelt es: 1891 verlässt Wilhelm Maybach die Gesellschaft. Mit der DMG geht es bergab...
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Station 6 - Hotel Hermann in der Badstraße in Bad Cannstatt: Was niemand weiß: Daimler und Maybach arbeiten auch weiterhin zusammen. Daimler mietet seinem Ziehsohn 1892 den leerstehenden Gartensaal des Hotel Hermann an. Mit zwölf Arbeitern und zwei Lehrlingen macht sich Maybach daran, das Automobil weiterzuentwickeln. Es ist Maybachs produktivste Zeit: Im Hotel Hermann entstehen unter anderem der Spritzdüsenvergaser und der Phönixmotor.
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In der DMG wird Daimlers Position unterdessen immer schwächer. 1893 muss er seine Funktion als technischer Leiter aufgeben. Mit einer Intrige treiben seine Teilhaber Max Duttenhofer und Wilhelm Lorenz Gottlieb Daimer 1894 schließlich aus der Firma. Die DMG ist dem Konkurs nahe, als sie 1895 vom Konsortium des Engländers Frederick R. Simms übernommen wird. Simms holt Daimler und Maybach in die Gesellschaft zurück. Doch Daimlers Herz macht wieder Beschwerden...
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Station 7 - Gottlieb Daimlers Grab auf dem Uff-Friedhof in Bad Cannstatt: Am 6. März 1900 stirbt Gottlieb Daimler. Er wird 64 Jahre alt. "Heute früh wurde der Vorsitzende unseres Aufsichtsrats Herr Kommerzienrat Gottlieb Daimler von schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst", lautet der Text der Traueranzeige, die die DMG veröffentlicht. Gottlieb Daimler wird auf dem Uff-Friedhof beerdigt - in unmittelbarer Nähe seines geliebten Kurparks.
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Gottlieb Daimler muss nicht mehr miterleben, wie seine Fabrik auf dem Seelberg in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1903 ein Raub der Flammen wird. Schon 1900 hat die DMG ein großes Gelände in Untertürkheim erworben - das erweist sich nun als Segen.
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Station 8 - Daimler-Werk in Untertürkheim: In Untertürkheim geht weiter, was am Seelberg begann: Schon 1901 macht der erste Mercedes auf der "Woche von Nizza" Furore. Seinen Namen verdankt der Wagen der Tochter von Emil Jellinek, der die Daimler-Automobile an die Hautevolee verkauft.
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Jeder, der es sich leisten kann, will bald einen Mercedes haben - und vom beschaulichen Untertürkheim aus setzt die "Daimler-Motoren-Gesellschaft" ihren Siegeszug fort.
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Der Vater des Mercedes, Wilhelm Maybach, erhält indes nur wenig Anerkennung für sein technisches Meisterstück: Erneut wird er nach Daimlers Tod in der DMG Opfer von Intrigen. 1907 verlässt er das Unternehmen und widmet sich von nun an in Friedrichshafen dem Zeppelin-Bau. Am 29. Dezember 1929 stirbt Maybach. Auch er wird auf dem Uff-Friedhof begraben - in direkter Nachbarschaft zu seinem kongenialen Partner Gottlieb Daimler.