Jahresrückblick 2014 Kriminalfälle, Skandale, Katastrophen
Auch im Jahr 2014 ist die Menschheit nicht von schrecklichen Unglücken, peinlichen Skandalen und fürchterlichen Katastrophen verschont geblieben. In unserer Bildergalerie geben wir einen Überblick.
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Der Fall Tugce A.: Große Wellen schlug in den letzten Wochen des Jahres der gewaltsame Tod der Studentin Tugce A. aus Hessen. Ein 18-Jähriger soll sie Mitte November vor einem Fast-Food-Lokal in Offenbach niedergeschlagen haben, so dass sie stürzte und ins Koma fiel. Am 23. Geburtstag der Lehramtsstudentin wurden die lebenserhaltenden Apparate abgeschaltet. Der Fall wird als Beispiel für Zivilcourage diskutiert: Tugce soll zwei Mädchen zu Hilfe gekommen sein, die von dem 18-Jährigen bedrängt worden waren. In Erinnerung an die Studentin könnte in Offenbach bald eine Brücke nach der jungen Frau benannt werden. Die endgültige Entscheidung darüber soll aber nicht vor dem Abschluss der Ermittlungen in dem Fall getroffen werden.
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Der Fall des Autobahnschützen: Jahrelang hatten sich Ermittler in Deutschland mit einer mysteriösen Serie von Schüssen auf Autobahnen beschäftigt - bis sie den Verdächtigen nach einer aufwendigen Kennzeichen-Erfassung im Jahr 2013 festnehmen konnten. Im Oktober 2014 wurde das Urteil gegen den früheren Fernfahrer gesprochen: zehneinhalb Jahre Haft unter anderem wegen vierfachen versuchten Mordes.
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Der Fall Peggy: Im Fall Peggy hob das Landgericht Bayreuth im Mai das frühere Mordurteil gegen den geistig behinderten Ulvi K. auf. Seit 2001 wird die damals neunjährige Peggy vermisst; eine Leiche wurde nie gefunden.
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Der Fall Dano: In Bielefeld wurde im Oktober der Mörder des fünfjährigen Dano verurteilt. Demnach tötete der Mann den Jungen aus Frust über eine gescheiterte Beziehung. Gegen Danos Mörder wird auch wegen des Verschwindens der damals achtjährigen Jenisa aus Hannover ermittelt.
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Der Fall Diren: Notwehr oder eine Art Hinrichtung? Im Bundesstaat Montana vermutete ein Mann im April einen Einbrecher in seiner Garage - und erschoss den 17-jährigen Austauschschüler Diren D. aus Hamburg. Mitte Dezember sprachen Geschworene den 30 Jahre alten Markus K. der vorsätzlichen Tötung schuldig.
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Der Fall der toten Studenten von Mexiko: In Mexiko sollen Politiker, Polizisten und Verbrecher gemeinsame Sache gemacht haben, um sich im September 43 unliebsamer Studenten zu entledigen. Der Verdacht richtete sich gegen einen Bürgermeister: Er wollte demnach verhindern, dass die Studenten eine Rede seiner Frau stören. Einige Verdächtige gaben später an, die Studenten getötet zu haben.
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Die Unruhen von Ferguson: In der US-amerikanischen Kleinstadt Ferguson wurde im August der schwarze Teenager Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen. Daraufhin kam es zu schweren Unruhen und Demonstrationen gegen rassistische Polizeigewalt. Die Nationalgarde wurde entsandt und nächtliche Ausgangssperren verhängt. Nachdem im November entschieden wurde, kein Verfahren gegen den Polizisten zu eröffnen, kam es teilweise zu gewaltsamen Protesten in mehr als 170 US-Städten.
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Amokläufe in den USA: Auch bei Amokläufen kamen in den USA immer wieder Menschen ums Leben. Im Oktober schoss ein Teenager an einer Highschool im US-Bundesstaat Washington; vier seiner Opfer starben, außerdem tötete er sich selbst.
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Deutscher in China zum Tode verurteilt: Zum ersten Mal wurde im August ein Deutscher in China zum Tode verurteilt. Der Mann aus Oberbayern hatte 2010 seine frühere Freundin aus Münchner Studententagen und deren neuen Freund in der Stadt Xiamen umgebracht. (Symbolbild)
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Der Fall des Oscar Pistorius: Dass er seine Freundin Reeva Steenkamp im Februar 2013 erschossen hat, bestritt Oscar Pistorius nicht. Den Mordvorwurf der Staatsanwaltschaft wies der beinamputierte Sportler aber zurück: Er habe aus Angst durch eine geschlossene Badezimmer-Tür geschossen, weil er statt seiner Partnerin einen Einbrecher dahinter vermutet habe. In diesem Jahr rätselte die Öffentlichkeit während der monatelangen Dauer des im Fernsehen übertragenen Prozesses, welcher Version die Richterin folgen würde. Im Herbst folgte die Verurteilung zu fünf Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung. Der Prozess gegen den Paralympics-Star wird jedoch wohl neu aufgerollt.
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Der Fall Senzo Meyiwa: In einem anderen Fall war ein südafrikanisches Sportidol nicht Täter, sondern Opfer. Fußball-Nationaltorwart Senzo Meyiwa wurde im Oktober bei einem Raubüberfall im Haus seiner Freundin erschossen.
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Die Ebola-Epidemie in Westafrika: Anfang 2014 brach in Westafrika die größte Ebola-Epidemie aller Zeiten aus. Dem tödlichen Virus fielen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bislang rund 6900 Menschen zum Oper, 18.600 wurden infiziert (Stand: 14. Dezember). Am 17. Oktober wurde die Epidemie im Senegal, am 20. Oktober in Nigeria für beendet erklärt.
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Flugzeugabstürze bei Malaysia Airlines: In einem Abstand von kaum mehr als vier Monaten trafen gleich zwei Tragödien die Fluggesellschaft Malaysia Airlines . Weltweite Beklommenheit löste der Fall des Flugs MH370 aus. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord verschwand am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Maschine ist bis heute verschollen. Am 17. Juli stürzte - vermutlich getroffen von einer Rakete - eine Boeing auf dem Flug MH17 über dem Bürgerkriegsgebiet der Ostukraine ab. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Foto ECPAD
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Flugzeugabsturz in Mali: Ebenfalls im Juli stürzte eine Air-Algérie-Maschine im westafrikanischen Mali ab. 116 Menschen starben.
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Flugzeugunglück im Sauerland: In Deutschland erregte ein Flugzeugunglück im Sauerland Aufsehen: Bei einer Bundeswehr -Übung zum Abfangen von Flugzeugen stieß am 23. Juni ein Eurofighter mit einem beteiligten Learjet zusammen. Die beiden Insassen des Zivilflugzeugs überlebten das Unglück nicht.
Foto Virgin Galactic
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Rückschläge für US-Raumfahrt: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst kehrte am 10. November wohlbehalten zur Erde zurück. Keine zwei Wochen zuvor hatte die Raumfahrt innerhalb weniger Tage zwei Rückschläge erlebt: Erst explodierte Ende Oktober in den USA eine Rakete mit dem unbemannten Raumfrachter "Cygnus", dann kam ein Pilot ums Leben, als die private Raumfähre "SpaceShipTwo" (Foto) auf einem missglückten Testflug in der kalifornischen Wüste zerschellte. Das "SpaceShipTwo" sollte schon bald Privatpersonen den Flug in den Weltraum ermöglichen.
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Schiffsunglück vor Südkorea: 36 Jahre Haft: So lautete im November das Urteil gegen den Kapitän der südkoreanischen Fähre Sewol. Er hatte sich als einer der ersten gerettet, als das Schiff im April unterging. Etwa 300 Menschen kamen ums Leben. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Wie Ermittler später herausfanden, war die Auto- und Personenfähre überladen.
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Bootsunglück in Indonesien: In Indonesien entwickelte sich ein Bootsausflug für eine Gruppe von Touristen zum Alptraum. Geplant war ein Trip zu den Komodo-Inseln östlich von Bali. Gemeinsam mit anderen Schiffbrüchigen trieben zwei deutsche Frauen im August 40 Stunden im Wasser, bis sie gerettet wurden.
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Grubenunglücke in der Türkei: In der Türkei passierte die schwerste Bergbaukatastrophe in der Geschichte des Landes, als es in der Zeche Soma am 13. Mai zu einem Brand kam (Foto). 301 Kumpel starben. Das Unglück wurde zum Problem für den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan , der inzwischen Präsident des Landes ist: Weil er die Katastrophe herunterspielte, richtete sich Trauer und Wut auch gegen ihn. In der Türkei kommt es immer wieder zu Unfällen im Bergbau. Im Oktober stürzten Teile einer Mine in der Stadt Ermenek ein und liefen mit Wasser voll. 18 Kumpel wurden eingeschlossen.
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Naturkatastrophen: Für den Bergsteiger-Tourismus im Himalaya war 2014 kein gutes Jahr. Im April kamen bei einer Eislawine am Mount Everest 16 Nepalesen ums Leben, woraufhin etliche Bergsteiger vorzeitig abreisten. Im Oktober starben Dutzende Expeditionsteilnehmer in einem Schneesturm. Im August kam es in Nepal außerdem zu einem verheerenden Erdrutsch - es gab etwa 150 Tote. Kurz vorher hatte Monsunregen auch in Indien einen Erdrutsch mit vielen Opfern verursacht. In Afghanistan starben nach Behördenangaben mindestens 100 Menschen Anfang Mai bei einer Schlammlawine - anfangs waren sogar mehr als 2000 Tote befürchtet worden.
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Verkehrsunglücke: In Folge eines Busunglücks im Juli auf der A4 bei Dresden starben insgesamt elf Menschen. Ein Doppeldecker aus Polen prallte gegen einen anderen Bus, schleuderte durch die Mittelleitplanke in einen Kleinbus im Gegenverkehr und stürzte eine Böschung hinunter. Vergleichsweise glimpflich ging ein Zugunglück in Mannheim aus: Zwei Waggons mit 110 Menschen kippten Anfang August um, als ein Güterzug einen Eurocity rammte - 35 Menschen wurden verletzt.
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Brände: Eine Gasexplosion löste im Oktober in Ludwigshafen eine Feuersbrunst mit Dutzenden Verletzten aus. Zwei Bauarbeiter starben. Autos brannten aus, Häuser wurden beschädigt. Ein Flammeninferno traf auch die Weltkulturerbe-Stadt Valparaíso in Chile: Mehr als ein Dutzend Menschen starben, als es im April tagelang brannte.
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Der ADAC-Skandal: Die Leser der Zeitschrift "Motorwelt" hätten den VW Golf zum "Lieblingsauto der Deutschen" gewählt - so gibt es der Automobilclub ADAC am 13. Januar bekannt. Tags darauf berichtet die "Süddeutsche Zeitung" von Manipulationen; die ADAC-Affäre beginnt. Dem früheren Chefredakteur der "ADAC Motorwelt", Michael Ramstetter, wird später vorgeworfen, nicht nur die Zahl der Teilnehmer, sondern auch die Rangfolge der Fahrzeuge manipuliert zu haben. Ein Gutachten externer Prüfer ergibt, dass die Lieblingsauto-Wahl beim Preis "Gelber Engel" auch in den Vorjahren manipuliert wurde. Nach Ramstetter tritt auch ADAC-Präsident Peter Meyer zurück. Der Club kündigt tiefgreifende Reformen an.
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Der Skandal um Baby Gammy: Der Fall eines im Stich gelassenen Babys löst weltweit Empörung und eine Debatte um Leihmutterschaften aus. Die biologischen Eltern hatten Gammy - einen Jungen mit Down Syndrom und Herzfehler - bei der thailändischen Leihmutter zurückgelassen. Nur dessen gesunde Zwillingsschwester Pipah nahmen die Australier mit zurück in die Heimat. Thailand kündigt eine Gesetzesänderung an - danach sollen Leihmütter kein Geld mehr mit dem Austragen fremder Babys verdienen dürfen.
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Der Skandal um Promi-Nacktfotos:Mehrere Prominente in den USA werden Ziel eines Hackerangriffs, bei dem Nacktfotos aus Cloud-Diensten gestohlen und veröffentlicht wurden. Unter den Opfern ist Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence (24) - sie bezeichnet die Tat als sexuellen Missbrauch. "Nur, weil ich in der Öffentlichkeit stehe, nur weil ich Schauspielerin bin, heißt das nicht, dass ich so etwas will", sagte Lawrence der Zeitschrift "Vanity Fair".
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Der Missbrauchsskandal von Rotherham: In der englischen Stadt Rotherham sind zwischen 1997 und 2013 etwa 1400 Kinder und Jugendliche Opfer von sexueller Ausbeutung geworden - das ergibt ein im August veröffentlichter Untersuchungsbericht. Schwere Vorwürfe werden darin gegen Polizei und Jugendbehörden erhoben: Sie hätten zugeschaut und die Schilderungen der jungen Mädchen nicht ernst genommen.
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Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule: In Deutschland ringt die Odenwaldschule weiter um die Aufarbeitung des Jahrzehnte zurückliegenden sexuellen Missbrauchs von mindestens 132 Schülern. In diesem Jahr gibt es einen Rückschlag: Ein Lehrer wird nach einem Kinderpornografie-Verdacht entlassen.
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Der Organspende-Skandal von Berlin: Auch Herz-Transplantationen gerieten 2014 ins Zwielicht. Der Verdacht richtet sich gegen das Deutsche Herzzentrum in Berlin - eine der weltweit führenden Kliniken auf diesem Gebiet. Eine Kommission der Bundesärztekammer geht in 14 Fällen davon aus, dass Patienten auf der Warteliste bevorzugt wurden, so dass andere nach hinten rutschten. Das Herzzentrum hatte sich im Sommer selbst angezeigt - die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags.Im Jahr 2012 war schon in Göttingen ein Organspende-Skandal aufgeflogen - hier ging es um manipulierte Wartelisten für Leberkranke. Das Ende der juristischen Aufarbeitung ist noch nicht abzusehen. Der Fall führte zu einem Vertrauensverlust in die Transplantationsmedizin und zu einem Rückgang der Organspende-Bereitschaft.
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Der Hygieneskandal an der Mannheimer Uniklinik: In einem anderen Gesundheitsskandal gerät die Mannheimer Uniklinik in die Enge. Dort waren gravierende Hygienemängel festgestellt worden. (Foto: Mannheims Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef des Mannheimer Uniklinikums, Peter Kurz (rechts, SPD), und der Ärztliche Direktor Frederik Wenz.