Jubiläumself des VfB Stuttgart Ein Fallrückzieher für die Ewigkeit
Auch unsere Redaktion macht mit bei der Wahl der VfB-Jubiläumself. Heute: Sportredakteur Jürgen Kemmner. So sieht seine VfB-Traumelf aus.
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Eigentlich war Verteidiger Günther Schäfer (li./gegen Marcus Marin) nicht der Mann, dem einer hinterher rannte – meist war es umgekehrt. Eine Aktion machte ihn aber unvergessen.
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Arie Haan (re.) als bester VfB-Trainer? Ganz einfach: 1974 habe ich bei der Fußball-WM gelernt, dass alle Niederländer ausnahmslos A.....löcher sind, besonders die, die Fußball spielen. Und Arie Haan gehörte zur Elftal, die gegen Deutschland vor dem WM-Finale kräftig stänkerte. Als der Kerl Jahre später nach Stuttgart kam, trug er in seiner sympathisch-engagierten Art zur Völkerverständigung bei. Ich habe mein Vorurteil über Holländer gründlich revidiert.
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Natürlich Eike Immel, weil er ein klasse Keeper war. Vor allem aber verband uns der Modegeschmack. Ich war damals ebenfalls aktiver Torhüter und sein pinkes Trikot hat mir so ausnehmend gut gefallen, dass ich meinen damaligen Verein so lange genervt habe, bis der Präsident sein Okay gab und der Club zwei Garnituren dieses Trikots gekauft hat.
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Da geht es mir wie Diego Maradona im WM-Finale 1990 – an Guido Buchwald komme ich nicht vorbei. Nicht nur wegen seines Meistertores von 1992, er ist für mich Mister VfB durch und durch, auch weil er den VfB nach der WM 1990 nicht verlassen hat und dem Club trotz lukrativer Lockrufe treu geblieben ist.
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Klar, Fernando Meira war ein klasse Abwehrspieler. In diese Jubiläumself gehört er aber, weil er etwas tat, was ihn nicht nur in Stuttgart für alle Zeiten unvergesslich macht: Er reckte 2007 die Meisterschale konsequent verkehrt herum in die Luft.
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Günther Schäfer sorgte für meinen größten Moment in der VfB-Historie: Seine grandiose Rettungstat, als er in Leverkusen 1992 den Ball per Fallrückzieher von der Linie schlug, ist auf Ewigkeit im Gedächtnis verhaftet – es ist die Szene des Titels 1992, den es sonst nicht gegeben hätte. Günne rettete in dieser Partie mehrfach gegen die Leverkusener, so dass seine Nominierung klarer als glasklar ist.
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Auch Karl Allgöwer hat einen Moment für die Ewigkeit hinterlassen – am 5. April 1989 im Halbfinale des Uefa-Cups beim 1:0-Heimsieg über Dynamo Dresden erzielte er das Siegtor im Neckarstadion per Freistoß aus 25 Metern. So wie man ihn halt kannte. Ich stand glücklicherweise in der Untertürkheimer Kurve und war ziemlich nahe dran.
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Auch Hermann Ohlicher hat mir einen VfB-Augenblick beschert. Am 19. Mai 1984 siegte der VfB 2:1 in Bremen, Ohlicher schoss das Siegtor – der VfB war praktisch Meister. Mein Kumpel Helmut und ich, wir schauten die Sportschau in einem Fernseher, der im Schaufenster eines Hifi-Ladens in Bietigheim stand – weil wir Karten für ein Spider-Murphy-Konzert am Abend hatten. Die Band begrüßte die Fans mit den Worten: „Mir san a bayrische Band – und Stuttgart ist Meister.“ Danke, Hermann Ohlicher.
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Thomas Hitzlsperger weil er nicht nur auf dem Spielfeld ein Vorbild war, sondern auch in dem, wie er sich im Leben abseits des Fußballs verhielt. Ein Mann mit Meinung.
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Asgeir Sigurvinsson? Einfach, weil der Bursche so wunderbar sympathisch-zurückhaltend war. Weil er einer der ganz wenigen Spieler ist, die vom FC Bayern nach Stuttgart gekommen sind und nicht den umgekehrten Weg gegangen sind. Und weil er nach seiner Karriere mit seinem Getränkehandel in Denkendorf bewiesen hat, dass Fußballer auch ganz normale Menschen sein können.
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Jürgen Klinsmann hat mit dem VfB zwar nie einen Titel erreicht, zwei Finals (DFB-Pokal und Uefa Cup) gingen mit ihm verloren, dennoch gehört er für mich zum VfB. Vielleicht rührt meine Sympathie für ihn aber auch nur daher, dass er mit Vornamen Jürgen heißt, sein Familienname mit K beginnt und er im Jahr 1964 geboren ist.
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Mario Gomez hat es in die Jubiläumself geschafft, weil er nach seiner Fußball-Reise durch Europa zurückgekehrt ist zu seinen Wurzeln – und ich schätze Menschen sehr, die nicht vergessen, woher sie kommen. Außerdem bewundere ich an ihm, dass er sich in seiner Karriere durch ziemlich bescheidene Situationen gekämpft und dabei nie kapituliert hat.
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Ottmar Hitzfeld gehört in diese Elf, weil er der einzige VfB-Profi ist, dem in einer Partie sechs Tore gelungen sind – geschenkt, dass es in der zweiten Liga passiert ist und nicht in der Bundesliga. Die einzige Frage, die sich mir beim Betrachten dieses Fotos immer wieder aufs neue stellt: Was ist wohl aus dem Waiblinger Klaus-Dieter Jank geworden?
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So, das isse: die Jubiläumself von Jürgen Kemmner (allerdings ist die Trikotfarbe bei Eike Immel falsch!!!).