Kolumne: Zehn Dinge . . . Zehn Dinge . . . mit denen man früher spielte
Zehn Dinge . . . die sie tun oder nicht tun sollten, von denen sie dachten, schon alles zu wissen oder von denen sie meinten, besser nichts wissen zu wollen.
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Schoko-Fluppen, Matchbox-Autos, Big-Jim-Figuren und Metallbaukästen: Traumspielzeug aus den 1960er und 70er Jahren
Foto Wikipedia/Matchboxler GFDL
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Matchbox: Das erste Matchbox-Spielzeugmodell – der Road Roller von 1953. Die Modellautos wurden in der 1952 gegründeten britischen Produktionsstätte Lesney Products & Co. Ltd. hergestellt. 1982 ging die Firma bankrott. Der Markenname wurde 1997 vom US-Konkurrenten Mattel aufgekauft, der die Hotwheel-Serie rausbrachte. Bis heute ist Matchbox der größte Autohersteller der Welt geblieben – im Maßstab 1:64. Mehr als drei Milliarden Zinkgussdruck-Flitzer sind vom Band gelaufen. Brumm! Brumm!
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Timpo Toys: Die Plastik-Krieger fehlten vor 50 Jahren in keinem Kinderzimmer. Die Kultfiguren, knapp sechs Zentimeter aus thermoplastischem Polyethylen oder einer PC-ABS-Kunststoffmischung, stammen aus der Blütezeit der Aufstellfiguren. Sie durften in keinem Kinderzimmer fehlen. Allein der Marktführer, die britische Spielzeugfabrik Timpo Toys Importers Ltd. im schottischen Shotts, stellte von 1964 bis 1980 rund 40 Millionen Plastik-Steckfiguren her. Indianer, Cowboys, Ritter und Soldaten, die weltweit Abnehmer fanden. Nachdem die ersten Playmobil-Figuren 1974 und Spielkonsolen 1980 auf den Markt kamen, ging es mit dem Unternehmen steil bergab. 1980 meldete es Konkurs an. Seitdem sind die Figuren begehrte Sammelobjekte von Erwachsenen, die „damals“ als Kind damit spielten. Attacke!
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Schoko- und Kaugummizigaretten: In den 1960er- und 1970er Jahren gehörte die Zigarette zu Mann/Frau wie das Cognäckchen und das Pilsken. In alten TV-Krimis wie „Der Kommissar“ oder in den Edgar- Wallace-Filmen qualmen alle und schlucken Hochprozentiges bis zur Bewusstlosigkeit. Wir Kinder mussten zusehen, wie Vater und seine Kumpels Ernte 23, Reval, HB und Roth Händle auf Kette rauchten. Glücklicherweise gab es schon für Kleinkinder Schoko- und Kaugummizigaretten, die einem das Gefühl haben, auch schon groß zu sein. Heute sind die (ekelig schmeckenden) Fluppen nur noch in wenigen Läden zu kaufen. Hüstel! Hüstel!
Foto dpa-Zentralbild
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Modelleisenbahn: Meine beiden Opas waren Heizer und später Lokführer auf der Gutehoffnungshütte in Oberhausen. Als ich zwei Jahre alt war, bekam ich zu Weihnachten eine 1,20 x 1,80 Meter große komplette Panorama-Landschaft samt Modell-Loks, Waggons, Brücken, Häusern und Bergen geschenkt. Die standen dann im Keller. Und wer spielte damit? Natürlich der Vater mit den beiden Opas. Sohnemann durfte staunend zusehen. Blink! Blink!
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Zinnfiguren: Die Figuren aus Zinn, Antimon, Wismut oder Blei schlugen schon zu Kaisers Zeiten Schlachten in Kinderzimmern. Ab 1920 wurde das Spielzeug „Zinnfigur“ zum Sammel- und Kultobjekt der Erwachsenen. Die Figuren wurden realistischer gestaltet und die Großen konnten mit ihren bleiernen Schlachtengemälde ihre Kindheit noch mal aufleben lassen. Meistens standen sie im Wohnzimmer hinter Glas. Und manchmal durften die Kinder (in der Regel die militaristischeren Jungs) damit spielen. Krawumm!
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Puppenstube: Der Immobilientraum eines jeden Mädchens – die eigene Puppenstube. Heute aus Plastik war sie früher aus Holz. Natürlich vom handwerklich begabten Vater, Opa oder Onkel selbst gebastelt, an gestrichen und bestückt. War die Mutter gelernte Schneiderin konnte sich die Tochter über selbstgenähte und bestickte Puppen-Klamotten freuen. Echt putzig!
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Metallbaukasten: Früh übte sich, wer ein Ingenieur oder Architekt werden wollte. Metallbaukästen zum Zusammenschrauben der Marke Stabil, Metall, Meccano oder Trix waren der Hit unter kindlichen Bastlern. bekanntgewordene System. Die technischen Normen (Lochabstand von 1/2 Zoll = 12,7 Millimeter) gelten noch als internationaler Standard. Insgesamt wurden 450 Marken und Systeme hergestellt. Als Playmobil, Lego-Plastik-Baukästen und Fischertechnik sowie der Elektro-Schnickschnack aufkamen war es ab Mitte der 1970er Jahre vorbei mit der großen Zeit der Kids-Schrauber. Genial!
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Legosteine: Heute gibt es ganze Lego-Welten, die technisch so ausgefeilt sind wie in der Realität. Früher hatte man im Kinderzimmer eine Holztruhe oder einen großen Korb, in denen man die farbigen Kunststoff-Klötzchen wie eine Schatz aufbewahrte. Die roten, grünen, blauen, gelben und weißen Kunststoffquader aus Celluloseacetat waren auf der Oberseite mit Noppen besetzt. Weil es damals noch keine vorgefertigten Bausätze gab, war Fantasie und Kreativität wichtiger als technischer Schnickschnack. Und wenn Oma mitspielte, gab’s eine Tasse Schoko-Kaba und Mohnbrötchen mit Leberwurst – und einen Riegel Schokolade. Schmatz!
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Erbsenpistole: Damit war man auf dem Spielplatz der Held. Eine original „Sekiden Erbsenpistole SAP 50“ aus den 1960er/70er Jahren. Zu Karneval im Spielzeugladen gekauft, war sie ein treuer Begleiter bei den Kämpfen mit anderen Kinderbanden aus dem Viertel. Die Munition – grüne Erbsen – lagen stets griffbereit in Mutters Vorratsschrank. Die Federdruckwaffe war früher ein beliebtes Spielzeug, ab den 1980ern wurde sie durch technisch höherwertige Softair-Pistolen verdrängt. Der Hammer!
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Big Jim: Anfang der 1970er Jahre wollte der US-Spielzeughersteller Mattel mit 24 Zentimeter großen Action Figuren den Markt. Damals gab es schon lange Barbies, doch was machten die Jungen? Ken war zwar irgendwie ein Mann, aber kein richtiger Kerl. Mit Big Jim, Big Jeff, Dr. Steel, Captain Future, Captein Drake (dessen Totenkopf im Dunkeln leuchtete) und Big Jim 004 (mit auswechselbaren Masken) waren Kinderzimmer-Helfen geboren. Arme, Beine, Kopf und Gelenke waren Voll beweglich. Dazu gab es ein ganzes Arsenal an Waffen, Survival-Ausrüstung und sogar einen Jeep. Die bei heutigen Sammlern begehrteste Figur ist Iron Jaw. Der Kopf des „Klappmauls“ hat einen stahlfarbenen, klappbaren Unterkiefer, sein linker Arm besteht aus einer Prothese, auf die man Beil, Haken oder Messer stecken kann. Voll cool!