Kritik an OB-Bewerber Andreas Renner „Master of Disaster“
Wenige Tage vor dem CDU-Wahlparteitag ist der Bewerber Andreas Renner in Bedrängnis geraten. Grund ist ein im Lebenslauf aufgeführter Titel.
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Vorwürfe gegen den Bewerber für die CDU-Kandidatur, Andreas Renner, werden laut.
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1959 Andreas Renner wird auf einem Bauernhof in Stockach, einer Stadt mit heute knapp 17.000 Einwohnern, geboren. Stockach liegt im Landkreis Konstanz, ganz in der Nähe des Bodensee.
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1979 Zunächst bleibt Renner seiner Heimat treu: Nach dem Abitur in Stockach studiert er an der nahegelegenen Uni Konstanz Verwaltungswissenschaften. 1989 arbeitet er einige Monate in der Stadtverwaltung von Konstanz.
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1989 Renner wird Vorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg und in den Vorstand der Landespartei gerufen. Drei Jahre später wird er Mitglied des CDU-Bundesvorstandes.
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1991 Nach Stationen im Landratsamt Ludwigsburg und im Regierungspräsidium Stuttgart, wechselt er 1991 in das Landeswirtschaftsministerium. Dort arbeitet er für den CDU-Minister Hermann Schaufler.
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1993 Nach vier Jahren in der Verwaltung, stellt sich Andreas Renner als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Singen im Hohentwiel zur Wahl – und gewinnt. Er bleibt elfeinhalb Jahre im Amt.
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2005 Günther Oettinger übernimmt die Regierungsgeschäfte im Land und beruft den 45-jährigen Andreas Renner zum Landesminister für Arbeit- und Soziales. Im April 2005 leistet dieser im Landtag seinen Amtsschwur.
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Der US-Präsident Bush gehöre „abgeschossen“, sagte Renner bei einer Betriebsbesichtigung im Kreis Tübingen – und brachte sich damit bereits kurz nach seinem Amtsantritt an den Rand des Rücktritts. Nur weil die Amerikaner stillgehalten hätten, heißt es in informierten Kreisen, konnte der Minister im Amt bleiben. Es sollte nicht die einzige verbale Entgleisung bleiben.
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Für Aufregung in der Partei sorgt der liberale Renner auch mit seinem Engagement für Schwule und Lesben. Dass er die Schirmherrschaft für den Christopher Street Day in Stuttgart übernimmt, bringt den konservativen Flügel der Partei zum Kochen. Aber noch kann sich Renner im Amt halten. Noch hat er den Rückhalt des Ministerpräsidenten Oettinger.
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Aber es dauert nicht lange, dann holt Renner wieder zur verbalen Attacke aus. Bei einem Streit über seine umstrittene Schirmherrschaft soll Renner zu Bischof Gebhard Fürst gesagt haben: „Halten Sie sich da raus. Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen.“ Er selbst will nur gesagt haben: „Dann lassen Sie erst mal zu, dass Priester Kinder zeugen.“
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2006 Ministerpräsident Oettinger versucht die Wogen zu glätten. Er pilgert mit Renner zum Bischof, doch der verwehrte das gewünschte, friedensstiftende Pressefoto. Danach berät der Regierungschef mit der Parteispitze, um dann am 27. Januar seinen Minister zu entlassen – aus Furcht vor der katholischen Wählerschaft. Denn es stehen Landtagswahlen bevor. Andreas Renner war nur neun Monate im Amt.
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Es dauert nicht lange, da ist Renner für viele verschiedene Posten im Gespräch. Manche Politiker können sich ihn als neuen OB von Mannheim vorstellen, andere bringen ihn als Regierungspräsidenten von Freiburg ins Gespräch.
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2006 Aber Renner entscheidet sich für ein Angebot der EnBW. Zunächst beginnt er als Konzernbevollmächtigter für erneuerbare Energien und steigt dann zum Bereichsleiter in die Führungsebene direkt unter dem EnBW-Konzernvorstand auf.
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Auch auf diesem Posten holt ihn sein loses Mundwerk ein. Hatte der damalige Bürgermeister von Singen seinen jetzigen neuen Vorgesetzten, den EnBW-Chef Utz Claassen, doch einst attackiert: Der geriere sich als „Rambo unter den deutschen Managern“ und führe den Stromkonzern „nach Gutsherrenart“. Nachdem Renner den Job bei der EnBW angetreten hat, klingt das anders: „Ein sehr gutes Verhältnis“ habe er mittlerweile zu Utz Claassen.
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2008 Der ehemalige Arbeits- und Sozialminister Andreas Renner geht für den Stromkonzern als Lobbyist nach Brüssel. Renner soll dort den europäischen Gesetzgebungsprozess beobachten und direkt an Konzernchef Hans-Peter Villis berichten.
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2012 Wolfgang Schuster erklärt, im Herbst nicht mehr für die OB-Wahl in Stuttgart kandidieren zu wollen. Die Stuttgarter Bürgermeisterin Susanne Eisenmann, Vertraute des ehemaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger, schlägt Renner als möglichen CDU-Kandidaten für die OB-Wahl vor. Sein Gegenkandidat im Kampf um die Kandidatur für die Christdemokraten ist der parteilose Werbeprofi Sebastian Turner. Wer von beiden als CDU-Kandidat im Herbst ins Rennen geht, entscheiden die Parteimitglieder auf einem Kreisparteitag am 17. März in Stuttgart.