Landes-Juso-Chef Pavlos Wacker „Viele haben auf Kevin Kühnert gehofft“
Junge SPD-Wähler wurden enttäuscht: Kevin Kühnert kandidiert nicht für den Vorsitz. Ernst genommen werde man in der Partei teils „erst nach 30 Jahren Bergwerk“, sagt der baden-württembergische Juso-Chef Pavlos Wacker.
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Pavlos Wacker ist der Vorsitzende der Jusos – der Jugendorganisation der SPD – in Baden-Württemberg. Unsere Bilderstrecke zeigt, wer die 19 Menschen sind, die aktuell für den SPD-Vorsitz kandidieren wollen.
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Die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (58) aus dem Wahlkreis Calw/Freudenstadt will mit dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans kandidieren. Die gebürtige Stuttgarterin vertritt seit 2013 den Wahlkreis Calw/Freudenstadt. Vor zwei Jahren zog sie über die Landesliste erneut in den Bundestag ein. In der baden-württembergischen SPD verhielt sich Esken in den vergangenen Jahren eher unauffällig.
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Walter Borjans (66) war von 2010 bis 2017 Finanzminister in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit bekannt wurde er durch den Ankauf von Steuer-CDs aus der Schweiz. „Mich treibt die Krise der SPD seit Langem um, und ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Bitte, mich an einem Neustart zu beteiligen, ablehnen würde“, sagte Borjans dem „Kölner Stadtanzeiger.“ Er werde aber „nur mit dem klaren Votum des Landesvorstandes“ kandidieren.
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Auch der bayerische Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner (66) möchte kandidieren. Brunner sagte der „Augsburger Allgemeinen“, er wolle sicherstellen, dass im Auswahlprozess „die ganze Vielfalt der Partei widergespiegelt wird“. Vor den im September beginnenden Regionalkonferenzen zur Vorstellung der Kandidaten sehe er einen „deutlichen Überhang der Groko-Gegner und des linken Parteispektrums“. Der 66-Jährige will zunächst ohne weibliche Co-Kandidatin ins Rennen gehen. Von 1990 bis 2002 war er Bürgermeister der Stadt Illertissen. Seit 2013 gehört er dem Bundestag an. Dort ist er unter anderem Mitglied des Verteidigungsausschusses.
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Hilde Mattheis (64) gehört dem linken Flügel der SPD an. Die Bundestagsabgeordnete aus Ulm war nach der letzten Wahl eine der lautstarksten Gegner gegen die erneute Große Koalition. Nach wie vor fordert sie, dass die Partei sich mit Szenarien zu einem Ausstieg aus der Koalition befassen müsse.
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Hilde Mattheis tritt gemeinsam mit Dierk Hirschel an, der bei Verdi als Chefökonom arbeitet. „Wir haben eine klare Analyse, warum die Partei am Boden liegt“, sagt Hirschel. So gelinge es der SPD in der großen Koalition nicht, eine wirklich soziale Politik zu machen. Die SPD müsse Hartz IV überwinden sowie für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro, flächendeckende Tarifverträge und einen Ausbau des Sozialstaats streiten, forderte Hirschel. Der Partei sei es nie gelungen, mit der Politik der Agenda 2010 - also mit der Sozialstaatsreform, mit der unter Kanzler Gerhard Schröder Hartz IV eingeführt worden war - zu brechen.
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Olaf Scholz (61), der Bundesfinanzminister, ist das politische Schwergewicht unter den Kandidaten. Er steht für einen pragmatischen Kurs und ist sicher niemand, der die Koalition vor Ablauf der Wahlperiode aufkündigen will.
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Scholz tritt zusammen mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Gewyitz (43) an. Sie gilt als ausgewiesene Strategin. Nicht umsonst gehörte Geywitz die Potsdamer SPD-Politikerin zur großen Verhandlungsrunde, die im vergangenen Jahr den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD aushandelte. Mit Vizekanzler Olaf Scholz verbindet sie nicht nur der Wohnort Potsdam. Sie kennen sich auch aus dem SPD-Parteivorstand, dem Geywitz seit 2017 als Beisitzerin angehört. Die 43-Jährige ist innerhalb der SPD auch mit anderen Landesverbänden gut vernetzt.
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Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (59) steht für einen eher bürgerlich-konservativen SPD-Kurs. Er ist der profilierteste Innenpolitiker seiner Partei, über sein Fachgebiet hinaus aber bundespolitisch noch nicht stark in Erscheinung getreten. Pistorius will gemeinsam mit Petra Köpping antreten.
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Petra Köpping (61) ist Ministerin für Gleichstellung und Integration in Sachsen. Sie hat ihre Wurzeln in der Kommunalpolitik und war von 2001 bis 2008 Landrätin des Landkreises Leipziger Land.
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Gesine Schwan (76), Politologin und frühere Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, ist Vorsitzende der SPD-Grundwerte-Kommission. 2004 und 2009 kandidierte sie für das Amt des Bundespräsidenten, beide Male scheiterte sie im 1. Wahlgang gegen Horst Köhler. Schwan tritt im Tandem mit Ralf Stegner an.
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Ralf Stegner (59), der stellvertretende Bundesvorsitzende seiner Partei, ist auch Fraktionsvorsitzender im Landtag von Schleswig-Holstein. Er gilt in der Partei als Linker, hat aber viel dafür getan, innerparteilich Brücken zu schlagen.
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Hans Wallow ist ehemaliger Bundestagsabgeordneter seiner Partei. Der 79-jährige tritt als Einzelkandidat an, sein eigener Landesverband Rheinland-Pfalz unterstützt seine Kandidatur nicht.
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Auch der 39-jährige Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Robert Maier, hat eine Einzelkandidatur angemeldet. Maier ist ein Start-Up-Unternehmer aus Berlin.
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Die nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Christina Kampmann (39) war Familienministerin in Nordrhein-Westfalen und wird dem linken Parteiflügel zugerechnet. Sie geht zusammen mit Michael Roth ins Rennen.
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Der 48-jährige Michael Roth ist Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt. Der Parteilinke vertritt im Bundestag den Wahlkreis Hersfeld. Mit dem Duo Kampmann/Roth an der Parteispitze dürfte das rasche Ende der Groko vorgezeichnet sein.
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Alexander Ahrens (53) ist der Oberbürgermeister der Stadt Bautzen. Er ist Jurist und Sinologe. Von 1992 bis 2001 war er SPD-Mitglied. 2017 trat er erneut in die SPD ein. Er wird dem linken Flügel zugerechnet und will mit Simone Lange antreten.
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Simone Lange (42), Oberbürgermeisterin von Flensburg, hatte bereits 2018 für den Parteivorsitz kandidiert, unterlag aber auf dem Bundesparteitag gegen Andrea Nahles. Auch dieses Tandem steht der Groko kritisch gegenüber.
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Nina Scheer (47) gehört zum linken Flügel der SPD. Sie ist als Umwelt- und Energiepolitikerin Mitglied der SPD-Bundestagfraktion. Sie zog über die Landesliste Schleswig-Holstein in den Bundestag ein. Die Parteilinke ist die Tochter des langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer und kandidiert zusammen mit Karl Lauterbach.
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Karl Lauterbach (56) ist stellvertretender Fraktionschef der Bundestagsfraktion. Der Mediziner und Gesundheitsökonom vertritt den Wahlkreis Leverkusen als direkt gewählter Abgeordneter. Lauterbach und Scheer sprechen sich offen für ein Ende der Groko aus.