Leser zeigen uns ihre Erinnerungsstücke Heirat, Home Office, Holzpostkarte: Alltag in Stuttgart 1942
Unsere Leseraktion bringt viele weitere interessante Stücke aus dem Alltag der Stuttgarter mitten im Zweiten Weltkrieg hervor. Doch warum fehlt auf alten Schreibmaschinen die „1“?
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Foto Nachlass Buschle
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Selten gesehen: eine Postkarte auf dünnem Holz in der Optik von Einlegearbeiten. Sie wurde von „Tarso-Buschle“ vertrieben und zeigt den Stuttgarter Bahnhofsvorplatz. Viele weitere Alltagsgegenstände aus dem Jahr 1942 zeigt die folgende Bilderstrecke.
Foto Jan Georg Plavec
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Ein besonderes Stück: das Telefonbuch für die Jahre 1941 (und 1942, das nächste kam erst 1943 heraus). Darin finden sich ...
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... die Abbildung eines damals üblichen Telefons, wichtige Nummern sowie ...
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... ein Merkblatt zum Telefonieren ohne vorherigen Anruf bei der Vermittlungszentrale.
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1942 ein begehrtes Stück: diese Schreibmaschine von Mercedes. Dabei handelt es sich ...
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... allerdings nicht um ein Stuttgarter Fabrikat, sondern Ware aus Thüringen.
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Die Kunsthistorikerin Regine Bauer vom Auktionshaus Eppli hat die Erinnerungsstücke begutachtet – darunter dieses Bild vom Schillerplatz vom Frühjahr 1942. Im Juni wurde die Schillerstatue abgebaut und zum Schutz vor Luftangriffen im Wagenburgtunnel eingelagert.
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Familienleben gab es auch 1942, mitten im Krieg – hier der Auszug aus einem Familienalbum mit Besuch im Untertürkheimer Inselbad.
Foto Jan Georg Plavec
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Spaziergang in Bad Cannstatt
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Geheiratet wurde 1942 auch – allerdings mit Ringen, die es schon gab. Dieses Modell mit Eichenlaubverzierung und Diamant stammt wohl aus dem Jahr 1940 oder 1941. In den Folgejahren wurden in der Regel gar keine Ringe aus Gold mehr hergestellt.
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Es gibt noch weitere Ansichtskarten vom „Tarso-Vertrieb Buschle“, die ebenfalls im Stile von Holzeinlegearbeiten daherkommen. Hier ein Bild der heutigen Mercedes-Benz-Arena, damals „Adolf-Hitler-Kampfbahn“.
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Auch das Rathaus in seiner damaligen Gestalt war in dieser Zeit ein beliebtes Postkartenmotiv.
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Es war Krieg, und man improvisierte. Auch wenn man es dieser Lampe nicht sofort ansieht: Fuß und Stab sind aus Panzer- beziehungsweise Flakgranaten gefertigt.
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Wegen des Verdunkelungsgebots durften abends und nachts nur solche schwarz lackierten Glühbirnen verwendet werden. Sie wurden ...
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... von der Firma Osram hergestellt und hießen tatsächlich Luftschutzlampen.
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Unser Projekt lässt die letzte Zeitzeugengeneration an die Jahre des Zweiten Weltkriegs zurückdenken. Sie waren damals im Kinderalter und aßen von Blechtellern wie diesem. Das Gänsepetermotiv war in dieser Zeit beliebt.
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Textilien wurden oftmals aus kleinen und kleinsten Stoffteilen in Heimarbeit genäht – so wie dieses Nachthemd eines damals dreijährigen Mädchens.
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Poesiealben waren damals ebenfalls beliebt. Interessant: Hier schrieb das Kind noch in Sütterlin. Seit 1942 wurde nur noch die die „Deutsche Normalschrift“ gelehrt, nach der Kinder bis heute mit leichten Abwandlungen schreiben lernen.
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Einige Leser haben uns auch Klassenfotos gebracht, hier ein typisches Beispiel einer Mädchenklasse in Stuttgart-West.
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Die „große Reise“ führt diese beiden Kinder per Flugzeug (!) zu den verschiedenen Trachten im deutschsprachigen Raum.
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Sparbücher waren damals noch üblich. Dieses wurde 1935 ausgegeben, war aber bis in die sechziger Jahre im Gebrauch.
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Die Väter waren damals meist an der Front. Es wurde sehr viel Feldpost verschickt, etwa dieses Motiv.
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Die Postkarte war das WhatsApp dieser Zeit, es wurden teilweise nur sehr kurze Nachrichten oder Grüße ausgetauscht.
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Die Mütter hatten meist nicht nur die Kinder zu betreuen, sondern mussten auch die Arbeit ihrer kämpfenden Männer übernehmen. Kochbücher boten entsprechende Unterstützung.
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Nicht nur Zeit war 1942 knapp, auch die ...
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... Lebensmittelrationen fielen mitunter knapp aus, sodass in der Regel sparsam gekocht wurde und es auch entsprechende Rezepte gab.
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Schmuck aus den vierziger Jahren ist kaum erhalten. Eine Leserin brachte uns diese Kette aus den 1930ern, hatte aber auch ...
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... unter anderem diese drei Broschen in ihrem Besitz. Der expressive Eindruck samt dennoch strenger Formen ist typisch für die Zeit.
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Eine Leserin brachte diese „Ausweiskarte“ vom Hotel Ketterer. Ihre Schwiegereltern hatten sich für die Hochzeitsnacht dort eingemietet. In dem Heftchen finden sich die Hausordnung sowie eine Liste von Sehenswürdigkeiten Stuttgarts.
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Was heute als kitschig empfunden wird, war 1942 und auch in den Jahren danach modisch: eine Kanne in Tierform.
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Insgesamt war es eine Zeit des Mangels. Der heute sprichwörtliche Begriff vom „eisernen Sparen“ wurde damals geprägt.