Literaturnobelpreis Wer kennt Abdulrazak Gurnah?
Wieder einmal hat die Schwedische Akademie in Stockholm für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Deutsche Leser haben es nicht leicht, sich von dem neuen Literaturnobelpreisträger einen Begriff zu machen.
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Abdulrazak Gurnah – in unserer Bildergalerie stellen wir seine wichtigsten Romane kurz vor.
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Schwarz auf Weiß „Schwarz auf Weiss“ von 1988 ist der zweite Roman Abdulrazak Gurnahs. Im Mittelpunkt steht der aus Tansania stammende Daud, der nach traumatischen Erfahrungen in England strandet. Er muss erleben, dass auch nach dem Ende der Kolonialherrschaft der Kolonialismus in den Köpfen weiterlebt. Bis er sich in eine junge Schwesternschülerin verliebt, die ihm vor Augen führt, dass sich die Dämonen der Vergangenheit nur in der Gegenwart austreiben lassen.
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Das verlorene Paradies Der junge Yusuf wird von seinen Eltern einem reichen Händler übergeben, der ihn auf die Reise durch einen Kontinent im Umbruch mitnimmt. Yusuf erlebt eine alte Welt, die untergeht, und eine kommende, auf die alle möglichen neuen Mächte und Akteure Anspruch erheben. „Das verlorene Paradies“ war 1994 für den Booker Prize nominiert. Der Roman handelt vom Beginn der Kolonialisierung und einer Zeit, in der viele Weichen gestellt wurden – und vieles auf der Strecke blieb.
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Donnernde Stille Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes, der Sansibar verlässt und nach England auswandert. Nun kehrt er wieder zurück in einen afrikanischen Alltag voller politischer Wirren, scheiternder Diktaturen und versucht, ein halbwegs geregeltes und gesichertes Leben zu führen.
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Die Abtrünnigen Gurnahs Romane umkreisen die Frage der Identität in einer von Migration geprägten Welt. In den „Abtrünnigen“ geraten jeweils Liebende in ein Geflecht aus interkulturellen Konventionen und Zwängen. Im ersten Teil pflegen ein britischer Orientalist und eine Kenianerin eine verbotene Beziehung. An der damit verbundenen gesellschaftlichen Ausgrenzung scheitert Generationen später noch die im zweiten Teil erzählte Liebe ihrer Enkeltochter. Die Unvereinbarkeit von Identitätsvorstellungen spiegeln sich in einem komplexen Handlungsgefüge und einer Vielfalt von Perspektiven.