Doppelkraft für die Krone

Zwei, die sich gut ergänzen: Dänemarks Kronprinz Frederik und seine Frau Kronprinzessin Mary. An diesem Sonntag werden sie König und Königin.

Rückblende: Im Jahr 2000 lernen sich der Däne und die Marketing-Expertin bei den Olympischen Spielen in Sydney kennen. In einer Bar stellt er sich als „Fred from Denmark“ vor – dass sie es mit einem Kronprinzen zu tun hat, weiß Mary zunächst nicht.

Auch der Hof, allen voran Königin Margrethe, ist von Mary angetan. 2003 gibt der Hof die Verlobung des Paares bekannt. Monatelang hatte Mary da schon hinter den Kulissen die Schulbank gedrückt: Dänisch steht auf dem Lehrplan, aber auch Landesgeschichte und Etikette.

Im Mai 2004 läuten in Kopenhagen die Hochzeitsglocken. Als Mary in einem Kleid des dänischen Designers Uffe Frank am Arm ihres Vaters John in den Dom schreitet, fließen nicht nur bei ihrem künftigen Ehemann Frederik die Tränen, sondern auch bei den Millionen Fernsehzuschauern in aller Welt.

Aus Mary Donaldson, die als Kind nicht Prinzessin, sondern Tierärztin werden wollte, wird „Hendes Kongelige Højhed Kronprinsesse Mary“.

Die Dänen sind schnell genauso verliebt in ihre elegante Kronprinzessin, wie es Frederik einst in Sydney war.

In den folgenden Jahren macht sich die Prinzessin ebenso zielstrebig an die Familienplanung, wie sie einst in Sydney an ihrer Karriere bastelte: Im Oktober 2005 sichert der kleine Christian Valdemar Henri John die Thronfolge.

Im April 2007 wird Christian ein großer Bruder . . .

Isabella Henrietta Ingrid Margrethe wird geboren. Mary, die erst 25 war, als ihre Mutter starb, kümmert sich intensiv um die Erziehung ihrer Kinder: „Eine Mutter ist in gewissen Phasen des Lebens die wichtigste Person“, ist die Prinzessin überzeugt und stellt klar: „Meine Familie hat Vorrang.“

2011 machten die Zwillinge Vincent und Josephine die royale Kinderschar komplett.

Auch wenn Frederik und Mary bei ihrer großen Familie auf die Hilfe des Hofpersonals bauen können, will vor allem Frederik bei seinen Kindern nicht die Fehler seiner Eltern, Königin Margrethe und Prinz Henrik, wiederholen: „Meine Mutter hatte Gouvernanten und Kindermädchen, die für meine Erziehung sorgten, und ich hatte nicht viel mit den Eltern zu tun, bevor ich 21 wurde“, erinnert sich der Kronprinz an seine eigene – unglückliche – Kindheit.

Erstaunlich offen spricht der Kronprinz über das gespaltene Verhältnis, das er zu seinen Eltern und den Anforderungen der Monarchie hat. Lange haderte er mit seiner Rolle.

Es ist Mary, die Frederiks Leben Stabilität gegeben hat. Bei gemeinsamen Auftritten scheint sie sich wohler zu fühlen als er. Und der Kronprinz wirkt erleichtert, wenn sie die Aufmerksamkeit der Fotografen und Journalisten auf sich zieht.

Eine Stilikone ist die Kronprinzessin ohnehin. Während die Modejournalisten entzückt von ihren stylishen Auftritten sind, lästern die Monarchieskeptiker, Mary sei der teuerste Kleiderständer Dänemarks.

Dabei zeigt die Kronprinzessin in vielen gesellschaftlichen Bereichen großes Engagement. Vor allem junge Familien liegen ihr am Herzen.

Mit ihrem „Mary-Fonds“ unterstützt die Kronprinzessin Menschen, die am Rande der dänischen Gesellschaft stehen.

Mary ist Präsidentin der dänischen Abteilung der Umweltorganisation WWF sowie Schirmherrin von mehr als 30 Organisationen und Einrichtungen, darunter das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

So viel Engagement und Disziplin weiß auch Königin Margrethe zu schätzen. Schon bei der Hochzeit ihres Sohnes sang die Monarchin wahre Loblieder auf ihre Schwiegertochter: „Als du Mary getroffen hast, brach in deiner Seele der Frühling aus, und alles ist aufgeblüht.“

Die Mehrheit der Dänen ist sehr zufrieden mit der Arbeit ihres Kronprinzenpaares. Am 14. Januar wird Frederik König: Frederik X., um genau zu sein.