Milliardenschäden durch Plagiate Produktfälscher profitieren vom verstärkten Online-Handel
Das Geschäft mit Produktfälschungen floriert, meist sind sie vom Original nicht zu unterscheiden. Warum Produktpiraterie kein Kavaliersdelikt ist, teuer und sogar gefährlich sein kann und der Schmähpreis Plagiarius dreiste Fälschungen an den Pranger stellt.
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Foto Aktion Plagiarius e. V.
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Die Stihl-Motorsäge als Fälschung. Das Nachahmerprodukt aus China, das nur im Detail anders aussieht als das Original, wurde mit dem Negativpreis Plagiarius für ein besonders dreistes Plagiat bedacht.
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Der Negativpreis „Plagiarius“ ist ein Schmähpreis an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen. Die Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase – ein Symbol für die immensen Profite, die ideenlose Nachahmer auf Kosten von kreativen Designern und innovativen Unternehmen erwirtschaften. Normalerweise wird er im Rahmen der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente verliehen. Dieses Jahr ist sie ausgesetzt, es gibt nur einen digitalen Branchen-Treff. Die Schmähpreise gibt es trotzdem.
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Elektrisches Bremsenentlüftungsgerät, links das Original von Manotec aus Villingen-Schwenningen, rechts die Fälschung aus China, die ein tschechischer Anbieter im Internet verkauft hat. Das Billig-Imitat entspricht nicht den gesetzlichen Vorschriften und hat den zweiten Platz unter den Schmähpreisen belegt. Insgesamt gab es zehn Negativ-Auszeichnungen, mit denen Fälscher an den Pranger gestellt werden.
Foto Aktion Plagiarius e.V./Prostoria
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Schlafsofa Up-Lift, links das Original von Prostoria aus Kroatien, rechts die Fälschung von Oxygen aus Großbritannien. Der Nachahmer hat 1:1 Design, Funktion und Produktnamen kopiert. Minderwertige Plagiate schädigen nicht nur die Originalhersteller, sondern auch die Verbraucher.
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Kapuzenstrickjacke, links das Original von Engelbert Strauss (Biebergemünd), rechts das Plagiat von Aldi Süd. Design, Konzept und Materialmix der Funktionsjacke wurden nahezu 1:1 übernommen. Aldi Süd sieht nach Angaben der Aktion Plagiarius keine Design-Verletzung.
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Stufenbohrer, links das Original des Präzisionswerkzeuge-Herstellers Ruko (Holzgerlingen), rechts das Plagiat von Karnasch Professional Tools (Heddesheim).
Foto Aktion Plagiarius e.V./NFF Janssen/Webseite Handymach
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Gebäckformer „Formfix“, links das Original der Niederrheinischen Formenfabrik Janssen, rechts das Plagiat vom türkischen Anbieter Handymach. Der FormFix 105 – Mitte des 20. Jahrhunderts von Walter Janssen entworfen – ist der kleinste Gebäckformer der 1872 gegründeten Familienmanufaktur NFF Janssen. Seit Oktober 2020 wird der Gebäckformer von Handymach 1:1 kopiert – sogar die Rezepte (grammgenau).
Foto Aktion Plagiarius e.V./Prostoria
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Sessel „Polygon“, links das Original von Prostoria aus Kroatien, rechts das Plagiat von M-Edition aus Großbritannien. Für die preisgekrönte Produktlinie „Polygon“ (=Vieleck) hat Prostoria Designschutz in vielen Ländern eingetragen. Der Nachahmer hat Design und Produktnamen kopiert und das Plagiat über die Internetseite und Social Media vertrieben. Nach einer Abmahnung wurde eine Unterlassungserklärung unterschrieben und der Verkauf gestoppt.
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Faltbarer Geschirrabtropfer „Space Wonder“, links das Original von Rotho Kunststoff aus der Schweiz, rechts das Plagiat aus der Türkei, das über einen polnischen Onlinehändler vertrieben wird.
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Christbaumständer, links das Original von Tannen-Paradies in Berlin, rechts das Plagiat aus den Niederlanden. Der Nachahmer hatte seit 2012 die Original Easyfix-Christbaumständer über den niederländischen Exklusiv-Partner von Tannen-Paradies bezogen und diese in den Niederlanden vertrieben. Seit 2019 vertreibt er seine optisch und auch farblich zum Verwechseln ähnlichen Plagiate in mehreren europäischen Ländern.
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Türstopper, links das Original von Wagner System aus Lahr, rechts das Plagiat von Walteco aus Tschechien. Die geforderte Unterlassungserklärung hat Walteco nicht unterschrieben, eine Klage seitens der Wagner System GmbH gegen Walteco ist laut Aktion Plagiarius derzeit anhängig.