Nachruf auf Günter Grass Ein Makel blieb
Günter Grass ist tot. Er war nicht der über allem schwebende Erklärer der Geschichte, sondern von ihr so bedrängt, verführt und versehrt wie seine Figuren, schreibt Stefan Kister in seinem Nachruf.
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Günter Grass ist am Montag im Alter von 87 Jahren in Lübeck gestorben. Die folgende Bilderstrecke zeigt Eindrücke aus Grass’ Leben und Werk.
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Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, wo er auch zur Schule ging.
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1944 wurde Grass als Flakhelfer eingezogen. Über seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS berichtete er in seinem 2006 erschienenen Buch „Beim Häuten der Zwiebel“.
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Grass und andere Größen der deutschen Nachkriegsliteratur im März 1974: die Schriftsteller Heinrich Böll (links), Thaddäus Troll (Mitte) – und der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner sowie Bundeskanzler Willy Brandt (rechts)
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Grass suchte immer die Nähe zur Politik und positionierte sich politisch; dieses 1976 entstandene Bild zeigt ihn mit Willy Brandt bei einer Wahlkampfveranstaltung.
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Auch mit dem bisher letzten SPD-Kanzler Gerhard Schröder – hier im August 2005 – ließ sich Grass medienwirksam ablichten.
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Grass’ wohl bekanntestes Werk ist „Die Blechtrommel“.
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Ein Bild, das vielen im Kopf geblieben ist: Grass tanzt im Dezember 1999 im Ballsaal der Stockholmer Stadthalle mit seiner Tochter Helene. Zuvor war der 72-Jährige mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet worden.
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Grass’ Markenzeichen: die Pfeife.
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Dieses Bild zeigt den Schriftsteller mit dem ehemaligen polnischen Gewerkschaftsführer und Präsidenten Lech Walesa 2007 bei einer Veranstaltung zur Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen.
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Grass schlug immer auch Kritik entgegen, nicht zuletzt von Lesern selbst. Dieses Bild zeigt ihn im Oktober 1965, wie er sich in Darmstadt mit Demonstranten unterhält, die gegen die angebliche Unmoral in seinen Werken protestieren.
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Grass sei kein deutscher Schriftsteller, sondern ein bulgarischer Agent, warnte Marcel Reich-Ranicki einst. Grass bewies das Gegenteil.
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In der jüngeren Vergangenheit fiel Grass mit Gedichten auf – zum Umgang mit Griechenland oder zu einem angeblich drohenden Atomangriff Israels auf Iran.