Café Bubbles jetzt mit amerikanischem Charme

Rebecca Wawzyniak lebt ihren Traum im Bubbles.

Jochen Mattes verkauft seinen selbstgebrannten Kaffee „Die Bohnenstrolche“ jetzt in der Alten Gasse 1. Mit dem Bubbles hatten sich er und seine Frau Brigitte vor allem unter ihren Sitznamen „Joxe“ und „Brishit“ einen Namen über die Grenzen ihres Cafés hinaus gemacht. „Einige Stammkunden und Mitarbeiter sind auch echt sauer auf uns, dass wir aufgehört haben“, sagt er. Den Mitarbeitern hatten die beiden sehr kurzfristig mitgeteilt, dass sie aufhören. „Ich konnte aber nichts sagen, bevor nicht alles in trockenen Tüchern war.“

Glatzköpfige Schaufensterpuppen tragen die Brillen des Nachbar-Ladens „Die Wunschbrille“. „Eigentlich haben die Mädels von Nebenan den Raum gemietet, weil sie Platz für ihre Schleifmaschinen gebraucht haben“, erzählt Jochen Mattes. Auch ihn hat Axel Müller vom Innenstadtverein LUIS zu seinem neuen Traum-Verwiklichungsort geführt. „Die Mädels hatten noch Platz“, erzählt Mattes.

Und sogleich ist dann auch die Hausbesitzerin mit in den Laden eingestiegen. Sie verkauft dort ihren eigenen Honig.

Mattes lebt seinen Traum nun ohne Druck und Produktions-Stress als Hobby aus und freut sich, wenn Kunden kommen. „Ich muss aber nicht mehr davon leben“, sagt er.

„Eine Mitarbeiterin von „Die Wunschbrille“ hantiert an den Geräten vor Mattes’ Theke, die im Hintergrund zu sehen ist.

Viele sagten: „Jetzt sieht es bei euch wieder aus, wie früher“, so Mattes. Denn damals vor mehr als zehn Jahren haben Jochen Mattes und seine Frau Brigitte im Kaufhaus Mitte mit einer ähnlich kleinen Verkaufsecke angefangen.

Die neue Betreiberin des Bubbles strahlt. Rebecca Wawzyniak empfängt ihre Gäste mit amerikanischer Freundlichkeit.

So sieht ihr Cortado aus. Quasi ein spanischer Espresso, den sie mit gesüßter Kondensmilch aufgießt. „Das nimmt ihm die Bitterkeit“, erklärt sie.

Die Kuchensorten, die am besten gelaufen sind bleiben.

Dazu kommen Kuchen und Muffins nach ihren amerikanischen Rezepten. Inzwischen arbeitet sie mit einen Konditorin zusammen, die sie viel experimentieren lässt. „In den ersten drei Wochen haben ich selbst gebacken“, sagt sie. „Das war ein Stress.“

Vieles Gebackene ist vegan. Kaffees gibt es auch mit Soja- oder laktosefreier Milch.

Am Look des Ladens hat die gebürtige Texanerin wenig geändert. Nur die alte Bar, an der Jochen Mattes früher seinen eigenen Kafffee verkauft hat, ist jetzt weg. Eine gemütliche Sofaecke ist entstanden. „Mir hat es selbst immer im Bubbles gefallen“, sagt sie. Sie will deshalb nicht alles umkrempeln. „Kleine Veränderungen wird es aber von Zeit zu Zeit immer wieder geben.“