OB-Wahl in Stuttgart Der Pirat Harald Hermann soll den OB-Sessel entern
Der EDV-Experte Harald Hermann soll für die Piraten den Sessel im Rathaus entern.Der CDU-Kandidat Sebastian Turner muss sich mit dem zweiten Platz begnügen.
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„Ich hoffe, ihr wisst, was ihr da getan habt“, sagt Harald Hermann
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Fritz Kuhn (Grüne): Geboren ist der Sprachwissenschaftler 1955 in Bad Mergentheim. Seine politische Laufbahn begann er bei der SPD, trat dort aber 1978 wegen der Politik Helmut Schmidts wieder aus. 1980 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Baden-Württemberg, deren Landesvorstand er angehörte und deren Farben er als Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender vertrat. In dieser Zeit, da er den Filderwahlkreis bearbeitete, hat Kuhn zwölf Jahre lang in Stuttgart gelebt. Auf Drängen Joschka Fischers war Kuhn im Jahr 2000 in die Bundespolitik gewechselt. Seit 2002 vertritt er den Wahlkreis Heidelberg im Bundestag. Inzwischen ist er stellvertretender Fraktionschef und politischer Koordinator des wichtigen sogenannten Arbeitskreises I, der sich mit Wirtschaftsfragen befasst. Inhaltlich hat sich Kuhn in den vergangenen Jahren vor allen Dingen mit wirtschafts- und finanzpolitischen Themen profiliert.
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Sebastian Turner (parteilos): „Wir können alles – außer Hochdeutsch“ – dieser Slogan stammt von ihm. Er ist Mitbegründer der Werbeagentur Scholz & Friends. Mit OB Wolfgang Schuster gab Turner auch den Anstoß für die Aktion „Kinderfreundliches Stuttgart“. Der CDU-Kreischef Stefan Kaufmann hat den Parteilosen zum potenziellen Kandidaten erhoben. Nicht zur Freude aller CDU-Politiker in der Stadt. Turner hat Stuttgarter Wurzeln: Sein Vater George war Präsident der Universität Hohenheim, er selbst ging in Stuttgart zur Schule und hat später in Bonn und in den USA studiert.
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Andreas Renner (CDU): Er war Oettingers erster Sozialminister und verkörperte wie kein anderer CDU-Politiker die Öffnung der konservativen Partei hin zu Milieus, die ihr zuvor fremd waren. Renner wirkte, obgleich ein Landkind, urban, zeitgeistig, den Grünen nah, aufgeschlossen für Randgruppen wie etwa Homosexuelle. Als er aber den Rottenburger Bischof Gebhard Fürst frech attackierte, wurde er von Oettinger fallengelassen. Renner ist daraufhin 2006 zurückgetreten. Danach war er unter anderem als Cheflobbyist der EnBW in Brüssel tätig. Zuvor war er von 1993 bis 2005 Bürgermeister der Stadt Singen.
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Das Kandidatenkarussell drehte sich heftig nach der Bekanntgabe von Wolfgang Schuster, das Amt des Oberbürgermeisters von Stuttgart abgeben zu wollen. Auch diese Politiker waren im Gespräch.
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Werner Wölfle (Grüne): Seit Mitte August 2011 ist er als Oberbürgermeister für die Verwaltung und die Krankenhäuser zuständig. Bereits ein Jahr zuvor hatte sich der Diplom-Sozialarbeiter um einen Posten als Bürgermeister beworben. Er wollte Sozialbürgermeister werden – ist aber gescheitert. Im Stuttgarter Gemeinderat sitzt er seit 1994, seit 13 Jahren als Fraktionsvorsitzender der Ökopartei. Bei den Kommunalwahlen 2009 holte er die meisten Stimmen. Auch die Landespolitik ist ihm nicht fremd: Von 2006 bis 2011 vertrat er den Filderwahlkreis im Stuttgarter Landtag und engagierte sich als verkehrs- und integrationspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion. Den Gegnern von Stuttgart 21 ist er kein Unbekannter, er ist eines der prominenten Gesichter der Protestszene.
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Susanne Eisenmann (CDU): Sie wurde in Stuttgart geboren, ging in Sillenbuch zur Schule, hat in Stuttgart Germanistik, Linguistik, Politikwissenschaft studiert, promoviert – und ihre politische Laufbahn begonnen. Ihre erste Station: Sie war 14 Jahre lang Büroleiterin des Landtagsabgeordneten und späteren Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Im Juni 2003 wählte die CDU-Fraktion sie zur Vorsitzenden. Seit Juli 2005 ist Susanne Eisenmann Bürgermeisterin der Landeshauptstadt und verantwortet das Referat für Kultur, Bildung und Sport. Sie galt lange als potenzielle Kandidatin für die Christdemokraten. Allerdings hat sie eigene Ambitionen zurückgestellt und sich für ihren Parteikollegen Andreas Renner ausgesprochen.
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Muhterem Aras (Grüne): Sie ist die Stimmenkönigin der Landtagswahlen 2011 gewesen: Aras holte im Wahlkreis Stuttgart I das Direktmandat und erzielte mit 42,5 Prozent das beste Ergebnis aller Grünen-Landtagskandidaten im Südwesten. Sie ist die erste Muslima im baden-württembergischen Landtag. Aufgewachsen ist Aras in einem Dorf in Anatolien. Mit zwölf Jahren zog sie 1978 mit ihren Eltern und Geschwistern von der Türkei nach Filderstadt. 1992 trat sie den Grünen bei. Sieben Jahre später zog sie erstmals als Stadträtin in den Gemeinderat ein. Seit 2007 engagiert sie sich als Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat.
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Veronika Kienzle (Grüne): Sie hat das Sagen in Stuttgart-Mitte. Die ehrenamtliche Bezirksvorsteherin ist seit 2004 im Amt. Aufgefallen ist sie seither auch mit ihrem Engagement für ein Radfahrer- und Fußgängerfreundliches Stuttgart. Sie selbst ist häufig mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs. Einer möglichen Kandidatur hat sie allerdings eine Absage erteilt.