OB-Wahlkampf in Stuttgart Keiner geht nach Giebel
Die StZ hat die Wahlkampfauftritte der vier aussichtsreichsten OB-Kandidaten ausgewertet und auf einer interaktiven Karte visualisiert. Der Stuttgarter Norden erhält besonders wenig Kandidatenbesuch. Doch das ist nicht das einzige Ergebnis.
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Foto StZ
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Bettina Wilhelm, Fritz Kuhn (Grüne), Hannes Rockenbauch und Sebastian Turner (im Uhrzeigersinn) kämpfen um die Gunst des Wählers – Kurzporträts aller 14 Kandidaten sehen Sie in der Fotostrecke.
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Sebastian Turner studierte Politik und Wirtschaft und bekommt Unterstützung von CDU, FDP und Freien Wählern. Sein Berufsweg zeigt ein vielfältiges Aufgabenspektrum, aber vor allem ist Turner Werbefachmann. Mit Kommunalpolitik direkt habe er noch nichts zu tun gehabt, so Turner. Ihm helfe die „Perspektive eines Bürgers“, durch die er selbst die Verwaltung kennengelernt habe. An der Politik reizen ihn „Inhalten und Aufgaben – und nicht die Amtskette oder das Dienstauto.“
Foto Michael Steinert
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Fritz Kuhn ist bekannt durch seine Tätigkeiten als Landtags- und Bundestagsabgeordneter für die Grünen. Über seine Fähigkeiten sagt er: „Ich kann gestalten, ich habe viele politische Führungsämter gehabt.“ Seine Position zu Stuttgart 21 ist eindeutig negativ, doch er erklärt: „Ich respektiere auch das Ergebnis des Volksentscheids.“
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Dem angestellten Mathematiker Ulrich Weiler ist vor allem das Parkraummanagement der Stadt Stuttgart ein Dorn im Auge. Zu seiner Qualifikation sagt er: „Ich kann nicht erkennen, dass meine Mitbewerber mir hinsichtlich der Anforderungen an das Oberbürgermeisteramt etwas voraus hätten.“
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Stephan Ossenkopp ist Teil der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (Büso). Ossenkopps Themen sind eher bundespolitischer Natur. Er setzt sich unter anderem für den sofortigen Ausstieg Deutschlands aus dem Euro sowie für Stuttgart 21 ein. Die Bewegung, der er angehört, schwört eine Weltkrise herauf und gibt vor die Lösung für die Beruhigung der Finanzmärkte zu haben.
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Hannes Rockenbauch machte sich vor allem einen Namen im Kampf gegen Stuttgart 21. Er ist seit 2004 Stadtrat des parteifreien Personenbündnis Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS). 2009 wurde er Fraktionsvorsitzender. Als Störenfried, der ständig Unruhe stiftet, will er nicht gesehen werden: „Handeln und Politik gehören für mich zusammen. Politik darf sich nicht in Sonntagsreden erschöpfen.“
Foto Achim Zweygarth
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Harald Hermann geht für die Piratenpartei an den Start. Der EDV-Techniker folgt in vielen Fragen, wie in Sachen Bürgerbeteiligung, dem Vorbild seiner Partei. Als typischer Pirat sieht er sich aber nicht: „Ich bin froh, wenn ich nach der Arbeit als Systemadministrator abends nicht auch noch an den Schirm muss.“
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Jens Loewe ist Mitbegründer des Stuttgarter Wasserforums und freischaffender Künstler. Immer wieder trat der Parteilose für Initiativen ein, die einen Ausbau der direkten Demokratie erreichen wollten. Weitere Schwerpunkte setzt er auf Umweltpolitik und Energieversorgung.
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Bettina Wilhelm tritt für die SPD an. Als Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall hat die studierte Sozialpädagogin und Erziehungswissenschaftlerin schon reichlich Erfahrung auf dem kommunalen Parkett. Über ihr Leben und die Erfolge sagt sie: „Ich habe meinen Berufs- und Lebensweg gut geplant.“
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Wolfram Bernhardt steht für eine neue Art der Politik. Deswegen bedeckte er lange sein Gesicht: „Ich stehe für eine neue Form der Politik, eine Politik, für die es keine bekannten Gesichter braucht.“ Er war Mitinitiator der Gruppe meisterbürger.org, die versuchte via Internet einen Kandidaten zu finden, der möglichst viele Stimmen auf sich vereinen könne. Bernhard tritt nun ohne deren Rückendeckung an.
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Wolfgang Schmid aus Stuttgart tritt auch zur Wahl an.
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Auch Werner Ressdorf aus Stuttgart stellt sich am 7. Oktober zur Wahl.
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Für Die Partei geht Markus Vogt alias Häns Dämpf ins Rennen. Die Satirepartei wurde von den Machern der Zeitschrift Titanic gegründet. Vogt, der in Tübingen Philosophie studiert, spricht sich gegen Bürgernähe aus: „Die Leute sollen ihre Ruhe haben vor der Politik.“ Stuttgart 21 will er zu Gunsten des Projekts Baggersee 21 verhindern und die Bierkultur der Landeshauptstadt stärken.
Foto www.ihre-kandidatin.de
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Einer der buntesten Zugänge ist Selma Kruppschke alias Bernd Thomas Heier. Der Travestiekünstler ist in Esslingen geboren und seit 1990 in Stuttgart wohnhaft. „Ich meine es ernst mit der OB-Wahl“, verspricht er in einer Video-Ansprache – Keine Spaßkandidatur also. „Ich will mich nicht mit Kandidaten wie Herrn Vogt von Die Partei in einen Topf werfen lassen.“
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Dr. Ralph Schertlen beschreibt sich auf seiner Homepage als „schwäbisch, bodenständig, ideologiefrei, fortschrittlich und ehrlich“. Er wurde 1969 in Bad Cannstatt geboren und arbeitet als Dozent an der DHBW Stuttgart, sowie als Verwaltungsbeirat und als Fitnesstrainer. Er setzt sich für Innovation und Mobilitätsgestaltung aller Verkehrsmittel ein und möchte möglichst bürgernah auftreten. Des weiteren ist ihm Jugend-, Kultur-, Familien- und Seniorenförderung wichtig.