Olympia 2021 Sieben besondere Athleten
Ohrfeigen als Motivationsschub, verwegene Goldmedaillen-Pläne und das jüngste Podium der Olympia-Geschichte: In Tokio war einiges geboten.
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Karsten Warholm nach seinem Fabelweltrekord im 400-Meter-Hürden-Lauf.
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Sue Bird gilt als beste Aufbauspielerin in der Historie des Basketballs. Nun hat Sue Bird in Tokio zusammen mit ihrer US-Teamkollegin Diana Taurasi nach 2004, 2008, 2012 und 2016 ihre fünfte (!) olympische Goldmedaille geholt. „Sue ist ungeschminkt und unerschrocken, Wegbereiterin in Fragen von Gerechtigkeit“, sagte ihre Nationaltrainerin Dawn Staley, „sie ist eine Spielmacherin des Lebens.“ ...
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Zugleich hat Olympia das Leben von Sue Bird (40) verändert. 2016 in Rio lernte sie bei der Siegesfeier Fußballerin Megan Rapinoe (36) kennen. Den Spielen in Tokio soll nun die Traumhochzeit folgen.
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Es war ein verwegener Plan. Und ein weiter Weg. Letztlich ist Sifan Hassan gescheitert, und doch sollte nicht ihr Scheitern in Erinnerung bleiben. Die Läuferin, die mit 15 Jahren aus Äthiopien in die Niederlande flüchtete, wollte in Tokio Gold über 1500, 5000 und 10 000 Meter gewinnen, es wäre ein einmaliges Triple gewesen. Gold holte Hassan in beiden Langstrecken-Rennen, über 1500 Meter wurde sie Dritte. Was weitere Rekorde nicht ausschließt. Die 28-Jährige gehört mittlerweile von den 800 Metern bis zum Halbmarathon zur Weltklasse – das lässt Raum für neue Pläne.
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Augen und Mund weit aufgerissen, die Hände an die Schläfen gepresst: Die Mimik des 25-jährigen Norwegers Karsten Warholm nach seinem Fabelweltrekord über 400 Meter Hürden (45,94 Sekunden), der alle anderen Bestmarken von Tokio in den Schatten stellte, erinnerte an das weltberühmte Bild „Der Schrei“ seines Landsmanns Edvard Munch. Doch damit nicht genug: Anschließend zerriss Warholm in bester Robert-Harting-Manier sein Trikot – und war froh, dass er daran nicht scheiterte: „Er ist ja deutlich stärker als ich. Es wäre peinlich gewesen, wenn es nicht geklappt hätte.“
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Der Trend zur Jugend war unübersehbar, nicht nur im Skateboard, aber besonders in dieser neuen olympischen Disziplin. Im Street-Wettbewerb gewann die 13-jährige Japanerin Momiji Nishiya vor der gleichaltrigen Rayssa Leal aus Brasilien, Bronze holte Funa Nakayama (16). Nie gab es bei Olympischen Spielen ein jüngeres Podium. Was eine ebenso skurrile wie unlogische Entwicklung ist: Denn wer bei Olympischen Jugendspielen starten will, muss laut Reglement mindestens 14 Jahre alt sein. Passt nicht zusammen? Merkt jeder, nur nicht die Herren der Ringe.
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Der britische Olympiasieger im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Turm ist ein Meister der Entspannung. Diesmal strickte er in den Pausen auf der Tribüne der Schwimmhalle selbst an seiner Tokio-Erinnerung: einem Pullover mit dem Logo des Teams GB und den olympischen Ringen auf dem Rücken...
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... Es gab Leute, die sich über die Handarbeitskünste von Daley lustig gemacht haben, was diesen nicht weiter störte. Denn er weiß: Alle, die ihn nicht verstehen, sind schlicht zu einfach gestrickt.
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Dass Menschen unterschiedlich sein können, zeigt das Beispiel der deutschen Judokämpferin Martyna Trajdos, die mit dem Mixed-Team Bronze holte. Sie lässt sich vor Wettkämpfen von Bundestrainer Claudiu Pusa erst kräftig schütteln, dann gibt es links und rechts eine Ohrfeige. Bizarr? Kann man so sehen, weshalb der Judo-Weltverband gegen Pusa auch eine Verwarnung aussprach. Wofür die Athletin die Funktionäre am liebsten aufs Kreuz gelegt hätte: „Das ist etwas, worum ich meinen Trainer bitte. Macht ihm keine Vorwürfe! Ich brauche das, um im Kampf wach zu sein.“ Und nach ihrem Aus im Einzel fügte sie hinzu: „Sieht so aus, als ob es nicht genug gewesen wäre.“
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Die meisten ihrer Konkurrentinnen waren noch gar nicht auf der Welt, als Oksana Tschusovitina 1992 in Barcelona mit dem Team der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) Gold holte. Nun hat sich die Usbekin nach ihren achten Sommerspielen in Tokio endgültig verabschiedet – ob tatsächlich Schluss ist? Laut Tschusovitina (46) schon: „Ich sage, dass es vorbei ist. Also ist es auch vorbei.“ Unter den Sportlerinnen kommt übrigens nur eine auf mehr Olympiateilnahmen als die Turnerin: Die georgische Schützin Nino Salukwadse (52) erlebte in Tokio ihe neunten Spiele.