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  1. Wissen
  2. Was man gegen Mikroplastik tun kann

Plastikfrei Leben Was man gegen Mikroplastik tun kann

Studien zeigen: Die kleinen Kunststoffteilchen sind inzwischen überall. Doch was sind die Hauptquellen für Mikroplastik? Und was können Politik und Verbraucher tun?

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Mikroplastik entsteht, wenn Kunststoff in kleine, feste Teilchen zerfällt. Diese festen und unlöslichen Teile gelangen so auch in die Umwelt und Gewässer. Wie lässt sich das vermeiden?
Foto dpa/Christoph Sator

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Mikroplastik entsteht, wenn Kunststoff in kleine, feste Teilchen zerfällt. Diese festen und unlöslichen Teile gelangen so auch in die Umwelt und Gewässer. Wie lässt sich das vermeiden?
Lebensmittel von Plastik umhüllt: Wurst, Käse, Joghurt, Fertiggerichte: das Freiburger Ökoinstitut geht davon aus, dass 80 bis 90 Prozent aller Lebensmittel in einer verarbeiteten oder zubereiteten Form in die Haushalte gelangen. Das bedeutet, dass sie meist in Plastik verpackt gekauft werden. Das spart Zeit bei der Zubereitung und beim Abwasch – und es ist bequem. Auch der Handel profitiert, weil er weniger Personal benötigt. Die Verpackungen werden zwar im Gelben Sack gesammelt, ein echtes Recycling ist jedoch noch sehr ausbaufähig. Auch der bundesdeutsche Verpackungsmüll landet teilweise in der Umwelt, wo er auch zu Mikroplastik zerfällt.
Foto Adobe Stock/209030721

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Lebensmittel von Plastik umhüllt: Wurst, Käse, Joghurt, Fertiggerichte: das Freiburger Ökoinstitut geht davon aus, dass 80 bis 90 Prozent aller Lebensmittel in einer verarbeiteten oder zubereiteten Form in die Haushalte gelangen. Das bedeutet, dass sie meist in Plastik verpackt gekauft werden. Das spart Zeit bei der Zubereitung und beim Abwasch – und es ist bequem. Auch der Handel profitiert, weil er weniger Personal benötigt. Die Verpackungen werden zwar im Gelben Sack gesammelt, ein echtes Recycling ist jedoch noch sehr ausbaufähig. Auch der bundesdeutsche Verpackungsmüll landet teilweise in der Umwelt, wo er auch zu Mikroplastik zerfällt.
Wo immer es geht, sollte man auf Verpackungen verzichten oder zumindest Ware wählen, die möglichst materialschonend verpackt ist. Neben Unverpacktläden bieten manche Händler auch die Möglichkeit, eigene Behälter etwa für Wurst mitzubringen. Das sollte man nutzen. Und wenn man Verpackungen im Gelben Sack entsorgt, sollten die einzelnen Teile zuvor getrennt werden, also etwa den Aludeckel vom Joghurtbecher abziehen.
Foto REWE Markt GmbH

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Wo immer es geht, sollte man auf Verpackungen verzichten oder zumindest Ware wählen, die möglichst materialschonend verpackt ist. Neben Unverpacktläden bieten manche Händler auch die Möglichkeit, eigene Behälter etwa für Wurst mitzubringen. Das sollte man nutzen. Und wenn man Verpackungen im Gelben Sack entsorgt, sollten die einzelnen Teile zuvor getrennt werden, also etwa den Aludeckel vom Joghurtbecher abziehen.
In jüngster Zeit ist sowohl beim Handel als auch in der Politik Bewegung in die Verpackungsdiskussion gekommen. So bieten etwa Discounter Obst und Gemüse nicht mehr ausschließlich in einer Plastikverpackung an. Und die EU hat sich zum Verbot mancher Einweg-Plastikwaren wie etwa Trinkhalmen entschieden. Diese Verbote könnte man ausweiten, etwa auf Einweg-Wasserflaschen. Ein solches Verbot müsste aber mit einer Aufklärungskampagne über das in Deutschland sehr gute und gesunde Leitungswasser verbunden werden, gibt das Ökoinstitut zu bedenken. Hilfreich wären auch weitergehende Vorschriften für eine noch bessere Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Besonders sinnvoll ist die Nutzung von Mehrweg-Verpackungen. Hier könnte ein System aus genormten Mehrweg-Behältern helfen, dessen Nutzung durch gesetzliche Vorgaben unterstützt wird – verbunden mit einer wirkungsvollen Kontrolle. Das würde sowohl die Zahl der Einwegverpackungen aus Plastik wie auch aus Glas reduzieren, denn auch letztere haben keine sonderlich gute Umweltbilanz.
Foto dpa

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In jüngster Zeit ist sowohl beim Handel als auch in der Politik Bewegung in die Verpackungsdiskussion gekommen. So bieten etwa Discounter Obst und Gemüse nicht mehr ausschließlich in einer Plastikverpackung an. Und die EU hat sich zum Verbot mancher Einweg-Plastikwaren wie etwa Trinkhalmen entschieden. Diese Verbote könnte man ausweiten, etwa auf Einweg-Wasserflaschen. Ein solches Verbot müsste aber mit einer Aufklärungskampagne über das in Deutschland sehr gute und gesunde Leitungswasser verbunden werden, gibt das Ökoinstitut zu bedenken. Hilfreich wären auch weitergehende Vorschriften für eine noch bessere Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Besonders sinnvoll ist die Nutzung von Mehrweg-Verpackungen. Hier könnte ein System aus genormten Mehrweg-Behältern helfen, dessen Nutzung durch gesetzliche Vorgaben unterstützt wird – verbunden mit einer wirkungsvollen Kontrolle. Das würde sowohl die Zahl der Einwegverpackungen aus Plastik wie auch aus Glas reduzieren, denn auch letztere haben keine sonderlich gute Umweltbilanz.
Textilfasern werden zu Mikroplastik: Der Abrieb synthetischer Textilfasern führt dazu, dass jede Person in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 77 Gramm Mikrofasern freisetzt. Vor allem bei der Produktion und später bei der regelmäßigen Wäsche gelangen die Miniteilchen ins Abwasser. Aber auch Glitzer und Beschichtungen belasten als Plastikfragmente die Umwelt. Und exportierte Altkleider gelangen in Ländern mit unzulänglicher Müllentsorgung nach der Nutzung oft unkontrolliert in die Umwelt. Dort zerfallen die Fasern in Mikroplastik.
Foto Adobe Stock/308007374

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Textilfasern werden zu Mikroplastik: Der Abrieb synthetischer Textilfasern führt dazu, dass jede Person in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 77 Gramm Mikrofasern freisetzt. Vor allem bei der Produktion und später bei der regelmäßigen Wäsche gelangen die Miniteilchen ins Abwasser. Aber auch Glitzer und Beschichtungen belasten als Plastikfragmente die Umwelt. Und exportierte Altkleider gelangen in Ländern mit unzulänglicher Müllentsorgung nach der Nutzung oft unkontrolliert in die Umwelt. Dort zerfallen die Fasern in Mikroplastik.
Als beste Lösung empfiehlt das Ökoinstitut Konsumentinnen und Konsumenten: weniger Kleidung kaufen. Der Rat betrifft auch Textilien aus Baumwolle, weil deren Produktion sehr ressourcenintensiv ist. Vergleichsweise umweltschonende Kleidung aus Lyocell oder Tencel – diese Faserwerkstoffe werden aus Eukalyptusholz gewonnen – haben aber ihren Preis, genauso wie Seide oder Wolle aus biologischer Produktion. Waschen sollte man Textilien nur dann, wenn es wirklich notwendig ist – und auch geflickte Kleidung schätzen.
Foto dpa

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Als beste Lösung empfiehlt das Ökoinstitut Konsumentinnen und Konsumenten: weniger Kleidung kaufen. Der Rat betrifft auch Textilien aus Baumwolle, weil deren Produktion sehr ressourcenintensiv ist. Vergleichsweise umweltschonende Kleidung aus Lyocell oder Tencel – diese Faserwerkstoffe werden aus Eukalyptusholz gewonnen – haben aber ihren Preis, genauso wie Seide oder Wolle aus biologischer Produktion. Waschen sollte man Textilien nur dann, wenn es wirklich notwendig ist – und auch geflickte Kleidung schätzen.
Das größte Problem – Reifenabrieb: Mit rund 100 000 Tonnen pro Jahr ist der Reifenabrieb in Deutschland für ungefähr ein Drittel des gesamten Eintrags von Mikroplastik verantwortlich. Deponieren darf man alte Reifen seit dem Jahr 2003 nicht mehr. Sie werden stofflich verwertet und verbrannt – und nur zu fünf Prozent runderneuert, fast ausschließlich Lastwagenreifen. Viel kann der Verbraucher nicht tun – außer weniger fahren. Alternativen sind der öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad. Und wenn man schon im Auto unterwegs ist, sollte man so vorausschauend wie möglich und mit richtigem Reifendruck fahren. Das reduziert den Abrieb. Wer aus Bequemlichkeit mit Winterreifen im Sommer fährt, erzeugt mehr Mikroplastik.
Foto Adobe Stock/122916124

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Das größte Problem – Reifenabrieb: Mit rund 100 000 Tonnen pro Jahr ist der Reifenabrieb in Deutschland für ungefähr ein Drittel des gesamten Eintrags von Mikroplastik verantwortlich. Deponieren darf man alte Reifen seit dem Jahr 2003 nicht mehr. Sie werden stofflich verwertet und verbrannt – und nur zu fünf Prozent runderneuert, fast ausschließlich Lastwagenreifen. Viel kann der Verbraucher nicht tun – außer weniger fahren. Alternativen sind der öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad. Und wenn man schon im Auto unterwegs ist, sollte man so vorausschauend wie möglich und mit richtigem Reifendruck fahren. Das reduziert den Abrieb. Wer aus Bequemlichkeit mit Winterreifen im Sommer fährt, erzeugt mehr Mikroplastik.
Sämtliche Maßnahmen für einen besseren Verkehrsfluss führen zu weniger Brems- und Beschleunigungsvorgängen. Das von der EU vorgeschriebene Label für Reifen bietet bereits die Möglichkeit zum Kauf besonders langlebiger und damit umweltschonender Reifen. Experten verweisen auch auf ergänzende Maßnahmen: Besonders viel befahrene Straßen sollten öfter gereinigt werden. Auch Filteranlagen an hoch belastenden Gullys könnten helfen.
Foto dpa

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Sämtliche Maßnahmen für einen besseren Verkehrsfluss führen zu weniger Brems- und Beschleunigungsvorgängen. Das von der EU vorgeschriebene Label für Reifen bietet bereits die Möglichkeit zum Kauf besonders langlebiger und damit umweltschonender Reifen. Experten verweisen auch auf ergänzende Maßnahmen: Besonders viel befahrene Straßen sollten öfter gereinigt werden. Auch Filteranlagen an hoch belastenden Gullys könnten helfen.
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