Sakralarchitektur Deutsche Architekten errichten Mega-Moschee in Algier
In Algier ist die drittgrößte Moschee der Welt entstanden – nach den Plänen von deutschen Architekten und Ingenieuren. Das Großprojekt hat jede Menge Superlative zu bieten. Als Vorbild für den gigantischen Gebetssaal diente die weltberühmte Moschee-Kathedrale von Córdoba mit ihrem Säulenwald.
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Der riesige Gebetssaal mit seinen bis zu 45 Meter hohen 32 Säulen
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Weithin sichtbare Landmarke und das neue Wahrzeichen der Stadt: die Große Moschee in der Bucht von Algier
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Djamaa el Djazair ist arabisch und bedeutet „Moschee für Algerien“, es ist der Name der nach Mekka und Medina drittgrößten Moschee der Welt.
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Die Mega-Moschee, auf halbem Weg zwischen der Altstadt und dem Flughafen in der Bucht von Algier gelegen, soll in dieser urbanen Randzone als Katalysator die Stadtentwicklung voranbringen. Aus der mehrspurigen Schnellstraße, die den Komplex säumt, soll ein städtischer Boulevard werden, Bäume wurden dafür schon gepflanzt.
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Wie schon der frühere französische Staatspräsident François Mitterrand seine „Grands Projets“, also die von ihm initiierten großen Bauprojekte wie die Louvre-Pyramide, die Nationalbibliothek oder die Opéra-Bastille in den 1980er Jahren, will auch die algerische Regierung die Mega-Moschee sowie weitere Großvorhaben als gebaute Symbole für Modernisierung und Erneuerung verstanden wissen.
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Das Frankfurter Büro KSP Jürgen Engel Architekten versteht seinen Entwurf, der vor zwölf Jahren siegreich aus einem Wettbewerb hervorging, als Neu-Interpretation der im Maghreb verbreiteten Pfeilerhallen-Moschee.
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Im Grundriss reihen sich vier quadratische Großeinheiten, 150 mal 150 Meter, linear in Richtung Mekka aneinander und öffnen sich in unterschiedlichem Maß der Umgebung. Auf einen offenen Platz mit Eingangsarkaden und Wasserbassin folgt eine Esplanade. Diese leitet zu den sakralen Nutzungen über: dem Hof für rituelle Waschungen und schließlich dem Gebetssaal.
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Dabei setzen sie in 618-facher Ausführung eine schlanke Säule mit weit auskragendem, blütenkelchartigem Kapitell als zentrales, alle Bereiche verknüpfendes Gestaltungsmotiv ein.
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Inspiriert ist das Säulenmotiv von der in Afrika heimischen Calla-Pflanze und der üppigen Vegetation des Landes. Die in Algerien dominierende Wüstenlandschaft greifen die Architekten hingegen in Farb- und Materialwahl auf, etwa mit sandfarbenem Travertin.
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Detail mit den Calla-Stützen aus Schleuderbeton. Im Hintergrund die Moucharabieh-Fassadenelemente des Minaretts.
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Der Gebetssaal kann an religiösen Feiertagen bis zu 36 000 Gläubige fassen.
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Der Gebetssaal hat mit seinen Säulenreihen die Moschee-Kathedrale von Córdoba zum Vorbild, heißt es in einer Pressemitteilung der Architekten, und ist von einer Kuppel gekrönt.
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Der schlanke Turm des Minaretts ist, entsprechend den Bautraditionen des Maghreb, asymmetrisch aus der Achse gerückt und mit seinen 265 Metern das höchste Gebäude Afrikas.
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Die Große Moschee ist das neue religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Zentrum der algerischen Hauptstadt.
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Zu dem Komplex gehören daher auch ein Museum, Geschäfte, eine Cinemathek mit vier Vorführungssälen, ein Konferenzzentrum, eine Bibliothek, eine theologische Hochschule und Wohnungen.
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Das Minarett beinhaltet auch weltliche Nutzungen, es handelt sich somit um ein „modernes Hybridhochhaus“. So befinden sich unter der verglasten Turmspitze mit ihrer Aussichtsplattform ein Museum der islamischen Kultur, Büros und Skylobbys.
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Das Prestigeprojekt ist freilich, wie jedes Großvorhaben, heftig umstritten; Kritiker hätten die nicht genannten, aber vermutlich rekordbrechenden Bausummen lieber in Bereiche wie Bildung oder Gesundheit fließen lassen, auch die unglaublichen Dimensionen wurden vielfach moniert.