Schmiden Die acht WM-Starterinnen
Reifen, Ball, Keulen, Band – das Handwerkszeug in der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) fliegt von 7. September an durch die Stuttgarter Porsche-Arena, wo die Weltmeisterschaften ausgetragen werden. In einer Bildergalerie stellen wir die acht WM-Starterinnen vom Bundesstützpunkt im Schmidener Friedensschulzentrum vor.
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Margarita Mamun aus Russland zählt zu den Favoritinnen im Einzel.
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DIE EMSIGE: Laura Jung ist eine akribische Arbeiterin. Mit ihrem Fleiß hat es die Saarländerin weit gebracht. Nur eine Olympiateilnahme fehlt ihr noch – bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart turnt sie um ihre vielleicht letzte Chance dafür. „Ich werde nicht jünger, man kann den Sport nicht ewig machen“, erklärt die 20-Jährige. Ihre Trainingspartnerin Jana Berezko-Marggrander sagt über sie: „Sie ist ein ziemlich witziger Typ, manchmal redet sie zu viel.“
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DIE ENTSPANNTE: Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass die Commodores das Lied „Easy like a Sunday morning“ für die in Moskau geborene Jana Berezko-Marggrander geschrieben haben. Die 19-jährige Sportsoldatin und Olympiateilnehmerin von London 2012 kommt stets so entspannt wie ein Sonntagmorgen daher. Sie bleibt immer relaxed. „Sie ist eine super Trainingspartnerin, ich könnte mir keine bessere wünschen“, sagt Laura Jung.
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DIE BEAUTYQUENN: Die besten Schminktipps oder verlässliche Einschätzungen zu den neuesten Labellos oder Lip Butters gibt es bei ihr – Darja Sajfutdinova, geboren in Nowosibirsk, aufgewachsen in Berlin (ihr Bruder Artur spielt in der Jugend von Hertha BSC Fußball). „Sie ist bei uns die Beautyqueen“, sagt Rana Tokmak. Doch die 18-Jährige ist nicht nur Mode-Lifestyle-Expertin, sondern auch eine sehr ausdrucksstarke Athletin, die nimmermüde trainiert. „Als sie noch im Einzel geturnt hat, war sie meine Lieblingsgymnastin“, sagt Sina Tkaltschewitsch.
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DIE CHEFIN: Erst kürzlich hat Rana Tokmak noch das Abitur am Schmidener Gustav-Stresemann-Gymnasium gemacht (Schnitt 2,0). Sie will als nächstes ein Pflegepraktikum absolvieren und dann über kurz oder lang Medizin studieren. Doch zunächst hat der Sport Vorrang bei der aus Castrop-Rauxel stammenden 19-Jährigen mit den türkischen Wurzeln. Sie führt die Nationalgruppe als Kapitänin an. Sie ist Spaßvogel, Motivatorin, Facebook-Beauftragte und Pressesprecherin zugleich. Kurzum: „Sie ist unsere Chefin“, sagt Darja Sajfutdinova.
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DIE ZIELSTREBIGE: Anastasija Khmelnytska ist in Prag geboren. Ihr Papa stammt aus der Ukraine, ihre Mama aus Russland. Ihre artistischen Eltern sind lange Zeit im Berliner Friedrichstadtpalast aufgetreten. Am 7. November 2014 bekam sie noch ein kleines Schwesterchen namens Taisia. „Wenn ich zu Hause in Berlin bin, helfe ich, wo ich kann“, sagt die 17-Jährige. Ihre Mitstreiterinnen charakterisieren sie als besonders zielstrebig. „Sie ist ein kluges Köpfchen und macht immer tolle Geschenke“, sagt Rana Tokmak.
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DIE NACHZÜGLERIN: Sie ist noch relativ neu im Kreise der Nationalgruppe: Julia Stavickaja turnte zwar schon bei den Weltmeisterschaften 2014 in Izmir mit (Platz neun), zog aber erst im Mai nach dem Abitur (Schnitt 1,9) aus Bremen nach Schmiden um. Die 18-Jährige ist eine Tierfreundin und hat zwei Hunde, die Labradore Idefix und Mitch. Für die Sportgymnastik hat sie das Klavierspielen aufgegeben. Ihre Eltern stammen aus Lettland, wo ihre Großeltern noch wohnen. „Wir beneiden sie alle um eines: Sie kann essen, was sie will, und bleibt dünn“, sagt Rana Tokmak.
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DAS NESTHÄCKCHEN: Sie ist nicht nur die Kleinste, sondern mit ihren erst 16 Jahren zugleich die Jüngste im deutschen WM-Aufgebot: Sina Tkaltschewitsch. Sie kam in Offenbach zur Welt, ihre Eltern wohnen in Obertshausen. Ihre Schwester Lea (14) lebt dagegen wie sie selbst im Schmidener Sportgymnastik-Internat, sie teilen sich ein Zimmer. Ihre Opas waren Kroaten. So erklärt sich auch der Nachname – er entspringt einer Eindeutschung. „Sina ist einfach so eine Süße, unser Küken“, sagt Daniela Potapova über das Nesthäkchen mit dem Spitznamen Sinchen-Bienchen.
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DIE ERSATZMAMA: Die Eltern von Daniela Potapova stammen aus der lettischen Hauptstadt Riga. Sie selbst ist in Berlin geboren. „Ich verstehe Berlinerisch, reden tue ich es aber nicht“, sagt die 19-Jährige. Sie gilt als sehr hilfsbereit und verfügt über integrative Fähigkeiten. „Sie ist die Mama für die ganze Gruppe, sie sorgt für jeden“, sagt Sina Tkaltschewitsch. Zudem wird bei Daniela Potapova der Sinn für Ordnung groß geschrieben. Oder wie Rana Tokmak es kurz und bündig ausdrückt: „Sie hat einen Putzfimmel.“