Schüler in Boston lernen künftig mit neuer Weltkarte Die Welt aus einem anderen Blick
Die Weltkarte des Duisburger Kartografen Gerhard Mercator aus dem 16. Jahrhundert hängt bis heute in den meisten Klassenzimmern auf dem Globus. In der US-Metropole Boston ist das ab sofort anders. Dort sollen die Schüler die wahren Größenverhältnisse der Erde kennenlernen.
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Foto Wikipedia commons/Yale Library Archives
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Der deutsche Kartograf Henricus Martellus Germanus fertigte 1490 diese Weltkarte an, die der Darstellung seines Kollegen Martin Behaim aus dem Jahr 1492 ähnelt. Beide verraten starke Einflüsse des ptolemäischen Weltbildes.
Foto Wikipedia commons/Dbachmann CC BY-SA 3.0
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Die Himmelsscheibe von Nebra (Sachsen-Anhalt), eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, ist das älteste astronomische Artefakt der Welt. Das aus der frühen Bronzezeit Mitteleuropas stammende Objekt stellt astronomische Phänomene und religiöse Symbole dar, ihr Alter wird auf 3700 bis 4100 Jahre geschätzt.
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Diese babylonische Weltkarte (im Besitz des British Museums in London) zeigt eine schematische Darstellung der Welt aus der Sicht der Babylonier zur Zeit des Neubabylonischen Reiches. Die Weltkarte ist auf einer Tontafel eingeritzt. Ihr Alter wird auf 700 bis 500 v. Chr. datiert.
Foto Wikipedia commons/J. van Loon
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Die Werke des Griechen Claudius Ptolemäus (100-160) zur Astronomie, Geografie und Astrologie galten in Europa bis in die frühe Neuzeit als Standardwerke. Laut ptolemäischen Weltbild befindet sich die Erde im „Centrum mundi“ , dem Mittelpunkt des Weltalls. Alle anderen Himmelskörper bewegen sich in Kreisbahnen um sie herum (Darstellung des ptolemäischen Weltsystems aus dem Jahr 1661).
Foto Wikipedia commons/unesco.org.uk
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Die Hereford-Karte ist die größte vollständig erhaltene „Mappa mundi“, wie die mittelalterlichen Weltkarte genannt wurden. Sie wurde zwischen 1285 und 1295 auf Kalbspergament (135 mal 165 Zentimeter) gemalt. Sie stellt ein „Weltgemälde“ dar, das den Betrachter über die Schöpfung und Heilsgeschichte belehren soll.
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Die Ebstorfer Weltkarte ist eine mittelalterliche Weltkarte von 3,57 Meter Durchmesser auf 30 zusammengenähten Pergamentblättern mit Jerusalem als Mittelpunkt. Mit rund 2300 Text- und Bildeinträgen ist sie umfangreichste mittelalterliche Weltkarte. Erhalten sind nur Reproduktionen, weil das Original 1943 während des Zweiten Weltkrieges verbrannte.
Foto Wikipedia commons/Andreas Walsperger
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Die berühmte 57,7 mal 75 Zentimeter große Weltkarte des deutschen Benediktinermönchs Andreas Walsperger von 1448/49 ist ein Abbild des christliche geprägten Spätmittelalters. Die heilige Stadt Jerusalem befindet sich im Zentrum der Scheibe.
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Die „Mappa mundi“ des venezianischen Mönchs und Kartografen Fra Mauro (1385-1459) stammt aus dem Jahre 1459. Er fertigte sie für den portugiesischen König Alfons V. an. Die Weltkarte gibt das topografische Wissen der Europäer jener Zeit wieder und zeigt Europa, Afrika und Asien.
Foto Wikipedia commons/Francesco di Antonio del Chierico
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Ptolemäus’ Sicht der Erde in einer Darstellung aus dem 15. Jahrhundert.
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Die Tabula Peutingeriana ist eine kartografische Darstellung des Straßennetzes im spätrömischen Reich von den Britischen Inseln über den Mittelmeerraum und den Nahen Osten bis nach Indien und Zentralasien. Die Straßenkarte ist nach dem deutschen Kartografen Konrad Peutinger (1465-1547) benannt.
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Donnus Nicolaus Germanus (1420-1490) war ein Kosmograf und Astrologe, der 1477 für die Vatikanische Bibliothek einen Himmels- und Erdglobus herstellte. Er veröffentlichte außerdem elf Manuskripte auf Pergament aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts, in denen er die Geografie von Ptolemäus neu herausgab.
Foto Wikipedia commons/Biblioteca Estense Universitaria, Modena
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Die Cantino-Weltkarte von 1502 zeigt den kartografischen Wissensstand der Entdeckungen portugiesischer Seefahrer um 1500. Sie ist nach Alberto Cantino benannt. Das um 1500 von dem portugiesischen Seefahrer Pedro Álvares Cabral entdeckte Brasilien ist zum ersten Mal abgebildet.
Foto Wikipedia commons/Library of Congress
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Martin Waldseemüller (1472-1520) war ein deutscher Kartograf, der die erste Weltkarte anfertigte, auf der die von Christoph Kolumbus entdeckten neuen Landmassen im Westen eingezeichnet waren. Er nannte sie nach dem Seefahrer Amerigo Vespucci „America“.
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„Die ganze Welt in einem Kleeblatt“ mit Jerusalem als Mittelpunkt der Welt ist der einer mittelalterlichen „Mappa mundi“ des deutschen protestantischen Pastors und Kartografen Heinrich Bünting aus dem 1581.
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Gerhard Mercator (1512-1594) war einer der bedeutendsten Geografen und Kartografen, der schon zu Lebzeiten als neuer Ptolemäus gerühmt wurde. Mit seiner großen Weltkarte von 1569 („Nova et aucta orbis terrae descriptio ad usum navigantium“) erlangte er Weltruhm.
Foto Wikipedia commons/Alvesgaspar
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Die in der Kartografie bis heute am häufigsten verwendete Mercator-Projektion (das Foto zeigt eine Mercator-Weltkarte aus dem Jahr 1569) ist eine nach dem Kartografen Gerhard Mercator benannte Form der Zylinderprojektion. Sie besticht durch eine winkeltreue Abbildung der Erdoberfläche.
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Die Karte auf der Grundlage der Mercator-Projektion stammt von dem englischen Gelehrten Samuel Butler (1774-1839). Berühmt wurde er durch seinen „Atlas of Ancient and Classical Geography“.
Foto Wikipedia commons/Lars H. Rohwedder/RokerHRO CC BY-SA 3.0
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Bei der sogenannten normalen Mercator-Projektion werden Breitenkreise und Meridiane (in der Geographie der vom Nord- zum Südpol verlaufende Halbkreis an der Erdoberfläche) zu Geraden.
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Die Mollweide-Projektion ist eine von dem deutschen Mathematiker Carl Brandan Mollweide (1774-1825) entwickelte flächentreue Kartenprojektion, welche die gesamte Erdoberfläche als Ellipse darstellt.
Foto Wikipedia commons/Strebe CC BY-SA 3.0
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Friedrich Eduard Max Eckert-Greifendorff (1868-1938) war ein deutscher Geograf und Kartograf, der die sechs Eckert-Projektionen entwickelte. Die hier dargestellte Eckert-II-Projektion ist eine trapezförmig-zylindrische Kartenprojektionen mit hexagonaler Form (sechs Seiten). Eckert-Greifendorff nutzte dabei Karten, die schon Abraham Ortelius um 1570 anfertigte.
Foto Wikipedia commons/Strebe CC BY-SA 3.0
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Walter Emmerich Behrmann (1882-1955) war ein deutscher Geograf. Seine Behrmann-Projektion ist eine zylindrische Kartenprojektion, die er 1910 erstellte.
Foto Wikipedia commons/Lars H. Rohwedder/RokerHRO CC BY-SA 3.0
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Die Hammer-Aitov-Projektion ist eine von dem deutschen Kartografen Ernst Hammer 1892 vorgeschlagene flächentreue Kartenprojektion, welche die gesamte Erdoberfläche als Ellipse darstellt. Sie basiert auf der Aitov-Projektion des russischen Kartografen Dawid Aitow (1854-1933), ist aber im Gegensatz zu dieser flächen- statt längentreu.
Foto Wikipedia commons/CIA World Factbook
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1961 fertigte der US-Kartograf Arthur H. Robinson diesen bis heute weitverbreiteten Kartennetzentwurf an. Die Robinson-Projektion ist eine vermittelnde Abbildung. Sie basiert auf einer Fülle von Referenzpunkten, die empirisch ermittelt wurden.
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Peters-Projektion heißt der vom Historiker Arno Peters 1973 veröffentlichte Kartennetzentwurf, eine Variante des flächentreuen Zylinderentwurfs, die weitgehend identisch ist mit James Galls orthographischer Projektion von 1855.
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Peters entwickelte seine Weltkarten mit dem Ziel, die Länder der Dritten Welt gegenüber den Industrieländern im korrekten Größenverhältnis darzustellen. Peters Veröffentlichung führte zu einer vermehrten Verwendung dieses Weltkarten-Netzentwurfs, der heute vor allem im angelsächsischen Sprachraum als Gall-Peters-Projektion bezeichnet wird.
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Auf dieser modernen geographisch-politischen Weltkarte sind die Strukturen der Erdoberfläche und der Meeresböden sowie die Staaten der Erde (Stand 2005) dargestellt.
Foto Wikipedia commons/Source (WP:NFCC#4)
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Die AuthaGraph-Projektion ist eine annähernd flächentreue Weltkartenprojektion, die im Jahr 1999 von dem japanischen Architekten Hajime Narukawa entwickelt wurde. Die Karte entsteht durch gleichmäßige Aufteilung einer Kugeloberfläche in 96 Dreiecke und anschließend in ein Tetraeder (ein Körper mit vier dreieckigen Seitenflächen) Das Wort AuthaGraph setzt sich aus authalisch (flächentreu) und -graphie zusammen.