So schmeckte früher der Sommer Kennen Sie noch diese Eissorten?
Die Kindheit – sie schmeckt kalt und süß nach Split, Nogger und Flutschfinger. Eine Erklärung, weshalb Erwachsene immer zum selben Eis greifen. Und in unserer Bildergalerie zehn Erinnerungen von Redakteuren an selige Eiszeiten ihrer Jugend.
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Eis am Stiel gibt’s in vielen Variationen. Bis heute ist Dolomiti Kult. Foto:Cool Collection/Tobias Sadecki
Foto Foto: Langnese
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In einer Zeit, in der Mütter ihre Töchter mit roten Strümpfen zu grünem Kleid in den Kindergarten gehen ließen, war Dolomiti auch modisch das Eis der Wahl. Zumal: drei Sorten für umgerechnet 25 Cent! Zudem endete der zitronensaure, himbeersüße Spaß mit einem aufregenden Rätseln darüber, woraus das nun schon matschige, extravagant schmeckende Eisgrün bestehen könnte. (golo)
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Nogger – der 1964 eingeführte Klassiker aus Vanille, Schoko und einer Glasur plus Zwieback-Bruch. Wer bei dem Namen an eine Abwandlung des „N-Worts“ denkt, hat Eis und Anstand nie geliebt. Den in den 80ern beliebten Slogan „Nogger dir einen!“ rückten Pubertierende in eine andere, zweideutige Ecke. Doch Nogger war ein Bekenntnis zur Behutsamkeit, denn wer ungestüm noggerte, riskierte, dass die Glasur abplatzte. (setz)
Foto Foto: Schöller
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Das erste Mal war’s in einer Autobahn-Raststätte in Österreich, als man mit einem futuristischen Eis am Plastikstiel beglückt wurde. Pop-Zitrone war von Schöller, das Pendant von Langnese hieß Jahre später Ed von Schleck. Für sieben Schilling (eine D-Mark) gab es coole Schlecktechnik für neunmalkluge Jungs. Leider endete das sachte Hochdrücken des Kolbens meist mit einer Ferkelei. (pav)
Foto Foto: Langnese
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Wer bei „Brauner Bär“ an ein Tier denkt, hat wohl nicht in den 70ern seine Kindheit erlebt. Denn in Wahrheit handelt es sich um ein Karamell-Eis mit Schoko-Überzug samt unvergleichlich köstlichem Karamell-Kern. Die Neuauflage allerdings schmeckt nicht unbedingt mehr zum Dahinschmelzen. (ina)
Foto Foto: Langnese
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Milchspeiseeis am Stiel, das mit einer Schicht aus Maracuja-Fruchteis überzogen ist: ganz schön exotisch und herrlich erfrischend. In den 60ern gab es Split bereits schon mal mit Himbeer-Schicht. Der gelbe Mantel hat sich in den 80ern etabliert. (ina)
Foto Foto: Langnese
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Anders als heute gab es in den 70ern nicht bei jedem Freibadbesuch ein Eis. Und schon gar kein großes. Einen Heidelbeer-Cocktail musste man sich verdienen, etwa mit dem ersten perfekten Köpfer. Dann tauchte man den weißen Spaten ins Milcheis und arbeitete sich zum kostbaren Fruchtpüree vor. Bei keinem anderen Eis konnte man den Genuss so ausdehnen: Glück in Zeitlupe. (aja)
Foto Foto: Langnese
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Wo zeigt er hin, der ausgestreckte Zeigefinger des Flutschfingers? Am besten zum Mund, denn das Wassereis in den Geschmacksrichtungen Limette, Erdbeere und Orange flutscht tatsächlich – vor allem an heißen Sommertagen. In den 70ern kam es auf den Markt, verschwand wieder und wurde 2002 von Langnese im Rahmen der Retro-Welle wieder ins Sortiment genommen. (ina)
Foto Foto: Langnese
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Das Eis für die Festtage! Kostete eine Mark, als Capri für weniger als die Hälfte zu haben war. Aber es war die Investition wert, denn: Es war Milcheis. Milch galt als rundweg gesund, ersetzte praktisch den Apfel. Das glaubten selbst Papa und Mama; zumindest taten sie so. Und: Es steckte in einer Kekstüte, die ihm den Namen gab: Cornetto, italienisch für Hörnchen. Eine schöne Verheißung, denn dass Eis in Italien besonders lecker sein sollte, das hatte man schon gehört. (pgt)
Foto Foto: Schöller
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1981 kam es auf den Markt: Himbi – ein Vanilleeis am Stiel mit – wie der Name schon andeutet – einem Himbeereis-Überzug. Nach einer längeren Pause feierte der Eis-Klassiker von Schöller 2009 aufgrund von vielen Fananfragen ein Comeback. (ina)
Foto Foto: Langnese
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Seit den 50ern im Sortiment ist Capri fester Bestandteil eines jeden Freibadbesuchs. Orangen-Fruchteis am Stiel: klebrig, pappsüß, herrlich. Der Dauerläufer ist jedoch nichts für Genießer, eher was für Sprinter. Denn viel Muße bleibt nicht: Schon nach kurzer Zeit läuft er über die Hand, arbeitet sich über die Ellbogen zu den Beinen vor. Eine Riesensauerei. Und doch: Genau so schmeckt der Sommer. (smt)