Stadtführung beim CSD Was Freddie Mercury in Stuttgarts Schwulenszene erlebt hat
Was unternahm der Queen-Sänger nach seinen Konzerten? Wo hat Harald Glööckler Jeans verkauft? Warum galt Königin Olga als „einziger Mann am Hof“? Eine neue Tour führt in die schwul-lesbische Vergangenheit einer bunten Stadt.
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Foto AP
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Freddie Mercury im Jahr 1986: Nach seinen Konzerten in Stuttgart besuchte er immer wieder den Kings Club.

Foto Stzn-Archiv
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König Karl, der von 1823 bis 1891 gelebt hat, gilt bei Historikern als homosexuell. „Alle europäischen Höfe staunten über die Ungeniertheit, in der der Regent seine männlichen Favoriten um sich scharte“, sagen die Macher der Rainbow-Tour vom Unnützen Stuttgartwissen. Mit Charles Woodcock fuhr der König oft nach Italien und schenkte ihm eine Villa in Friedrichshafen.

Foto Lichgut/Piechowski
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Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross auf dem Karlsplatz. Die Macher der Rainbow-Tour sagen über ihn: „Ihm haben wir die Einführung des diskriminierenden Paragrafen 175 im Reichsstrafgesetzbuch zu verdanken, der sexuelle Handlungen zwischen Männern für über 120 Jahre unter Strafe gestellt hat.“

Foto Lichtgut/Max Kovalenko
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Der Gedenkort Hotel Silber ist eine Station der Rainbow-Tour. In der früheren Gestapo-Zentrale wurde die Verfolgung Homosexueller auch noch nach dem Krieg weitergeführt.

Foto Andreas Engelhard
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Tom’s Bar im Bohnenviertel soll vor allem für jene Schwule ein Treff sein, die mit der teils schrillen und hippen Szene wenig anfangen können.

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Der Erlkönig ist eine von nur noch zwei Buchhandlungen in Deutschland, die sich auf die Rainbow-Community spezialisiert haben. Er wurde 1983 im Stuttgarter Westen eröffnet und befindet sich heute an der Nesenbachstraße.

Foto Archiv
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Modestar Harald Glööckler (rechts) führte mit seinem Lebensgefährten Dieter Schroth von 1987 bis 1997 ein Modegeschäft unweit des Tagblatt-Turms. Auch dieser Laden ist eine Station auf der Rainbow-Tour.

Foto Uli Kraufmann
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Der Rundgang führt an den Königsbau, wo im Juni 1979 die erste Demonstration in Stuttgart stattgefunden hat, bei der die Abschaffung des Paragrafen 175 gefordert wurde. Die Demo (hier ein Foto aus dem StN-Archiv) gilt als Vorläufer der CSD-Parade.

Foto Stuttgart-Album
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Das Hotel Marquardt war mit seinem Café in den 1920ern ein Treffpunkt von „Homoeroten“, wie sie sich nannten. „In den goldenen Zwanzigern gab es für jede Großstadt einen speziellen schwul-lesbischen Stadtplan“, weiß USW-Autor Patrick Mikolaj, „darin konnte man sich über Sitz und Zusammenkünfte eventuell vorhandener Organisationen, homoerotische Verkehrslokale, preiswerte Hotels und sogar ,verständnisvolle Ärzte und Rechtsanwälte’ informieren.“ Beliebt war unter anderem ein Maskenball für Männer im Saalbau der Rosenau im Westen.

Foto Stuttgart-Album
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Als die Kontaktaufnahme über das Internet noch nicht möglich war, trafen sich Homosexuelle in diesem Klohäuschen. Heute ist dieser Ort als Palast der Republik ein Hotspot lauer Sommernächte.