Stuttgarter Kickers Fünf Gründe für die Aufstiegsreife
Noch sind zwölf Spiele zu bestreiten. Und es ist ein harter und steiniger Weg für die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Oberliga, ihr Ziel Meisterschaft zu erreichen. Doch vor dem Heimspiel an diesem Samstag (14 Uhr) gegen Germania Friedrichstal gibt es Gründe, warum die Blauen aufstiegsreif sind.
6 Bilder
Foto Baumann
1 / 6
In der Oberliga gibt es viel zu jubeln bei den Stuttgarter Kickers: Lukas Kling, Nico Blank, Kapitän Tobias Feisthammel, Daniel Niedermann und Shkemb Miftari (v.li.).
Foto Baumann
2 / 6
Die Defensive: Die Stuttgarter Kickers haben in 22 Oberligaspielen erst 15 Gegentore kassiert – da kann kein anderer Club in der Liga mithalten. Am zweitwenigsten Treffer hat der 1. Göppinger Sportverein (22) kassiert. In 14 Spielen blieben die Blauen ohne Gegentor, siebenmal gewannen sie dabei mit 1:0. Gut möglich, dass die Weisheit „Offense wins games, Defense wins Championships“ in dieser Saison auch auf die Kickers zutrifft. Torwart Ramon Castellucci, vor der Saison vom VfB Stuttgart II gekommen, ist ein guter Rückhalt. In der Innenverteidigung hat sich zuletzt die geballte Routine durchgesetzt: Der drittligaerfahrene Patrick Auracher (29) und Tobias Feisthammel (31), der sogar schon in der zweiten Liga am Ball war, spielen gemeinsam im Abwehrzentrum. Marvin Jäger und Daniel Niedermann stehen jeweils als „Back Up“ zur Verfügung. Auf der rechten Abwehrseite bringt Dauerbrenner Johannes Ludmann (28) die nötige Abgeklärtheit mit, links hat sich Michael Klauß etabliert (31). Josip Landeka (31) kann auf der linken Seite jederzeit einspringen.
Foto Baumann
3 / 6
Der Torjäger: Mijo Tunjic – wer sonst?, hieß es schon häufiger in dieser Saison. Der Stürmer ist die Lebensversicherung der Kickers in der Offensive. In 19 Spielen hat er 15 Mal getroffen. Nur Marcel Sökler (22 Tore) vom SGV Freiberg hat in der Oberliga derzeit einen ausgeprägteren Torriecher. Tunjic hat so etwas wie eine eingebaute Toregarantie. Eine Etage höher in der Regionalliga hat er sich schon zweimal die Torjägerkrone geholt: In der Saison 2009/10 im Dress der Kickers mit 19 Treffern, 2015/16 im Trikot der SV Elversberg mit 21 Toren. Schon Anfang des Monats hat er signalisiert, den Kickers über die Saison hinaus treu zu bleiben. „Es sieht gut aus, dass ich bleibe – und das ligaunabhängig“, sagte der 31-Jährige. Wollen die Kickers im Aufstiegsrennen erfolgreich sein, sollte Tunjic auf der Zielgeraden möglichst von Verletzungen oder Sperren verschont bleiben.
Foto
4 / 6
Die Fans: Auf die Unterstützung der Anhänger können die Kickers auch in der fünften Liga zählen. Egal ob zu Hause oder auswärts – kein anderer Club erfährt so viel Rückendeckung in dieser Spielklasse wie die Blauen. Im Schnitt kommen in dieser Saison bisher 2723 Fans zu den Heimspielen ins Gazistadion. Zum Derby gegen den SSV Reutlingen (1:0) strömten sogar 6350 Besucher auf die Waldau – Saisonrekord. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison in der Regionalliga konnten die Blauen nur 2503 Zuschauer im Schnitt begrüßen. Die weiteren Zuschauerschnitte der Stuttgarter Kickers der vergangenen Jahre: Saison 2016/17 (Regionalliga): 3036; Saison 2015/16 (dritte Liga): 4578; Saison 2014/15 (dritte Liga): 4420; Saison 2013/14 (dritte Liga): 3969; Saison 2012/13 (dritte Liga): 3897; Saison 2011/12 (Regionalliga): 3626.
Foto Baumann
5 / 6
Die Infrastruktur: Mit dem Gazistadion auf der Waldau haben die Stuttgarter Kickers ein drittligataugliches Stadion. Die Gesamtkapazität beträgt 11 544, davon sind 2211 überdachte Sitzplätze. Andere Aufstiegskonkurrenten in der Oberliga, wie der FSV 08 Bissingen, der SGV Freiberg oder der 1. Göppinger Sportverein, müssten sich bei einem Sprung nach oben über ihre jeweiligen Heimspielstätten Gedanken machen. Zu Risikospielen müssten diese Clubs in andere Stadien ausweichen. Auch der ADM-Sportpark in Degerloch bietet mit seinem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) gute Trainingsmöglichkeiten für die Jugend der Kickers. Derzeit spielen die U19, die U17, die U16 und die U15 allesamt in den höchsten Spielklassen. Die Geschäftsstelle um den hauptamtlichen Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer und den Organisationschef Kim Stehle ist professionell aufgestellt.
Foto Baumann
6 / 6
Die Erfahrung: Unaufgeregt, mit ruhiger Hand, führen der Sportliche Leiter Martin Braun und Trainer Tobias Flitsch die sportlichen Geschicke. Zudem sind die Wege zu Präsident Rainer Lorz kurz. Der 50-jährige Braun bringt viel Erfahrung aus seiner Zeit als Bundesligaprofi mit, nach seiner Karriere lernte er in diversen Tätigkeiten beim SC Freiburg (PR-Manager), dem VfR Aalen (Geschäftsführer) und dem FC 08 Villingen (Trainer und Sportvorstand) auch andere Bereiche kennen. Chefcoach Tobias Flitsch sammelte wichtige Erkenntnisse bei seiner Tätigkeit bei Regionalligist SSV Ulm 1846. Den 1. FC Heiningen hatte er zuvor von der Kreisliga A bis in die Verbandsliga geführt. Den 39-Jährigen Taktiktüftler bringt so leicht nichts aus der Ruhe, die wenigen Verletzungen in seinem Kader sprechen zudem für eine gute Trainingssteuerung. Nicht zuletzt haben die Kickers eine Mannschaft, die gespickt ist mit erfahrenen Kräften. Für Martin Braun könnte dies das entscheidende Plus im Aufstiegsrennen werden: „Wir haben viele routinierte Spieler, die mit solch einer anspruchsvollen Situation umgehen können. Ich glaube deshalb, dass in unserer Mannschaft in der entscheidenden Phase nicht die große Nervosität ausbrechen wird“, sagt der Sportliche Leiter.