StZ-Hochschulatlas Die Qual der Wahl
Mathematik, Jura oder Psychologie? Die Auswahl an Studienbereichen in Baden-Württemberg ist groß und vielfältig. Studierende haben uns erzählt, was sie studieren und welche Gründe sie bei ihrer Wahl beeinflusst haben.
21 Bilder
Foto dpa
1 / 21
Die Wahl des Studienbereichs ist nicht immer einfach, persönliches Interesse und Begabung helfen bei der Entscheidung. 20 Studierenden berichten in der Bilderstrecke, welches Studium sie gewählt haben und warum.
Foto privat
2 / 21
Nach dem Abitur wollte Patrick Vogel seine Sprachen und Mathematikbegabung nutzen. „Wirtschaftswissenschaften bietet freie Wahlmöglichkeiten mit etwa 30 verschiedenen Profilfächern“, begründet der 20-Jährige seine Studienwahl. Außerdem müsse man sich in den Wirtschaftswissenschaften noch nicht entscheiden, in welchem Bereich man später arbeiten möchte. „Mit einem guten Abschluss können wir in ganz verschiedene Berufe einsteigen“, sagt der Student der Wirtschaftswissenschaften der Uni Hohenheim in Stuttgart.
Foto privat
3 / 21
„Schon in der Schule war ich mehr an Mathe, Physik und Technik als am Schreiben von Aufsätzen interessiert“, erzählt Florian Möllmann (22). Das Umgehen mit Zahlen müsse einem aber liegen. „Anfangs hatte ich Respekt vor meinem Studium, weil man viele Horrorgeschichten von zahllosen Abbrüchen und Zwangsexmatrikulationen hört“, sagt der Konstanzer Student. „Zwar ist es anspruchsvoll, aber ich bin sehr zufrieden mit der Wahl.“ Maschinenbau biete sehr gute Berufschancen.
Foto privat
4 / 21
Schon am Berufskolleg hat Tobias Grenz gerne mit Computern gearbeitet. So fiel die Wahl auf den Studiengang Technische Informatik. „Ich wollte mehr über die Funktionsweise von Computern, die Hardware und das Programmieren lernen“, berichtet der 24-Jährige. In den ersten Semestern müsse man sich allerdings durch jede Menge Mathe, Physik und Elektrotechnik beißen. „Aber dafür gibt es allerhand Unterstützung, wie Mathe-Vorkurse oder Tutorien“, versichert der Student.
Foto privat
5 / 21
Nach dem Abitur wollte sich Maximilian Lüders (25) weder auf einen Ingenieurstudiengang noch auf reine BWL festlegen. „Wirtschaftsingenieurwesen war für mich der perfekte Mittelweg“, berichtet der Karlsruher Student. „Wirtschaftsingenieure sind im Berufsleben sehr gefragt, da sie in Wirtschaft, Technik und Informatik mitreden können.“ Man erhalte eine gute logisch-mathematische Ausbildung und habe viele Wahlmöglichkeiten, wie etwa Fahrzeugmechanik oder Wirtschaftspolitik.
Foto privat
6 / 21
Ganz idealistisch ist Alisa Schweikert in ihr Studium gestartet: „Ich wollte Menschen helfen.“ Nun ist sie im achten Semester und immer noch zufrieden mit ihrer Wahl Medizin. Doch der Anfang war hart: „Während des Semesters muss man in der Vorklinik ziemlich viel lernen“, sagt die 23-Jährige. Praktische Erfahrung habe sie beim Krankenhauspraktikum in den Semesterferien gesammelt. Ohne Wartesemester brauche man einen sehr guten Abiturschnitt, um einen Studienplatz zu erhalten.
Foto privat
7 / 21
Dass sie einmal unbedingt im Verlagswesen arbeiten möchte, war Svenja Wulff schon früh klar. Die 25-Jährige hat nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolviert und sich danach im Fach Germanistik eingeschrieben. Um als studierter Germanist nicht als Taxifahrer zu enden, empfiehlt sie Studienanfängern, früh außeruniversitäre Erfahrungen zu sammeln und über Praktika Schlüsselqualifikationen zu erwerben. „Und man darf das Lesepensum nicht unterschätzen.“
Foto privat
8 / 21
Dass sie in die technische Richtung gehen möchte, war Annika Kaupp (25) klar: „Am Unitag fiel dann die Wahl auf Elektro- und Informationstechnik“, berichtet sie. In dem Studiengang bekomme man ein breites technisches Basiswissen vermittelt. Am Anfang müsse man sich durch die Grundlagen Mathe, Physik und Informatik durchkämpfen, danach könne man freier wählen. „Frauen sollten übrigens keine Angst vor männlich dominierten Studiengängen haben – wir werden alle gleich behandelt.“
Foto privat
9 / 21
Schon in der Schule mochte Marilena Leichter das Fach Mathematik am liebsten. „Im Studium ist die Mathematik allerdings ganz anders als in der Schule“, warnt die 22-Jährige potenzielle Studienanfänger. Man rechne sehr viel weniger und führe vor allem Beweise. Schon im Vorhinein wusste sie, dass das Studium anspruchsvoll werden würde. „Man braucht eine hohe Frustrationstoleranz.“ Über ihren Berufswunsch ist sie sich noch nicht klar. Viele würden Versicherungsmathematiker.
Foto privat
10 / 21
Die Wahl für sein Studienfach fiel in der Oberstufe: „Ich hatte damals Biologie- und Chemieleistungskurs“, berichtet Maximilian Münster. Besonders interessierte den 23-Jährigen die Molekularbiologie – dafür sei Heidelberg die Topadresse. Auch die Unis in Freiburg, München und Göttingen hätten einen sehr guten Ruf. Er warnt aber vor den Grundlagenfächern: „Am Anfang hat man fast nur Chemie, Physik und Mathematik“, sagt er. „Das ist für viele Studienanfänger überraschend.“
Foto privat
11 / 21
Dass Anna Genthner mit Menschen arbeiten wollen würde, wusste sie schon als Schülerin. „Ich wollte aber keine reine Pädagogik, sondern ein breit gefächertes Studium ergreifen.“ Mit einem Abschluss in Sozialer Arbeit könne sie in viele Berufe einsteigen, sagt die 22-Jährige, die an der Hochschule Mannheim studiert. „Das Studium ist auch die Zeit, um die Persönlichkeit so festigen, dass man später problemlos in Beratungsstellen und mit Hilfe suchenden Menschen arbeiten kann.“
Foto privat
12 / 21
Als sich Simon Kammann für das Chemiestudium einschrieb, hatte er bereits eine Ausbildung als Chemielaborant in der Tasche. „Ich wollte gerne an eine Hochschule, an der Chemie die Hauptrolle spielte“, erzählt der 23-Jährige. Nach einem Infotag entschied er sich für Aalen. Er warnt allerdings vor hohen Abbrecherquoten: „Generell wird in den ersten zwei Semestern sehr stark aussortiert.“ Wer aber bei einer Prüfung durchfalle, bestehe dafür meist beim zweiten Mal, ist seine Erfahrung.
Foto privat
13 / 21
Schon in ihrer Schulzeit mochte Katharina Gärtner (21) die Englischstunden: „Ich interessierte mich für Literatur und spreche gerne die Sprache.“ Nach ihrem Abitur war sie ein Jahr lang als Au-pair in Irland, dort festigte sich der Wunsch. „Ich entschied mich dann noch für BWL als Nebenfach, um später einmal bessere Chancen zu haben.“ Anglistik sei aber nicht zu vergleichen mit dem Englischunterricht. In Linguistik lerne man beispielsweise alles über Laute und die Funktion von Sprache.
Foto privat
14 / 21
Die Idee für ihr Studium bekam sie beim Pflichtpraktikum in der Realschule: „Ich war eine Woche lang in einem Ingenieurbüro“, erinnert sich Jenny Spiegler. Mittlerweile schreibt die 24-Jährige an ihrer Masterarbeit in Bauingenieurwesen und ist hochzufrieden. „Das Studium ist sehr breit gefächert und nach dem Master kann man in ganz verschiedenen Richtungen des Bauingenieurwesens einsteigen.“ Studienanfängern empfiehlt sie, die Abgaben im Studium nicht zu locker zu nehmen.
Foto privat
15 / 21
Die Idee, Erziehungswissenschaften zu studieren, kam Florian Funk im Auslandsjahr. Dort lernte er den Schüleraustauschverein Youth For Understanding (YFU) kennen, in dem er sich bis heute engagiert. „Mir gefällt die kulturelle Verständigung und das selbstständige Arbeiten“, sagt er. Dies hofft er, durch sein Studium weiter vertiefen zu können. In seinem Fach müsse man sich unbedingt zutrauen, vor einer Gruppe frei zu sprechen. „Viele Seminare laufen interaktiv ab“, so der 23-Jährige.
Foto privat
16 / 21
Lange konnte sich Alexander Rein (26) nicht zwischen Mathe und Physik entscheiden. „Nachdem ich mich mit einem Physik-Dozenten unterhalten habe, fiel meine Wahl auf Physik.“ Wichtig seien auf jeden Fall gute Mathekenntnisse. „Das Studium ist am Anfang sehr theorielastig, manches versteht man erst lange, nachdem man die Klausur geschrieben hat“, sagt er. „Da muss man durchhalten.“ Mit einem Master in Physik könne man dafür aber auch in Ingenieurberufen arbeiten.
Foto privat
17 / 21
Ein Praktikum im Stuttgarter Amtsgericht weckte in Nelly Pretzlaff (23) den Wunsch, Jura zu studieren: „Außerdem hatte ich in meiner Schulzeit eine Patentanwältin einer Großkanzlei als Mentorin“, berichtet sie. Durch die verschiedenen Fälle und Menschen, mit denen man zu tun habe, sei der Job abwechslungsreich. Studienanfängern empfiehlt sie, von Anfang an kontinuierlich zu lernen: „Sonst steht man in der Examensvorbereitung vor einem sehr großen Berg, der schwer zu bewältigen ist.“
Foto privat
18 / 21
Nach dem Abitur wusste Johanna Feucht nicht genau, was sie künftig machen soll: „Ich habe mich deshalb für einen sehr allgemein gehaltenen Studiengang entschieden, der einem viele Türen öffnet“, berichtet die 23-Jährige. Am Anfang habe sie der enorme Leseaufwand in Politik- und Verwaltungswissenschaften überrascht: „Aber fast alle Studiengänge sind sehr theoretisch gehalten.“ Für ihr Praxissemester bewirbt sie sich beim Auswärtigen Amt oder in einem Goethe-Institut im Ausland.
Foto privat
19 / 21
Sein Geschichtslehrer hat Benjamin Kohler dazu inspiriert, Geschichte zu studieren: „Er konnte sein Fach spannend rüberbringen und hat mich sehr geprägt“, sagt der 23-Jährige, der ebenfalls Gymnasiallehrer werden will. „Ich dachte, dass ich im Studium einen Überblick über geschichtliches Wissen erhalte“, sagt er. Man lerne aber vor allem das wissenschaftliche Arbeiten. Was er später in der Schule vermitteln soll, eignet sich der Konstanzer Lehramtsstudent selbstständig an.
Foto privat
20 / 21
Schon seit er ein kleiner Junge ist, interessiert Jonas Buse alles, was sich bewegt und einen Motor hat. „Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker absolviert“, erzählt der 25-Jährige. „Danach wollte ich noch tiefer in die Materie einsteigen und entschied mich für das Studium der Fahrzeugtechnik.“ Potenziellen Mitstudenten empfiehlt er, vorher ein Praktikum in einem Betrieb zu machen, der mit Autos zu tun hat. Häufig sei ein Praktikum sogar verpflichtend.
Foto privat
21 / 21
Zu Beginn ihres Studiums war esLena Roemer wichtig, dass sie sich noch nicht auf einen Spezialbereich festlegen musste: „Die Psychologie stellt eine breite Basis dar, um sich in alle möglichen Richtungen weiter zu spezialisieren“, sagt die 23-Jährige. Im Studium werde man in viele spannende Themengebiete eingeführt – Dinge mit Alltagsbezug lerne man aber eher selten. Außerdem sollte man sich auf das Vorurteil einstellen: „Oh, du studierst Psychologie? Dann muss ich aufpassen, was ich sage!“