Tiger Woods Das sind die größten Comebacks der Geschichte
Tiger Woods schrieb mit seinem Comeback Sportgeschichte. Aber der Golf-Superstar ist nicht der erste, dem ein solch sensationelles Comeback gelang. Sehen Sie in unserer Bildergalerie die größten Comebacks der Sportgeschichte.
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Mission accomplished: Mission erfüllt. Der Tiger ist endgültig zurück.

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Tiger Woods war der Dominator der Golf-Tour um die Jahrtausendwende. Golf ist Tiger Woods, keiner kann dem US-Amerikaner das Wasser reichen. 2001 – mit gerade einmal 26 Jahren – hält er gleichzeitig alle vier Major-Titel auf der PGA-Tour, heute bekannt als „Tiger Slam“, weil er nicht alle vier Major in einer Saison gewonnen hatte. 2008 hat er mit ersten Verletzungsproblemen zu kämpfen, 2009 machen private Probleme weltweit Schlagzeilen und der Tiger verabschiedet sich auf unbestimmte Zeit vom Golfsport. Er wolle sich um seine Familie kümmern, die Ehe mit der Schwedin Elin Nordegren geht dennoch in die Brüche. Der US-Amerikaner unterzieht sich mehrerer Operationen, kämpft ab 2011 auf der Tour wieder um den Anschluss. Mit ersten Erfolgen beim Ryder Cup und der Tour meldete er sich in der erweiterten Weltspitze zurück. Aber erst sein jetziger Sieg beim US Masters 2019 – seinem insgesamt 15. Major-Sieg und seinem ersten Major-Triumph seit 2008 – krönt der mittlerweile 43-Jährige sein Comeback. „Das größte Comeback der Sportgeschichte“, schreibt beispielsweise NBA-Superstar Steph Curry über das Comeback der Golf-Legende. Golf-Legende Phil Mickelson sagt: „Was ein großartiger Moment für unseren Sport. Ein Tag für die Geschichtsbücher.“ Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

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Das erste Wunder war, dass der damals amtierende Weltmeister Niki Lauda (links, neben Alain Prost) seinen schrecklichen Feuer-Unfall 1976 auf dem Nürburgring überlebte. Das zweite Wunder, dass er nur 42 Tage später bim Grand Prix von Italien wieder im Cockpit seines Ferraris saß. Weltmeister wurde in dieser Saison James Hunt, nicht der charismatische Österreicher. Aber bereits im folgenden Jahr hatte der damals 28-Jährige seine Dominanz wiedererlangt und wurde zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister. Übrigens war auch Alain Prost 1991 aus der Formel 1 zurückgetreten, um 1993 zurückzukehren und nochmals Weltmeister zu werden. Danach beendete der Franzose seine Karriere aber endgültig.

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Mario Lemieux war der angedachte Nachfolger von Eishockey-Legende Wayne „The Great One“ Gretzky. Lemieux dominierte mit seinen Pittsburgh Penguins die NHL zu Beginn der 90er-Jahre. Die beiden Stanley-Cup-Titel 1991 und 1992 sollten nur der Beginn einer Dynastie in „Steel City“ sein – aber eine Krebserkrankung des Kanadiers schockte 1993 die Sportwelt, weit über Pittsburgh hinaus. Der damals 28-Jährige beendete seine Karriere, konzentrierte sich auf die Strahlentherapie und übernahm in der Folge die Leitung der Penguins. Im Dezember 2000 – im Alter von 35 Jahren – kündigte er sein Comeback an, führte die Penguins noch mehrere Male in die Play-offs und ist am Ende seiner Karriere (2006) mit 1,883 Punkten im Schnitt pro Spiel der zweiterfolgreichste Scorer der NHL-Historie, natürlich hinter Wayne Gretzky (1,921 Punkte pro Spiel). Heute ist Lemieux immer noch Gesellschafter der Penguins und treibt mit seiner Mario Lemieux Stiftung die Erforschung von Blutkrebs voran.

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Natürlich darf in dieser Aufzählung auch Muhammad Ali nicht fehlen. Vom IOC 1999 offiziell zum „Sportler des Jahrhunderts“ geehrt, ist der 2016 verstorbene Ex-Weltmeister für viele Sportfans schlicht der größte Boxer aller Zeiten. 1967 wurde Ali sein Titel aberkannt, weil er sich geweigert hatte, den Wehrdienst im US-Militär anzutreten, was gleichbedeutend mit einem Einsatz in Vietnam gewesen wäre. Seine angedachte Gefängnisstrafe von fünf Jahren musste er nur nicht antreten, weil er die Kaution bezahlen konnte. 1970 wurde auch seine Sperre im Boxsport aufgehoben. Vier Jahre dauerte es, ehe Ali im „Rumble in the Jungle“ den 1967 entzogenen WM-Titel gegen George Foreman zurückgewinnen konnte. Damit widerlegte er nach Floyd Patterson als zweiter Schwergewichtsboxer der Geschichte das ungeschriebene Gesetz: They never come back!

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Serena Williams ist mit 23 Grand-Slam-Titeln die erfolgreichste Tennisspielerin der Open-Ära. Einzig die Australierin Margaret Court hat mit 24 Titeln noch mehr vorzuweisen als die US-Amerikanerin. Williams gewann im Frühjahr 2017 die Australian Open als sie bereits schwanger war und brachte im September 2017 ihre Tochter Alexis Olympia Ohanian Jr. zur Welt. Nach einer während der Geburt erlittenen Lungenembolie schwebte die frisch gebackene Mutter über Tage in Lebensgefahr, kam aber bereits im Februar 2018 zurück auf die Tour. Zwar konnte sie seither kein Grand-Slam-Turnier mehr gewinnen. Aber allein, dass sich die vielleicht größte Tennisspielerin der Geschichte 2018 sowohl in Wimbledon als auch bei den US Open bis ins Finale spielte, gilt in der Tenniswelt als kleines Sportwunder.

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Nach seinem 22. Edelmetal bei den Olympischen Spielen in London hatte Michael Phelps seine Karriere als erfolgreichster Olympionike der Geschichte zunächst beendet. Nur um 2014 sein Comeback im US-Schwimm-Team anzukündigen. 2016 in Rio gewann er dann seine Goldmedaillen Nummer 19 bis 23 und beendete anschließend seine Karriere als einer der größten Sportler aller Zeiten.

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Michael Jordan – der GOAT („Greatest of all time“). Nach drei gewonnenen Titeln mit den Chicago Bulls trat der damals 30-Jährige Jordan unter Tränen vom Basketball zurück. Kurz zuvor war sein Vater, James Jordan, ermordet worden. Daher beschloss die Ikone, den Wunsch seines Vaters zu erfüllen und Profi-Baseballer zu werden. Nach einem kurzen Intermezzo in den Nachwuchsteams der New York Yankees kehrte Jordan am 18. März 1995 zurück („I’m back“) und gewann von 1996 bis 1998 nochmals drei Meistertitel mit seinen Bulls. Nach seinem erneuten Karriereende 1999 kehrte er 2001 nochmals auf den Platz für die Washington Wizards zurück – über dieses Kapitel der einzigartigen Karriere des wohl größten Basketballers aller Zeiten hüllen wir an dieser Stelle aber den Mantel des Schweigens.

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Martina Navratilova war in den 1980er-Jahren die dominante Athletin auf der Frauen-Tour. Erst mit dem Aufstieg einer gewissen Steffi Graf verlor die gebürtige Tschechin ihre Vormachtstellung auf der Tour. 1994 gab sie ihren Rücktritt bekannt, im Jahr 2000 wurde sie vom Tennis-Weltverband in die „Hall of Fame“, die Ruhmeshalle des Tennissports aufgenommen. Kurz nach der Aufnahme entschloss sich die ehemalige Nummer eins der Welt zu einem Comeback auf der Tour und schrieb Rekorde für die Ewigkeit: 2002 gewann sie gemeinsam mit Natalja Zwerewa das WTA-Turnier in Madrid und brach als 46-Jährige den Rekord von Billie Jean King als älteste Siegerin eines WTA-Turniers. 2006 gewann sie an der Seite von Bob Bryan das Mixed-Finale der US Open und wurde mit fast 50 Jahren die bis heute älteste Grand-Slam-Siegerin der Geschichte.

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Alessandro Zanardi gewann in der Champ-Car-Serie zwei WM-Titel und gewann insgesamt bei 15 Rennen. In der Formel 1 reichte es hingegen nur zu einem Punkt beim Rennen in Brasilien 1993. Nach einem verhängnisvollen Tourenwagen-Unfall auf dem Lausitzring 2001 verlor der Italiener beide Beine und musste mehrfach wiederbelebt werden. 2005 kehrte er zur Tourenwagen-WM zurück, 2006 saß er gar wieder in einem Formel-1-Testwagen und startete nach dem Ende seiner Motorsport-Karriere eine zweite Karriere im paralympischen Sport. Bei den Sommer-Paralympics 2012 in London gewann der dann 46-Jährige sowohl Gold im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen sowie Silber im Mixed-Teamfahren.

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Der „Herminator“, Hermann Maier war der dominierende Skifahrer um die Jahrtausendwende, wenn es um die Geschwindigkeitsdisziplinen Abfahrt und Super-G ging. 2 Mal Olympiasieger, 2 Mal Weltmeister – dann der Schock. Nach einem Motorradunfall 2001 war lange nicht klar, ob Maier jemals wieder Skifahren würde können. Selbst eine Beinamputation stand im Raum. Aber, der Österreicher kämpfte sich zurück, gewann in Turin eine olympische Silber und eine Bronzemedaille und krönte sein Comeback 2005 mit dem Weltmeistertitel im Riesenslalom von Bormio. 2009 trat Maier vom aktiven Rennsport zurück, gilt aber bis heute als einer der größten Abfahrer aller Zeiten.

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Martin Schmitts hatte seine erfolgreichsten Jahre um die Jahrtausendwende: Weltmeister auf der Großchance 1999 und 2001, Olympiasieger in Salt Lake City 2002, dann kam der Knick. Private und sportliche Probleme, der Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit. 2009 dann das Comeback: Silber bei der Weltmeisterschaft in Liberec und ein Jahr später gewinnt er mit der Mannschaft olympischen Silber in Vancouver. Erst 2014 tritt der mittlerweile 36-jährige Schwenninger als vierfacher Weltmeister und einmaliger Olympiasieger vom aktiven Sport zurück.

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Kim Clijsters ist 2003 mit gerade einmal 20 Jahren die Nummer eins der Tenniswelt. 2005 gewann sie ihren ersten Grand-Slam-Titel und gewann mit Belgien den Fed Cup. „Ich bin erst 22, aber mein Körper fühlt sich viel älter an“, sagt sie nach dem Triumph in New York. Zwei Jahre später, mit 25 beendet die Belgierin ihre Karriere. 2009 kehrte sie auf die Tour zurück und gewann nur ein halbes Jahr später unter den Augen ihrer Tochter Jada bei den US Open ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Ein Triumph, den sie im Folgejahr gar wiederholen konnte. 2012 beendete sie in Flushing Meadows ihre Karriere auf Position 20 der Weltrangliste.

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Als George Foreman 1974 gegen Muhammad Ali in den Ring stieg, galt er als Favorit. Wurde allerdings im „Rumble in the Jungle“ von seinem Herausforderer entthront. Ali verweigerte ihm einen Rückkampf und so beendete der US-Amerikaner 1977 seine Karriere. 1987 kehrte er in den Ring zurück und wurde 1994 mit 45 Jahren der älteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Die zwanzig Jahre Zeitspanne zwischen dem Verlust und der Wiedererlangung des Weltmeistertitels sind die größte solche Spanne in der Boxgeschichte.

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Björn Bork (rechts, neben Ivan Lendl): Mit 25 Jahren hatte der Schwede fünfmal Wimbledon und viermal die French Open gewonnen – und die Motivation verloren. 1982 und 1983 spielte Borg jeweils nur das Turnier in Monte Carlo, erklärte danach sein Karriereende, nur um 1984 in Stuttgart anzutreten. Das Kurz-Comeback endete mit einem 3:6, 1:6 gegen Henri Leconte. 1991 nahm Borg einen neuen Anlauf. Der fast 35-Jährige gab ein Mitleid erregendes Bild ab, war ein chancenloses Fossil aus einer anderen Tennis-Epoche. Nach zweieinhalb Jahren und zwölf Erstrunden-Pleiten bei ebenso vielen Turnierstarts war der Spuk vorbei.

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Monica Seles: Seles eroberte 1991 als bis dahin jüngste Tennis-Spielerin der Geschichte Platz eins der Weltrangliste, die jahrelange Dominanz von Steffi Graf bröckelte. Dann kam der 30. April 1993. Auf dem Center Court in Hamburg wird Seles von einem verwirrten Graf-Fan niedergestochen. Es ist der Tag, der ihre „Seele beschädigte“, wie Seles später in ihrer Biographie schrieb. Seles’ äußerliche Wunde heilte schnell, und dennoch dauert es Jahre, ehe die einst zähe Kämpferin auf den Tennisplatz zurückkehrte. Zwar feierte sie 1996 bei den Australian Open einen weiteren Grand-Slam-Sieg, doch sie hatte mit einer Essstörung zu kämpfen, ehe sie 2008 ihre Laufbahn endgültig beendete.

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Greg LeMond: Im April 1987 war Radprofi LeMond so gut wie tot. Bei einem Jagdunfall wurde der Amerikaner, der ein Jahr zuvor die Tour de France gewonnen hatte, von seinem Schwager lebensgefährlich verletzt, mehr als 60 Schrotkugeln landeten in seinem Körper. 1989 kehrte er zur Tour zurück, noch immer mit zahlreiche Kugeln im Rücken - und gewann nach einem dramatischen Duell mit acht Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Laurent Fignon. 1990 folgte LeMonds dritter und letzter Triumph auf der Großen Schleife.